Reiki - Die kosmische Energie. Frater LYSIR
Somit zwingt sich jeder Pol dazu, den anderen zu erreichen und würde man einen der Punkte wegnehmen, so würde auch der andere aufhören zu existieren.
Diese Zusammenhänge gelten für alle Polaritäten, auch für die, die man nicht immer sofort erkennt. Dieser Gefangenschaft kann man im Grunde nicht wirklich entkommen, da sich so unser Selbst definiert. Alles ist relativ und es kommt immer auf den Grad der Erfahrung und auf den Winkel der Sichtweise an. Wir können ohne die Erfahrung der Pein nicht die der Glückseligkeit beschreiben, da wir alle im Raum der Gegensätze leben und denken.
Doch, was ist, wenn es Dinge gibt, die keinen Gegenpol haben, weil sie EINS oder ALLES sind? Nun gut, vorstellen können wir es uns wohl nicht ohne Weiteres und sehen wohl auch nicht, aber muss man denn immer alles sehen, was man erfährt. Sieht man die Reiki-Energie, wie sie in den Körper einbricht und sich durch die Zellen schlängelt? Nein! Und doch ist sie da!
Ich habe oben gesagt, dass die Polarität und somit auch die Dualität ein Gefängnis ist. Nun daran wird sich auch nichts ändern. Wer aber sagt denn, dass man aus einem Gefängnis nicht ausbrechen kann? Niemand! Der Zusammenhang unserer Realität mit der Surrealität wir deutlich im Yin/Yang-Symbol. Hier sind beide Pole äquivalent. Beide zusammen, das Licht und der Schatten, sind ein Ganzes, sind eine Einheit, ein SEIN! Somit sind die Pole nur zwei Aspekte einer einzigen Sache und diese Erkenntnis ist der erste Schritt aus der Zelle!
Beispiele für polare Wahrnehmungen und polare Existenzen sind z. B. Licht und Dunkelheit, Tag und Nacht, Sauer und Süß, Oben und Unten, Schwarz und Weiß, Krieg und Frieden, Sommer und Winter, Heiß und Kalt, Himmel und Erde, Yin und Yang, Leben und Tod, Positiv und Negativ.
Alles auf dieser Welt ist eine Form von Energie, denn alles auf dieser Welt besteht aus Atomen und diese Atome bestehen zum größten Teil aus NICHTS oder eben aus Energiezuständen. Somit sind auch unsere Gefühle und unsere Emotionen Energien, und da wir uns im Bereich der Polarität befinden, sind sie polar. Doch hier kann man seine eigene Göttlichkeit anwenden und beginnen Dinge zu erschaffen und zu transformieren. Durch die kosmische Liebe (also die Schöpfung) befreit man sein innerstes Licht.
In unseren Arealen hat die Liebe einen direkten Gegenspieler – die Angst! Es ist immer die Angst, die uns hindert so zu sein, wie wir es im Grunde möchten. Doch darf man nicht den Fehler machen zu sagen, dass eine sei besser als das andere oder böser. Man kann zwar sagen, dass das eine wohliger ist, doch wie heißt es so schön: „Wenn du zum Ziel gelangen willst und du kommst an eine Weggabelung, dann nimm immer den Weg, der am wenigsten begangen ist!“
Das Leben ist eine polare Achterbahnfahrt, denn je nach Lebenserfahrung wird man immer wieder und wieder mit bestimmten Energien konfrontiert werden. Oft ist es so, dass man es beim ersten Mal nicht erkennt und man die Polarität stärker und stärker erlebt, solange bis man wirklich das Extrem erreicht hat. Doch auch hier wird man immer wieder neue Polaritäten erkennen, da sonst das Leben, wie es ist, enden würde!
Wenn man für sich meint, dass man Schläge und Tritte vom Schicksal bekommt, so muss man doch verstehen, dass man immer ALLEIN dafür verantwortlich ist.
Man erlebt das, was man sich selbst für seinen Weg ausgesucht hat, denn nur einer hat seinen WEG bestimmt – man selbst, wobei nun nicht mehr das Ego gemeint ist, sondern dass ICH der gesamten kosmischen Existenz!
Eines der Hauptziele im Leben und auch in der kosmischen Existenz ist es Erfahrungen zu machen, Erfahrungen aus und in allen Bereichen, denn nur aus Erfahrungen kann man lernen, sei es jetzt im Dualen oder auch im EINEN, denn alles ist mit allem verbunden, und wenn man im Dualen lernt, so lernt auch das EINE! Macht und Demut, Täter und Opfer, Sein und Nichtsein, alles hat seinen Sinn und seine ganz individuelle Erfahrung. Man wird wieder und wieder auf eine Situation treffen, bis man die Erfahrung gewonnen hat, die man für seine Gesamtexistenz braucht!
Wenn man für sich den Anspruch der geistigen Evolution stellt, so muss man in dieser Realität, in diesem dualen Sein, immer beide Pole eines Polaritätenpaares erleben, erst dann wird man die erforderlichen Erfahrungen haben, um wahrlich weise zu sein.
Ein wichtiger Zustand in unserem dualen Sein ist das „Goldene Herz“. Das goldene Herz ist die zentrierte Mittigkeit, die Harmonisierung der transformierten polaren Energien. In kabbalistischen Lehren wird dieser Zustand auch Christuszustand genannt. Die Sephirah Tiphereth ist dieser Energie zugeordnet, wobei noch Unterscheidungen zwischen den „vier“ Welten Assia, Jezirah, Beriah und Aziluth gemacht werden müssen – dies geht aber nun in Bereiche, die hier nicht angesprochen werden sollen. Mit dem Erreichen des Christuszustandes hat man im Grunde all das transformiert, was man hier in der dritten Dimension transformieren muss, doch bis dieser Zustand wahrlich erreicht ist, vergeht mehr als nur ein Dutzend Zeitalter! Doch der Weg ist das Ziel, denn alle polaren Energien werden immer stückweise transformiert, d. h., dass diese Energie nicht aus dem Leben verschwindet, doch sie wird sich deutlich verändern, sei es jetzt durch Ab- oder Zunahme in der Häufigkeit! Je mehr Pole transformieren werden, desto näherkommen wir unserem goldenen Herzen, desto mehr Liebe und Licht befreien wir in uns. Wie kann man aber nun am besten und am effektivsten mit diesen polaren Energien umgehen?
Nun, wie man am Yin-Yang Zeichen erkennen kann, sind die gegensätzlichen Pole, und somit auch die gegensätzlichen Energien, nur Aspekte einer einzigen Einheit. Wenn man dies wirklich erkannt hat und auch verinnerlicht hat, ist man schon ein gutes Stück weiter, denn unser Ego-Bewusstsein nimmt sich gern die Rosinen raus und bevorzug lieber eine der beiden Seiten und lässt die andere Seite gern unbeachtet, bis man mit brachialer Gewalt auf sie stößt, wenn man zu lange gewartet hat. Beide Energien sind GLEICHWERTIG, keine ist besser und keine ist schlechter als die andere, es gilt nur die Sichtweise und den Blickwinkel zu revidieren, um über den Tellerrand schauen zu können!
Die Natur steckt voller Polaritäten und man wird nie erleben, dass Mutter Natur ein Ding bevorzugt und eines benachteiligt, denn dieses Verhalten ist zum Glück nur menschlich, und wäre die Natur ein Mensch, so hätte sie sich schon vor Äonen selbst vernichtet.
Oftmals ist es jedoch nicht wirklich einfach die polaren Energien in der heutigen Gesellschaft zu leben, um sie dann ganzheitlich zu integrieren. Wir leben in einem Dschungel voller Wertsysteme, voller Wände und voller Ignoranz. Es werden somit immer wieder und wieder Situationen auftauchen, die es einem erschweren das Gefängnis der Kausalität und der Polarität zu verlassen. Doch man kann seinen Fluchtweg ebnen, indem man beginnt, die Dinge zu harmonisieren und alles gleichwertig zu sehen. Es geht nicht darum, dass man den einen Impuls zügelt, damit der andere Impuls wächst, nein, es geht darum, aus einer ZWEI einfach nur eine EINS zu machen, nicht mehr, aber auch nicht weniger! Man muss die Polarität leben, d. h., man muss sich der Pole wirklich bewusst sein, und wenn man erkennt, dass man hier und da an Grenzen stößt, die man im Realen nicht überschreiten kann, dann überschreite eben die Grenzen im Surrealen und mache die Surrealität zu Deiner Realität, sei es jetzt auf der astralen Ebene oder in einer noch höheren Daseinsform!
Doch oft reicht es schon sich der Pole bewusst zu sein, um sie zu harmonisieren. Wenn wir zu einseitig sind und Bereiche einfach vernachlässigen, entstehen unweigerlich schnell Blockaden die wiederum zu realen Krankheiten führen können.
Zwar ist nicht jeder Kopfschmerz ein Zeichen dafür, dass das Kronenchakra blockiert ist und nicht jede Blasenentzündung hat was mit dem Sexual-Chakra zu tun, doch sollte man die energetische Wirkung auf die physischen Belange unseres Körpers nicht missachten.
Blockaden werden schnell zu Schatten und Schatten des Selbst bekommen irgendwann ein Eigenleben und beschweren sich zu Recht beim „höheren Selbst“ das im Bewusstsein Dinge ablaufen, die definitiv nicht zur Evolution der Gesamtheit des ICH dienen. Es ist somit nur eine Frage unserer linearen Existenz, bis wir auf unsere Schatten stoßen. Wenn man dann den Fehler macht, wieder und wieder die Schatten zu ignorieren und davon zu laufen, wird man irgendwann dermaßen von seinem ICH in die Enge getrieben, dass eine Integration des Schattens sehr, sehr schmerzhaft sein kann bzw. sein wird. Dies ist zwar dann auch wieder eine Erfahrung, jedoch beruht dies auf Kausalität, denn wenn ich keinen Druck ausübe, muss auch kein Gegendruck erzeugt werden.
Jeder erschafft sich die eigene Existenz, und zwar in jeder Sekunde! Jede Sekunde ist eine Galaxie und jede