Magisches Kompendium - Selbstanalyse und Selbsterkenntnis. Frater LYSIR
Im Grunde ist es eine Wiederholung des Punktes „Meditationen, Astralreisen, innere Tempel und Sternentempel – Idee 5“, wobei man hier schon gezielt andere Arbeiten bzw. Wege beschreiten sollte. Zwar kann man hier auch wieder Chakren- oder Energiekörpermeditationen bzw. entsprechende Bereisungen verwenden, doch kann man auch seine energetische Sicht in einen realen Spiegel projizieren. Natürlich kann man sich auch einfach im inneren Tempel eine neue Spiegelfläche erschaffen, die energetisch „tiefer“ geht oder „andere Bereiche“ des Selbst anzeigt. Hier muss man individuell kreativ werden, da genau dieser kreative Prozess selbst wieder ein Stück der gesamten Selbstanalyse ist!
Bei diesem Arbeitsschritt kann man auch auf fremde Energien zugreifen. Hierzu ist es natürlich nötig, dass man schon einmal mit den entsprechenden energetischen Prinzipien gearbeitet hat – logisch! Wenn man seine persönliche Göttin, seinen persönlichen Gott oder seinen persönlichen Erzengel wahrlich kennt und mit diesem jeweiligen Prinzip – oder mit all diesen Prinzipien – eine enge energetische Verbindung besitzt, kann man gerade hier die besten und auch effektivsten Selbstanalyseinformationen bekommen. Wichtig ist aber, dass man wirklich mit diesen Energien arbeiten kann, sodass man nicht einem Selbstbetrug unterliegt!
Die Elemente des Selbst – Idee 11:
Wie sind eigentlich die ELEMENTE Feuer, Wasser, Luft und Erde im eigenen Energiesystem verteilt? Wo gibt es Ausgleich und wo gibt es Disharmonie. Um hier eine effektive und verwendbare Antwort zu bekommen, muss man erneut meditativ arbeiten. Es bringt nichts, wenn man sich die Elementeverteilung der eigenen Radix (also das Geburtshoroskop) ansieht, da dies die Startbedingungen waren. Im Laufe der Inkarnation können sich die Elemente neu anordnen, da man sich selbst verändert. Zwar bleibt die Grundschwingung der Radix vorhanden, doch sollte sie als eine Art „metaphysische Hintergrundstrahlung“ verstanden werden.
Zwar gibt es im Internet irgendwelche „Elementtests“, doch basieren diese auf Aussagen, die man bei Frage-Antwortspielchen gibt. Dies ist wertlos! Man kann sich hier aber die Meditation der vier Elemente im Kapitel „Praxis der Meditation“ (die eigentliche Arbeit lautet "Elementmeditation für Erde, Luft, Feuer und Wasser“) dieser Buchreihe zu Hilfe nehmen, um zu erkunden, wie die eigenen Elemente verteilt sind. Wer nicht „schon wieder“ meditieren will, kann auch versuchen, über die Chartomantik ein echtes Ergebnis zu bekommen. Hierbei bietet sich das Tarotdeck an, wobei man – aus Gründen der Einfachheit – die Große Arkana aussortieren kann, um dann sich ein individuelles Legemuster zu überlegen, das angibt, wie die Elemente im eigenen Energiesystem verteilt sind!
Hier einmal kurz ZWEI Beispiele, wobei hier keine einzige Karte der großen Arkana verwendet wird:
Nummer 1: Es werden jeweils vier Felder mit á vier Karten bestimmt und in Form eines „großen Quadrats“ aus gelegt. Die vier Karten in der oberen linken Ecke entsprechen der Luft, die vier Karten in der oberen rechten Ecke entsprechen dem Wasser, die vier Karten in der unteren linken Ecke entsprechen der Erde und die vier Karten in der unteren rechten Ecke entsprechen dem Feuer. Nun bestimmt man, dass die Karten, alle Karten der kleinen Arkana, ihre eigenen „Zahlwerte“ haben, wobei das Ass 1 zählt und die Hofkarten die Werte 3 (König), 2 (Königin), 1 (Prinz/Ritter), 0 (Prinzessin/Bube/Page) erhalten. Jetzt entscheidet man frei, wie man mischen und ziehen will (ob man 4mal mischt und dann von oben zieht, ob man 7mal mischt und dann auffächert, um individuell zu ziehen etc.). Die erhaltenen Werte rechnet man dann zusammen, wobei man natürlich vorher bestimmen muss, dass der Wert 40 der höchste (theoretisch kann man ja alle vier 10ner Karten in einem Feld haben) und der Wert 0 (theoretisch kann man auch alle vier Prinzessinnen / Buben / Pagen in einem Feld haben) der niedrigste Wert ist. Der Wert 17 wäre hier (Pi mal Daumen) das Mittelfeld, da man öfter die Werte 1-3 durch die Hofkarten ziehen kann. Ein hoher Wert bedeutet eine hohe energetische Präsenz des Elementes, ein niedriger Wert das Gegenteil!
Nummer 2: Es werden jeweils vier Karten gezogen. Einmal NUR aus der kleinen Arkana und einmal NUR aus den Hofkarten. Die vier einzelnen Karten werden wieder als Quadrate ausgelegt, wobei die Zuordnung, der im Beispiel 1 entspricht! Gleiches gilt auch für die Werte. Auch hier kann man wieder einen Mittelwert bestimmen, wobei die Hofkarten den „absolut geringsten Wert“ angeben und die Karten der kleinen Arkana den absoluten Maximumwert. Durch diese Legung kann man ein eigenes Maximum und ein eigenes Minimum bestimmen, da man im Alltag – oder auch in der magischen Realität – nicht immer „gleich“ ist. Jeder Mensch hat Situationen bzw. Zustände, in denen es (wortwörtlich) elementare Veränderung gibt.
Wiederholung, Wiederholung – Idee 12:
Manchmal ist es ganz gut, dass man – nach einer gewissen Zeit – ein paar Arbeitsschritte wiederholt. Diese Arbeitsschritte – „Idee 1 bis Idee 7“ – können wiederholt werden, sodass man zum Schluss sich diesmal einen „Ordner B“ oder eine „Selbstanalyse AB“ erstellen kann. Man muss aber selbst entscheiden, ob dies Sinn macht. Wichtig ist, dass zwischen der „Erstarbeit“, bzw. den Ideen 1-7, und der Wiederholung, bzw. der Idee 12, ein ausreichender Zeitraum liegt (mehrere Monate), sodass man auch wirklich Neues berichten bzw. erkennen kann. Es bringt nichts, wenn man einfach noch mal eine identische Selbstanalyse verfasst und sich freut, dass man statt 20 Seiten nun 40 Seiten geschafft hat!
„Ich bin…“ – Idee 13
Um nun einen weiteren Schritt in Richtung „Ziel“ auszuführen, kann man nun ein „Ich-Bin-Dokument“ erstellen. Hierzu formuliert man so viele Sätze wie möglich, die alle mit „ICH BIN…“ anfangen, gefolgt von den verschiedensten Eigenschaften des eigenen Charakters! Wichtig ist hierbei wirklich die „ICH-BIN-Formulierung“, da der Passus „ICH BIN…“ schon eine magische Formel ist. Ferner sollen es „absolute Aussagen“ sein, also keine blumigen Umschreibungen oder langatmige Sermone. Dennoch sind Metaphern erlaubt und sogar erwünscht. Wenn man also schreibt „ICH BIN FEUER!“ ist dies vollkommen in Ordnung. Zwar könnte man diese Aussage auch dadurch erreichen, dass man „Ich bin, die Blume des heißen Seins, auf der Ebene der Vier!“ schreibt, doch würde dieser Satz seine Direktheit verfehlen, die hier aber deutlich gewünscht und essenziell ist!
Natürlich muss man sich bei dieser Idee energetisch öffnen, sodass man einen engen Kontakt mit seinem Emotionalkörper knüpfen kann, wodurch die „Ich-Bin-Formulierung“ wie ein Channeling gestaltet wird, sodass dies (im Idealfall) nicht aus dem Tagesbewusstsein kommt, sondern aus den verschiedenen Energiekörpern, egal, um welches es sich handelt! Spannend wird es natürlich, wenn man seine höheren Energiekörper bzw. seinen Atmankörper kontaktieren kann, da man hierdurch ein eigenes „Schöpfungscredo“ erhält bzw. erhalten kann! Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die wertneutrale Sicht. Wenn man z. B. Sätze wie „Ich bin Tod!“, „Ich bin Hass!“, „Ich bin Leid“ oder „Ich bin Verrat“ schreibt, dann soll man sie nicht bewerten. Gerade der duale Aspekt des eigenen Seins muss berücksichtigt werden, um sich wahrlich zu erkennen. Die Verleumdung und Verleugnung der eigenen, inneren Dualität, kann niemals in einer vollständigen Selbstanalyse enden. Wenn man nur seine „schönen“ und „niedlichen“ Seiten betrachten will, wird man sich ein illusorisches Egokonstrukt erstellen und keine Selbstanalyse!
Schattierte Trinität – Idee 14
Bis jetzt hat man sich primär in einer einfachen Dualität bewegt. Man hat seine charakterlichen Stärken und Schwächen analysiert, hat diese aufgeschrieben, hat sie sicherlich auch reflektiert und ist zu einem passablen Ergebnis gekommen. Nun wird es langsam Zeit, dass man einen Wandel oder eine „Erhöhung“ vollzieht, sodass man aus einer schriftlichen Dualität in eine Trinität wechselt! Es geht nun darum, dass man seine Eigenschaften, Charakterzüge, Taten und Maximen aufschreibt und diese eindeutig in die Bereiche „Weiß“, „Schwarz“ und „Grau“ sortiert. Man geht also jetzt bewusst in eine Bewertung hinein, wobei die schwarze Seite in diesem Fall auch wirklich die „schlechte / unerwünschte Seite“ ist und die weiße Seite schon recht nah an eine Idealisierung heranreicht. Es ist Absicht, dass im „Weißen Bereich“ die GUTEN Taten sind und im „Schwarzen Bereich“ die SCHLECHTEN Taten. Man soll klassisch und im schwarz/weiß