Magisches Kompendium - Selbstanalyse und Selbsterkenntnis. Frater LYSIR
müsste man noch eine zentrifugale und eine zentripetale Kraft / Bewegung hinzufügen, da man durch den eigenen Evolutionsschritt auf der einen Seite tief in sein Innerstes dringen kann, gleichzeitig aber auch absolut ins Außen strebt, um hier zu agieren (jedoch NICHT, um zu missionieren).
Doch auch wenn man nun die gesamte Skizze transformieren kann und letztlich auch eine Kugel erschaffen könnte, muss man dennoch zugeben, dass immer noch ein dünner Schleier zwischen der Line AB und dem Punkt C bestehen wird. Dies liegt aber daran, dass der Punkt C, oder auch das höhere Selbst in diesem Beispiel, nicht materiell ist. Die Punkte A und B sowie auch die Linie AB, sind hingegen materiell, bzw. sie beziehen sich auf die dreidimensionale Realität! Doch auch wenn hier immer ein Schleier bleiben wird, wird man dennoch durch diese persönliche Veränderung auch eine Veränderung der Umgebung bewirken, wodurch wieder andere Menschen angeregt bzw. aktiviert werden. Wenn man selbst leuchtet, wird man andere inspirieren können, sodass auch diese Menschen beginnen werden, zu überlegen wie, womit und wodurch man den eigenen „Punkt C“ erkennen, erreichen, verstehen und aktivieren kann!
Doch diese Veränderung, die man bei sich selbst bewirkt hat und die auch in das Umfeld drängt, wird nicht immer positiv bewertet werden. Wenn man Menschen, die zuvor geistig stillgestanden haben, plötzlich bewegt, wird dies oft als eine Art Angriff oder zumindest als eine Art Belästigung empfunden. Hierauf wird meist mit Abwehr bzw. Abkehr reagiert. Viele Menschen lieben ihre Trägheit, sie lieben ihr stupides Leben, welches immer in feste Bahnen verläuft, ohne auch nur den Hauch einer Veränderung zu erfahren. Die einzige Veränderung, die diese Menschen akzeptieren, bezieht sich auf das Wechseln der TV-Kanäle. Alles andere soll bitte so bleiben – außer natürlich der finanzielle Rahmen, der radikal die 20-Millionen-Grenze überschreiten soll, sodass man definitiv nicht mehr arbeiten muss! Es mag sein, dass man selbst auch diese Gedanken vor dem Erreichen des Punktes C hatte, es mag sein, dass man gerne auf dem Sofa gesessen hat und nach getaner Arbeit nur noch essen und schlafen wollte. Doch wenn man die spirituellen Energien in sein Leben lässt, wird sich hier eine neue Dynamik entwickeln. Alte Interessen, die man „damals“ hatte und die ganz klar vom Ego gesteuert wurden, verblassen mehr und mehr.
Hierbei ist es egal, ob es nun stundenlanges Spielen vor dem Computer war, oder das endlose Glotzen irgendwelcher TV-Sendungen. Selbst die körperliche Trägheit wird sich in eine Dynamik entwickeln, da man in seinem Kern natürlich weiß, dass ein gesunder Geist auch einen gesunden Körper braucht. Dies gilt aber auch für viele Freundschaften, denn natürlich weiß man selbst, dass es Menschen im eigenen Umfeld bzw. Freundkreis gibt, die eher Nehmen als Geben. Durch die Selbsterkenntnis werden sich aber Freundschaften lösen, da die Zeit der Neuordnung dies einfach bedingt. Doch diese Neuordnungen können letztlich auch Verbindungen zu vollkommen neuen Menschen erschaffen, zu Menschen, die man zwar schon kannte, aber nie so wirklich an sich herangelassen hat. Man kann es am besten so beschreiben, dass man durch seine eigene „Frequenzbefreiung“ in eine neue, energetische Familie hinein kommt, eine Familie, die uralt ist, die einen kennt und herzlich empfängt, da man seit Äonen ein Teil von ihr ist.
Doch es ist menschlich, dass Veränderungen nicht immer so einfach sind. Je nachdem wie man selbst konzipiert ist – und hier spielt die Elementverteilung in Bezug auf die Geburtsradix eine klare Rolle – wird man sich schneller oder langsamer an Veränderungen gewöhnen. Im Fall der Selbsterkenntnis kann man aber diesen Prozess, diese Energieanhebung oder auch Frequenzveränderung, sehr gezielt angehen, sodass man im Grunde die Veränderungsgeschwindigkeit selbst steuern kann. Wobei man hier wieder berücksichtigten muss, dass es in diesem Fall wirklich das Selbst ist, welches die Veränderung steuert, nicht das Ego. Nach und nach wird man alte Schablonen und deutlich überholte Muster, welche einem anerzogen wurden, ablegen, sodass man teilweise vom Umfeld oder sogar von der Gesellschaft als Rebell gesehen wird. All die festen Formen, die Schablonen, die einem aufgedrückt wurden, beginnen sich aufzulösen. Dies ist der Startschuss für einen klaren Wachstumsprozess, einem Wachstumsprozess, durch welchen man in immer mehr neue Bereiche seines eigenen Ichs stoßen kann, Bereiche, die einem noch vor Kurzem verschlossen waren, da sie sich in starrer Unterdrücktheit befanden. Endlich wird diese Unterdrückung, diese Verschüttung, aufgelöst bzw. regelrecht aufgebrochen, sodass Platz für Neues entsteht. Jedoch kann dieses „Aufbrechen“ sich für das Ego seltsam anfühlen, bzw. man könnte meinen, dass das Ego Angst bekommt, Angst, dass es nun nicht mehr alleinbestimmend ist. Das Ego ist ganz klar eine gute Sache, auch wenn dies in vielen spirituellen Büchern anders gesehen wird, sodass die Auflösung des Egos propagiert wird.
Das Ego gehört zum Menschsein, und auch wenn es nicht immer einfach zu handhaben ist, so ist es dennoch ein essenzieller Teil der jeweiligen, aktuellen Inkarnation. Der Vorschlag oder die Idee, dass man sein Ego auflösen kann, ist genauso albern, als wenn man propagieren würde, dass man durch Meditation und Selbsterkenntnis seinen Herzschlag über Stunden aussetzen könnte und dass man auch diese überflüssige Atmung, Verdauung und unbewusste Muskelbewegungen aufgeben könnte. Dies ist Blödsinn! Solange man ein Mensch ist, solange man hier in der dritten Dimension inkarniert ist, wird man auch immer ein Ego und auch immer einen Herzschlag oder eine Verdauung haben. Wer jetzt natürlich mit der lustigen Idee der Lichtnahrung um die Ecke kommt, wird sicherlich vom Charakter so gestrickt sein, dass er sich einen Film mit Augenbinde anschaut und Musik mit Gehörschutz, da man – um Gottes Willen – ansonsten diese Inkarnation mit allen Sinnen erleben könnte. Wer jedoch spirituell wachsen will, wird beginnen sein Ego zu kontrollieren, es zu prüfen und es auch in gewissen Situationen beherrschen. Wenn man will, kann man hier das Bild einer großen Eisenkugel nehmen – das menschliche Ego ist eine Eisenkugel, die einen behindern kann. Es ist nicht so einfach, zu laufen, zu rennen und auch schwimmen klappt nicht so toll, mit einer Eisenkugel am Bein. Doch diese Eisenkugel erdet auch. Sie verhindert, dass man vollkommen in andere Sphären entschwebt und seinen physischen Körper vergisst bzw. diesen schädigt oder sogar untergehen lässt. Und genau dies ist eines der wichtigsten Aufgaben des Egos, die Erdung. So wie Prüfungen zum eigenen Leben gehören, so gehört auch das Ego dazu. Gleiches gilt für die Dualität, welcher man auch nicht entfliehen kann, in dem man nur noch „lichtvolle Gedanken“ hat. Nein, auch hier geht es um einen Ausgleich, um eine Harmonisierung, denn wenn man wirklich der Dualität entfliehen will, dann muss man wohl oder übel den Körper ablegen und zurück zur Quelle „wandern“, in die Unität.
Wenn man sich jetzt einmal etwas näher mit seinem Ego beschäftigt, und das Bild der Eisenkugel beibehalten will, kann man mit Hilfe seiner eigenen, energetischen Anteile erkennen, dass das Ego zwar eine Eisenkugel ist, doch gleichzeitig auch ein Anker. Und dieser Anker ist ein Garant, dass man im Hier und Jetzt bleibt, um auch irgendwann seine jeweilige Inkarnationsaufgabe zu erfüllen. Es ist zwar ein netter Gedanke, dass man irgendwann abhebt und mit seinem Bewusstsein komplett in anderen Sphären dümpelt, doch dies wird jeder Inkarnationsaufgabe widersprechen. Wäre dies nicht so, hätte man keine materielle Inkarnation!
Doch schnell werden Stimmen laut, die bemerken, dass es doch eines der Ziele ist, sein Bewusstsein zu erweitern und zu transformieren. Nun, das ist ja auch richtig, doch darf man nicht vergessen, in welcher Dimension man existiert. Wir haben nun einmal einen Körper, wir bewegen uns nun mal durch Höhen, Tiefen und Breiten, sodass man es einfach akzeptieren muss, dass wir uns hier in der dritten Dimension befinden. Genauso muss man akzeptieren, dass unser Bewusstsein zu unserem Körper gehört und das beide miteinander verwoben sind und nur in Ausnahmefällen temporäre Trennungen und Abspaltungen möglich sind. Ohne Bewusstsein kann unserer Körper nicht wirklich existieren und genau deswegen ist der Anker bzw. die Eisenkugel so wichtig. Wenn man wirklich irgendwann einen Höhenflug nach dem anderen verspürt und immer mehr und mehr mit dem Bewusstsein seinen Körper verlässt, wird dieser irgendwann unweigerlich Schaden nehmen, was im Extremfall einen katatonischen Zustand bzw. sogar den physischen Tod nach sich ziehen kann. Dies hätte zur Folge, dass man sein Inkarnationsziel nicht erreicht und den ganzen Spaß von vorne beginnen muss. Im Endeffekt wäre dies eine ganz klare spirituelle Involution!
Um dieser Möglichkeit früh genug entgegenzuwirken, gibt es das Ego. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass, je tiefer man in die eigene, spirituelle Spirale des Seins eindringen kann, desto klaren kann man seine eigene Struktur (auch die des Egos) erkennen. Hierdurch kann man natürlich seine alten, starren Formen,