James Bond für Besserwisser. Danny Morgenstern

James Bond für Besserwisser - Danny Morgenstern


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Verbindung erhalten blieb.180

      Aber es sind auch ganz andere Töne zu hören. Als James Bond in einer Szene mit Triple X (Barbara Bach181) durch die Wüste marschiert, ist das Thema aus dem Film „Lawrence of Arabia“ von Maurice Jarre182 zu hören; dieses Lied ist aus rechtlichen Gründen auf dem Soundtrack nicht vorhanden. Die Szene, in der dieses Lied bei 007 zu hören ist, spielt auf den mit sieben Oscars preisgekrönten Film an, der zum Teil, genau wie „Der Spion, der mich liebte“ (1977) in Kairo spielt. Der Kameramann Freddie Young183 hatte nicht nur an „Lawrence von Arabien“ mitgewirkt, sondern auch bei „Man lebt nur zweimal“ (1967).

      Hier arbeitete er mit Regisseur Lewis Gilbert zusammen, der auch „Der Spion, der mich liebte“ (1977) inszenierte.184

      Roger Moore bezeichnete den Einsatz dieses Liedes als Hommage an den Regisseur David Lean185, der einen Cameo-Auftritt in „Man lebt nur zweimal“ (1967) hatte.

      In „Lawrence von Arabien“ spielt Peter O'Toole186 die Hauptrolle. Er wiederum sollte James Bond in „Casino Royale“ (1967) sein, lehnte aber mit der Begründung ab, dass Sean Connery als Geheimagent jeden anderen in der Rolle blass aussehen lasse. Dennoch hatte Peter O'Toole einen Gastauftritt in der Bond-Parodie von 1966.

      Geplant war der Einsatz des Liedes nicht, doch ein humorvoller Mitarbeiter, der Szenen zur Ansicht für die Crew zusammenschneiden sollte, unterlegte Bonds Marsch durch die Wüste mit der bekannten Musik. Bei den Testvorführungen kam die Kombination so gut an, dass man das Lied beibehielt. Im selben Film erklingt später „Nocturne No. 8 in D-moll, Op. 27 No. 2“ von Frédéric Chopin187, ebenso wie ein Auszug Charles Camille Saint-Saëns'188 „Aquarium“ aus „Karneval der Tiere“.

      Als James Bond auf der Suche nach Fekkesh eine abendliche Darbietung bei den Pyramiden besucht, bekommen er und der Zuschauer „Son et lumière“189 dargeboten.

      In „License Renewed“ sagt Ann Reilly über eines der von ihr erfundenen Gadgets: „h come on, James. The transformation's easy: micro and electronics; son et lumière. I built it all myself.“

      [no image in epub file]

      Blanche Ravalec alias Dolly in „Moonraker - streng geheim“ (1979) hat ihre alten Zöpfe abgeschnitten

      Neben in „Der Spion, der mich liebte“ (1977) sind in „Moonraker - streng geheim“ (1979) die meisten klassischen Stücke zu hören. Hugo Drax (Michael Lonsdale190) spielt das „Regentropfenprélude191“ von Fryderyk Chopin am Klavier und lässt sich vom eintreffenden 007 kaum stören. Später im Film ist die Ouvertüre zu „Romeo und Julia“ von Tschaikowski192 zu hören, als Beißer (Richard Kiel193) seine Freundin Dolly (Blanche Ravalec194) trifft.

      Bonds rasende Fahrt mit der Bondola über den Markusplatz wird mit der „Tritsch-Tratsch-Polka“195 von Johann Strauß196 untermalt.

      In Venedig gibt es später im Film klassischen Live-Gesang, der unsanft von James Bond unterbrochen wird: Ein Tenor singt Caninos „Recitar! ... Vesti la giubba“197 aus Leoncavallos „I Pagliacci“, als 007 seinen Gegner Chang aus einem oberen Stockwerk wirft und dieser im Flügel eines Musikers stecken bleibt. Der Gesang verstummt, und auch Bond hat Ruhe.

      Acht Jahre nach „Moonraker - streng geheim“ (1979) ist die Arie im Film „Die Unbestechlichen“198 (1987) zu hören. Al Capone199 (gespielt von Robert de Niro200) ist davon zu Tränen gerührt.

      Der Tenor in der Rolle des Canio verstummt bei Bond nach der Zeile „... vesti la giubba“201.

      Anders als alle vorherigen Bond-Titel von John Barry wurde die Titelmusik für „Moonraker - streng geheim“ (1979) in Paris aufgenommen, denn wegen eines Generalstreiks in Großbritannien wurde die Produktion nach Frankreich verlegt. Die Titelmusik von „Moonraker - streng geheim“ (1979) wurde niemals komplett veröffentlicht, da die Originalaufnahmen in Frankreich nicht wiedergefunden wurden.

      Marvin Hamlisch spielte nach eigenen Angaben Mozart auf seinem Klavier, als er mit Carly Simon202 am Titellied zu „Der Spion, der mich liebte“ (1977) arbeitete. Plötzlich sang sie dazu die Textzeile „Nobody does it better“ - das Thema des neuen Titelliedes.203

      Bei der Komposition des Soundtracks von „Der Spion, der mich liebte“ (1977) zitierte Hamlisch die Bee Gees204, weil er deren Musik sehr mochte.

      In „Octopussy“ (1983) ist Julius Fučíks205 „Einzug der Gladiatoren“206, im Volksmund „Zirkusmarsch“, bei einer Vorstellung des Octopus-Zirkus zu hören. Im Roman „Stille Wasser sind tödlich“ hört der junge James Bond diesen Marsch mit seiner Tante bei einer Zirkusvorstellung.

      John Barry207, der insgesamt die Soundtracks zu 14 James-Bond-Filmen schrieb, zitiert sich in „Im Angesicht des Todes“ (1985) selbst. Als der Eiffelturm208 in Großaufnahme zu sehen ist, hört man das Thema aus dem Film „Until September“209 - eine Arbeit von Barry.

      In der Pre-Title-Sequenz von „Im Angesicht des Todes“ (1985) flüchtet 007 mit einem Snowboard vor seinen Verfolgern zu „California Girls“210 von den Beach Boys211. Der Einsatz dieser 007-untypischen Musik unterstreicht einmal mehr die Entwicklung der Bond-Figur vom harten Action-Helden der Connery-Ära hin zur eigenen Parodie mit einem „Ulk-Agenten“ (ein Vorwurf, den sich Roger Moore als Bond von den Kritikern immer wieder gefallen lassen musste). 1985 hatten solche Töne bei Bond keine negativen Auswirkungen, weil man an den ironischen Moore-Bond gewöhnt war.

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      Badete mit Bond und danach in der Menge - Fiona Fullerton im Jahre 2002. Sie spielte Pola Ivanova in „Im Angesicht des Todes“ (1985)

      Neben Pop-Musik ist in „Im Angesicht des Todes“ (1985) auch wieder Klassik zu hören, wie der „Frühling“ aus „Die vier Jahreszeiten“212 von Vivaldi213, als sich 007 auf dem Schloss Max Zorins befindet.

      Zu Beginn des letzten Filmdrittels entspannen sich 007 und die KGB-Agentin Pola Ivanova (Fiona Fullerton214) in einem türkischen Bad bei gegenseitigen Massagen zu Musik aus dem Ballett „Dornröschen“215 von Tschaikowsky.216

      Das Titellied „A View to a Kill“ von Duran Duran217 war eine eigenständige Single, die für den James-Bond-Film komponiert wurde, und sie ist der einzige James-Bond-Titelsong, der die Nr. 1 der „Billboard Hot 100“218 erreichte. In Großbritannien war der Titel Nr. 2 der Single-Charts.

      Da das Bond-Girl Kara Milovy Cello spielt, sind in „Der Hauch des Todes“ (1987) Passagen aus Mozarts „großer“ g-moll-Sinfonie, KV 550, aus dem Jahre 1788, Passagen aus Borodins219 Streichquartett in D, aus Antonín Dvořáks220 b-Moll-Konzert für Cello und, zum dritten Mal in einem 007-Film, etwas von Tschaikowsky zu hören: die Rokoko-Variationen A-Dur op. 33 für Violoncello und Orchester (1876/1877).

      Milovys Cello trägt im Film den Namen „The Lady Rose“, angeblich ein Instrument von Stradivari. (In der Kurzgeschichte „The Living Daylights“ (1966), auf der Teile des Films basieren, fällt der Name der portugiesischen Cellistin Suggia.)221

      Professor Joe Butcher (Wayne Newton) hört in seinem privaten Meditationsraum in „Lizenz zum Töten“ (1989) das Stück „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven aus dem Jahre 1810. „Der Brautchor“ (auch „Hochzeitsmarsch“) aus der Oper „Lohengrin“222 von Richard Wagner223 wird bei der Hochzeit von Felix Leiter und Della Churchill (Priscilla Barnes224) in „Licence to Kill“ (1989) gespielt und geht mit einer Überleitung direkt in den Titelsong (gesungen von Gladys Knight) über.

       Der Originaltext lautet:

      „Treulich geführt ziehet dahin,

      wo euch der Segen der Liebe bewahr!

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