Kullmann ermittelt in Schriftstellerkreisen. Elke Schwab

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für Sie.« Die Staatsanwältin nickte anerkennend.

      »Gibt es etwas, was die Identität Ingo Landrys bestätigt?«, richtete Schnur seine nächste Frage an Bernhard.

      »Ja, Ingo Landry passt von seinem Alter her, vom Zeitpunkt des Verschwindens – außerdem hatte er sich vor etwa zwanzig Jahren bei einem Autounfall den linken Oberarm gebrochen. Eine zusammengeheilte Fraktur an der gleichen Stelle fand Dr. Kehl am Skelett.«

      »Wo wohnte Ingo Landry bis zu seinem Verschwinden?«

      »In Ormesheim, in der Adenauerstraße.«

      »Wir werden überprüfen müssen, ob der Schlüssel, der bei der Leiche lag, zu dem Haus passt«, bestimmte Schnur. »Außerdem übergibst du Dr. Kehl das Untersuchungsmaterial zu Ingo Landry, damit er den genetischen Vergleich machen kann!«

      Bernhard nickte.

      Grewe räusperte sich und verkündete: »Ich habe mich über Ingo Landry bereits informiert.«

      »Was kam dabei heraus?«

      »Er hat einen Kriminalroman geschrieben, der im Saarland veröffentlicht wurde.«

      »Hat er darin schon mal die Rolle des Opfers geübt?« Schnurs Tonfall klang sarkastisch.

      »Könnte sein«, gab Anton Grewe zurück.

      »Jetzt hast du mich am Haken. Los, erzähl schon! Gibt es darin etwas Wichtiges für uns?«

      »In seinem Buch werden mehrere Frauen erwürgt und im Europäischen Kulturpark in Bliesbrück-Reinheim halb vergraben aufgefunden. Darin beschreibt er das Stadium der Verwesung sehr detailliert.«

      Kurzes Schweigen trat ein, das Schnur mit seiner nächsten Bemerkung unterbrach: »Ich habe den Krimi Ich töte von Giorgio Faletti gelesen. Darin wird den Opfern die Gesichtshaut abgezogen. Soweit ich informiert bin, hat Giorgio Faletti seine noch.«

      »Trotzdem klingt Grewes Beobachtung interessant«, meldete sich Anke. »Das erinnert mich daran, in welchem Zustand das Opfer war, das ich gefunden habe.«

      Schnur rieb sich über sein rasiertes Kinn, nickte und meinte: »Du glaubst also, dass es Parallelen gibt?«

      »Genau das! Unser Toter wurde erwürgt. Ich fand ihn im Zustand völliger Verwesung halb vergraben im Wald. Das könnte doch bedeuten, dass einer seiner Leser seine eigene Mordmethode an ihm praktizierte.«

      Allgemeines Staunen ging durch den Raum.

      »Also müssen wir nur herausfinden, wer das Buch gelesen hat«, schlussfolgerte Bernhard schnippisch. »Eigentlich ganz einfach.«

      »Du bist hier der geschulte Kriminalpsychologe«, erinnerte Schnur den vorlauten Mitarbeiter an seine erst kürzlich absolvierte Schulung. »Also kannst du den Täterkreis eingrenzen.«

      Bernhard schluckte.

      »Wie sieht es mit einem Motiv aus?« Die Frage richtete Schnur an Grewe. »Hat der Täter in seinem Buch ein Motiv, die Frauen zu töten und wäre es mit seinem eigenen Tod in Verbindung zu bringen?«

      »Er schreibt von Frauen, die versuchen, die Männer in der Gesellschaft lächerlich zu machen. Der Mörder entwickelt einen ausgeprägten Frauenhass.«

      »Das erinnert mich an etwas«, überlegte die Staatsanwältin.

      Alle horchten auf. Eine Weile schaute sie nachdenklich in ihre Kaffeetasse, bis sie den roten Lockenkopf schüttelte und meinte: »Ich komme nicht dahinter. Sprechen Sie nur weiter, ich höre Ihnen zu!«

      Schnur übernahm wieder das Wort: »Sollte es sich wirklich um eine Kopie der Handlung aus dem Krimi von Ingo Landry handeln, müssen wir in Erfahrung bringen, wer das Buch verlegt hat und wer mit Ingo Landry daran gearbeitet hat. Vielleicht bringt uns das weiter.«

      »Ich kann mich darum kümmern«, meldete sich Bernhard Diez.

      Schnur nickte und sprach Anke an: »Du wirst den Krimi unseres verstorbenen Autors ebenfalls lesen. Vielleicht kannst du noch andere Details darin erkennen!«

      Anke stimmte verdrossen zu. Erik grinste Anke hämisch an. Weiter kam er nicht, denn da sprach Schnur ihn direkt an: »Du wirst zusammen mit Anton Grewe nach Ormesheim fahren, um den Schlüssel zu überprüfen. Sollte er tatsächlich passen, gibst du mir sofort Bescheid und beginnst unverzüglich mit einer Befragung der Leute im Dorf. Ich will so viel wie möglich über unser Opfer erfahren – was für ein Mensch er war, welche Interessen er hatte, mit wem er Kontakt hatte. Du weißt schon.«

      Nun war es an Anke, Erik anzugrinsen.

      Nach der Besprechung verließen alle murmelnd den Raum.

      Anke wollte gerade die Tür zu ihrem Zimmer schließen, als sich Erik hastig hineinzwängte und fragte: »Hättest du Lust, mich nach Ormes­heim zu begleiten? Das Buch kannst du auch während der Fahrt lesen.«

      »Da verlangst du ganz schön viel von mir«, gab Anke zu bedenken.

      Erik schaute seine Kollegin eindringlich an.

      »Ich gehe nur unter einer Bedingung auf deinen Vorschlag ein!«

      »Alles, was du willst!«

      »Ihr bringt mich an den Stall zu Rondo! Ich muss sein Bein neu verbinden. Und kein Wort zu Jürgen Schnur!«

      »Deine Bedingung in allen Ehren. Wir werden uns mit dir gemeinsam auf unerlaubtes Gebiet vorwagen.«

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