Der Bauch von Paris: mehrbuch-Weltliteratur. Emile Zola
ein riesiges pausbäckiges Kind. Sein glattrasiertes Gesicht hatte sich in die Länge gezogen und allmählich eine entfernte Ähnlichkeit mit jenen Schweineschnauzen und mit jenem Fleisch angenommen, worin sich seine Hände während des ganzen Tages versenkten und worin sie lebten. Florent erkannte ihn kaum wieder. Er hatte sich gesetzt, und seine Blicke wanderten von seinem Bruder zur schönen Lisa und zur kleinen Pauline. Sie strotzten vor Gesundheit; sie waren prächtig, breitschultrig und strahlend. Sie musterten ihn mit dem Erstaunen besonders wohlgenährter Leute, die beim Anblick eines Mageren eine unbestimmte Unruhe ergreift. Und sogar der Kater, dessen Fell vor Fett barst, machte runde gelbe Augen und musterte ihn mit argwöhnischer Miene.
»Du wartest doch bis zum Mittagessen, nicht wahr?« fragte Quenu. »Wir essen zeitig, um zehn Uhr.«
Ein kräftiger Küchengeruch hing im Raum. Florent erlebte noch einmal seine schreckliche Nacht, seine Ankunft in dem Gemüse, sein Ringen mit dem Tode mitten in den Markthallen, diese unaufhörlichen Nahrungslawinen, denen er eben entkommen war. Da sagte er leise, mit sanftem Lächeln:
»Nein, ich habe Hunger, weißt du.«
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