Tödliche Vetternwirtschaft. Irene Dorfner

Tödliche Vetternwirtschaft - Irene Dorfner


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die Arbeit und der Freizeitpark, sonst nichts. Und bevor Sie weiterfragen: Ich weiß nichts über irgendwelche Feinde, die Gerald auf dem Gewissen haben könnten. Deshalb sind Sie doch eigentlich hier, oder? Sie vermuten, dass Gerald getötet wurde.“

      Die Polizisten hatten keine Lust, darauf zu antworten. Was sollten sie auch sagen? Weitere Fragen erübrigten sich für den Moment, außerdem war das Wartezimmer proppenvoll. Viktoria konnte auch sehen, dass unentwegt ein rotes Licht an der Telefonanlage blinkte, was sie ganz nervös machte. Wastl war das egal, er ließ sich von Haus aus nicht drängeln und machte seine Arbeit so, wie er es für richtig hielt. Sie verabschiedeten sich und waren sich einig: Dr. Unger war ein aalglatter Mensch, der sich nur für seine eigenen Vorteile interessierte. Er war zwar nicht unfreundlich, hatte aber auch keine Ecken und Kanten, die irgendwie interessant gewesen wären.

      Viktoria rief Fuchs an.

      „Haben Sie in Haferstocks Haus irgendetwas gefunden?“

      „Wir sind eben fertig geworden. Einige Auswertungen stehen noch aus. Meinen Bericht bekommen Sie später zur nächsten Besprechung.“

      Fuchs hatte aufgelegt. Typisch! Hätte er nichts gefunden, hätte er das auch gesagt. So ahnte Viktoria, dass er doch fündig geworden war und wurde neugierig.

      „Ihr kommt spät,“ begrüßte Leo Viktoria und Wastl.

      „Das weiß ich auch, bedanke dich bei Wastl. Er hatte mal wieder einen seiner Unterzucker-Anfälle und brauchte einen Snack, was uns viel Zeit gekostet hat.“

      „Was soll ich machen?“ verteidigte sich Wastl. „Soll ich wegen dem Arbeitsstress verhungern?“

      Sie tranken Kaffee und tauschten sich über die Befragungen aus.

      „Dann haben wir nur noch die vier Kinder von der Halbschwester.“

      „Und diejenigen, die ihre Grundstücke noch nicht verkauft haben. Damit wir uns ein Bild von dem Ausmaß des Freizeitparks machen können, habe ich eine Karte besorgt. Die markierten Stellen sind die Grundstücke, die bereits von den Investoren des Freizeitparks erworben wurden. Diese drei Grundstücke stehen noch aus. Das sind zum einen der Hintermeier-Hof, der Pfandl-Hof und das kleine Grundstück einer gewissen Frau Kobel. Hintermeiers Grund liegt mittendrin und zieht sich von hier,“ dabei deutete Leo auf die Landkarte, die vor ihnen auf dem Tisch lag, „bis hier. Außer dem Wohngebäude und zwei Stallungen handelt es sich bei dem riesigen Besitz um Äcker und Wiesen mit einem kleinen Baumbestand, den ich nicht als Wald bezeichnen würde. Das kleine Stück hier gehört Frau Kobel. Das dort hinten ist der Pfandl-Hof, der nicht ganz so groß ist wie der Hintermeier-Hof und dessen Grundstücke von hier bis hier gehen. Wenn keine Einwände sind, möchte ich gerne mit den Besitzern sprechen.“

      „Ich begleite dich,“ sagte Hans und nahm auch schon seine Jacke.

      „Wastl und ich fangen mit den Wagenführ-Kindern an. Wenn ihr fertig seid, meldet ihr euch. Die Besprechung ist für heute Abend 18.00 Uhr angesetzt, dann ist Fuchs auch mit seinem Bericht fertig. Und eins ist sicher: wenn sich dann keine stichhaltigeren Beweise ergeben, dass Gerald Haferstock ermordet wurde, unternehmen wir in der Sache nichts mehr. Ich habe mit Krohmer bereits gesprochen. Nur noch heute und dann ist Schluss.“

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