Teufel Alkohol. Carl Betze
Weltgesundheitsorganisation WHO nennt eine Obergrenze von 30g täglich für Männer und 20g täglich für Frauen, die Deutsche Hauptstelle für Suchfragen hält diese Menge für zu hoch. Hier werden 20-24g (Männer) beziehungsweise 10-12g (Frauen) als Obergrenze angesehen.
Zehn Gramm Alkohol befinden sich in 0,125l Wein oder aber 0,25l Bier. Zudem sollten zusätzlich zwei alkoholfreie Tage pro Woche eingelegt werden (57).
DER anerkannte Richtwert für die Tagesration Alkohol, die allerhöchstens getrunken werden sollte, existiert nicht.
Von großer Bedeutung sind zudem auch genetische Faktoren. Es gibt Menschen, die ihr Leben lang übermäßig viel Alkohol trinken und trotzdem ein hohes Alter in guter gesundheitlicher Verfassung erreichen. Die Großmutter eines guten Freundes zum Beispiel war starke Alkoholikerin, doch als sie im hohen Alter starb und obduziert wurde, stellte der Pathologe fest, dass man ihre Leber bedenkenlos zur Transplantation hätte freigeben können – der jahrzehntelange Alkoholmissbrauch hatte ihr nichts anhaben können. Solche Fälle sind jedoch wohl eher zu den Ausnahmen zu zählen; jene, in denen der Alkohol beträchtliche Folgeschäden bis hin zum Tod zur Folge hatte, sind wesentlich häufiger.
Gefährdet oder bereits abhängig? Trinkt ein Mensch auffallend regelmäßig und viel Alkohol, kommen er oder seine Vertrauten irgendwann an den Punkt, sich zu fragen, ob das Trinkverhalten des Betroffenen noch „normal“ ist, oder ob er bereits ein Problem mit dem Alkoholkonsum hat.
Um diese Frage zu beantworten, gibt es im Internet zahlreiche „Alkohol-Selbsttests“.
Ein Testverfahren, welches häufig zur Bestimmung der Abhängigkeit von Vieltrinkern herangezogen wird, ist der vom Psychotherapeuten Dr. Rolf Merkle für den PAL-Verlag entwickelten „Alkohol-Sucht-Test“ (58).
Anhand von 54 Fragen, die der Trinkende beantwortet, wird sein Abhängigkeitsstatus bestimmt.
Wichtig ist natürlich, ehrlich und ohne jeglichen Selbstbetrug zu antworten, sich nichts schön zu reden, auch, wenn es bisweilen schwerfallen mag, sich gewisse Aspekte selbst einzugestehen.
Sie haben sich entschlossen, dieses Buch zu lesen, also wollen Sie eine ehrliche Antwort auf die Frage, wie es um Ihre Alkoholabhängigkeit steht. Diese erhalten Sie jedoch nur dann, wenn Sie den Test wahrheitsgemäß und nach bestem Gewissen absolvieren.
Die Fragen 1 bis 54 beziehen sich auf die vier Phasen einer Abhängigkeitsentwicklung:
Alkohol ist für mich die beste Medizin
Wenn ich Alkohol trinke, fühle ich mich stark und leiste mehr
Wenn ich Alkohol trinke, bin ich zufrieden und fühle
mich erleichtert
Ich trinke auch, weil ich mich dadurch selbstsicherer
fühle
In Gesellschaft fühle ich mich unbefangener und wohler, wenn ich einige Gläser getrunken habe
Ich kann mit Alkohol viel besser aus mir herausgehen
Ich trinke, um Ärger und Schwierigkeiten vergessen zu
können
Wenn ich getrunken habe, fällt mir alles viel leichter
Wenn ich Hemmungen habe oder angespannt bin, dann geht es mir mit Alkohol viel besser
Wenn ich traurig bin, trinke ich Alkohol und fühle mich dann besser
Ich trinke, um mit schwierigen Angelegenheiten besser
fertig zu werden
Alkohol hilft mir, Ärger oder eine schlechte Laune zu beheben
Wenn ich getrunken habe fühle ich mich innerlich ruhig und kann schlafen
Damit die anderen nicht schlecht von mir denken, trinke ich oft heimlich
Ich denke unter Tag ziemlich oft an Alkohol
Vor einem Besuch oder einem Fest hebe ich erst mal
schnell einen, um in Stimmung zu kommen
In Gesellschaft trinke ich schon mal in der Küche, auf dem Gang, auf der Toilette oder woanders, damit die anderen nicht merken, wie viel ich trinke
Manchmal habe ich Schuldgefühle, weil ich so viel trinke
Wenn andere über Alkohol sprechen, ist mir das unangenehm
Mir ist aufgefallen, dass andere Leute anders trinken als ich
Ich habe mich schon gefragt, ob andere wegen meines Trinkens nichts mehr von mir wissen wollen
Wenn ich viel getrunken habe, weiß ich häufig danach nichts mehr oder kann mich nur noch schlecht erinnern
Ich verstecke alkoholische Getränke
Wenn ich die ersten Gläser getrunken habe, muss ich weitertrinken
Meist kann ich nicht mehr kontrollieren, wie viel ich trinke
Ich trinke heute mehr als früher, obwohl ich es gar nicht will
Wenn ich heute trinke, lösen sich meine Anspannungen nicht mehr. Früher war das anders
Wenn ich auf mein Trinken angesprochen werde, benutze ich Ausreden und Entschuldigungen, weshalb ich so viel trinke
Meine Familie und Freunde machen mir Vorhaltungen wegen meiner Trinkerei
Meinem Chef und den Arbeitskollegen ist mein Trinken aufgefallen
Wenn jemand versucht, mich vom Trinken abzuhalten, dann werde ich wütend
Häufig mache ich mir selbst die größten Vorwürfe wegen meiner Trinkerei
Zeitweise habe ich schon versucht, völlig ohne Alkohol zu leben
Ich nehme mir vor, nur zu bestimmten Zeiten und
Gelegenheiten zu trinken
Mein Lebensstil und meine Arbeit richten sich nach dem Trinken.
Ich denke immer mehr an den Alkohol
Ich trinke lieber heimlich und alleine, weil die anderen mich ja doch nicht verstehen
Ich habe schon mehrmals infolge meiner Alkoholprobleme die Stelle gewechselt
Mein Trinken hat sich schon auf das Familienleben
ausgewirkt (zB. getrennte Wohnung, getrennte Schlafzimmer)
Ich muss immer einen Vorrat an Alkohol haben
Mein Partner hat wegen meiner Alkoholprobleme von
Scheidung gesprochen / die Scheidung eingereicht
Morgens -vor dem ersten Schluck- zittere ich
Morgens trinke ich regelmäßig
Ich war schon oft unter Tage betrunken
Ich habe schon einige Tage hintereinander getrunken und konnte nichts mehr anderes tun
Ich brauche ständig Alkohol, egal, was passiert
Manchmal kann ich nicht mehr richtig denken, da ich vom Alkohol benebelt bin
Ich habe schon mit Leuten getrunken, mit denen ich mich früher nicht an einen Tisch gesetzt hätte
Wenn ich nichts anderes habe trinke ich auch mal Fusel, Hauptsache Alkohol
In letzter Zeit vertrage ich Alkohol nicht mehr richtig.
Ich kann nicht mehr aus einer Tasse trinken oder mich rasieren, ohne etwas getrunken zu haben
Mein Trinken ist zwanghaft
Wenn