Die Collide-Lovestory. Celine Ziegler
einem brummenden Schädel betrete ich die Bibliothek und leihe mir einen neuen Roman aus. Ich entscheide, Scar's Geschenk an einem anderen Tag zu kaufen.
Ich gehe zurück zum Campus und komme um halb fünf in meinem Zimmer an, in dem ich Aby sehe, die sich gerade eine Jacke überzieht.
"Hey, da bist du ja", sagt sie und sieht sich im Spiegel an.
"Ich war mit Leon in der Mall." Ich bin immer noch total durcheinander, wegen der Sache mit Sophia.
"Ach so, wir treffen uns gleich alle bei Claver's, willst du mit?", fragt Aby die schon den Türgriff in der Hand hält.
Sofort muss ich an Aiden denken. Vielleicht kommt er ja auch. Kurzerhand nicke ich einfach und ziehe mir ebenfalls eine Sweatshirt Jacke über.
"Du wirkst total verstört, ist alles in Ordnung?", fragt Aby besorgt, als wir in ihrem Auto auf dem Weg zur Bar sind.
"Ja", seufze ich und sehe aus dem Fenster. "Alles in Ordnung." Ich zwänge mir noch ein Lächeln raus, um noch einen Beweis hinterherzudrücken.
Aby nickt und parkt an der Straße vor dem Pub.
Kapitel 16
"Aiden ist übrigens auch da, falls es dich interessiert", zwinkert Aby mir zu, während wir aussteigen.
Mein inneres Ich zieht interessiert seine Lesebrille von der Nase. Ich lächle Aby nur kurz an und nicke. Das mit Leon beschäftigt mich wirklich, vor allem, weil ich weiß, dass Leon auch hier ist, denn sein Auto steht auf dem Parkplatz.
"Rave, irgendwas stimmt doch nicht mit dir." Aby sieht mich besorgt an.
Ich öffne die Tür des Pubs. "Ich bin nur total müde von dem Tag. Ich war lange in der Stadt unterwegs."
"Na ja, okay." Sie steuert auf die anderen zu, die schon an einem Tisch sitzen.
Als ich Aiden sehe, der mir von weitem zulächelt, springt mein Herz kurz und meine Laune hebt sich ein wenig. Anscheinend ist er nicht krank.
"Hey, Leute", ruft Aby einmal in die Runde und setzt sich auf die Bank neben Noah.
Ich setze mich gegenüber von Aby und neben Aiden. Er hat wieder ein so sympathisches Lächeln drauf, dass ich am liebsten auch gleich loslächeln würde. Aber wenn ich Leon an dem Tisch sitzen sehe, schafft es auch Aidens Lächeln nicht mich, zu beruhigen.
Aiden sieht mich stirnrunzelnd an, als er meine Miene sieht.
"Und Rave? Hast du noch ein Geschenk für deine Freundin finden können?", fragt Leon über den Tisch und lächelt mich an.
Ich räuspere mich und sage dann: "Ehm, nein. Ich hab beschlossen es an einem anderen Tag zu kaufen... es kam was dazwischen."
"Oh", macht Leon und richtet sich jetzt an die anderen. "Rave hat mit mir heute endlich ein Geschenk für Sophia gekauft."
Bei dem Namen Sophia zucke ich kurz zusammen und spiele nervös mit meinen Fingern. Ich spüre Aidens Blick auf mir.
"Sag mir bitte, dass du Schmuck gekauft hast", quietscht Aby.
Leon lacht. "Hab ich tatsächlich. Ein Armband mit einem Pinsel, weil Sophia ja gerne malt. War Raves Idee."
"Gott sei Dank", seufzt Aby und sieht mich jetzt an. "Du musst wissen, dass Leon die schrecklichsten Geschenke auf Erden machen kann. An meinem Geburtstag hab ich Wachsmalstifte bekommen."
Noah lacht laut und klopft auf den Tisch. "Das ist noch gar nichts gegen mein Geschenk. Ich hab nämlich eine DVD von Gossip Girl bekommen."
"Ich hab einen Kinderschraubenzieher aus Plastik bekommen", lacht jetzt auch Joe und nimmt einen Schluck von ihrem Bier.
"Ist ja gut, ich denke, sie hat es verstanden", beschwert sich Leon und verdreht die Augen.
Ich kann meine Gedanken nicht davon abbringen ständig an das Bild zu denken, als Sophia einen anderen Mann geküsst hat.
"Was ist los?", flüstert Aiden mir ins Ohr und sieht mich ernst an.
Ich zucke mit den Schultern. "Nichts. Bin nur geschafft von dem Tag."
Aiden will gerade etwas sagen, doch eine Kellnerin unterbricht ihn und nimmt unsere Bestellungen auf.
Aby erzählt gerade von dem Buch, das sie angefangen hat zu schreiben und die anderen hören ihr gespannt zu.
"Du bist eine schlechte Lügnerin" Aiden sieht mich eindringlich an. "Sag mir was los ist."
Ich atme einmal tief ein und reibe mir mit der Hand über die Stirn. "Ich hab heute etwas gesehen, was ich besser nicht hätte sehen sollen." Ich halte meine Stimme leise, damit die anderen nichts hören können.
Aiden sieht mich jetzt fragend an. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es ihm erzählen sollte, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich es kann.
"Ich kann dir das nicht hier erzählen, es sind zu viele anwesend." Vielsagend deute ich zu den anderen.
Aiden nickt verständnisvoll und nimmt einen Schluck von seinem Getränk. "Schreib es mir einfach in einer Nachricht."
Ich sehe ihn stirnrunzelnd an. Wie alt ist er nochmal? Zwanzig bestimmt nicht. "Aiden." Ich verdrehe die Augen. "Du wirst wohl noch ein bisschen warten können."
"Nein, ich will es jetzt wissen."
Ich seufze ergeben und hole mein Handy aus meiner Hosentasche.
Aiden lächelt und nimmt ebenfalls sein Handy raus.
Ich war heute mit Leon in der Mall, um für Sophia ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen. Dann haben wir sie in einem Café getroffen und als wir gegangen sind hab ich sie gesehen. Sie stand in der Stadt und hat einen anderen Mann geküsst.
Aiden sieht ungläubig auf sein Handy, als er das liest. Er sieht mich mit einem "Dein-Ernst"-Blick an. Ich sehe kurz zu den anderen, damit sie auch nichts merken und nicke dann nur mit dem Kopf.
Bist du dir sicher, dass es Sophia war? Schreibt er zurück und sieht mich an.
Ich nicke und sehe dann zu Leon. Er tut mir unheimlich leid.
Sollte ich es ihm sagen? Schreibe ich ihm.
Aiden schüttelt seinen Kopf und packt sein Handy wieder weg.
Ich packe meine ebenfalls weg und seufze dann einmal verzweifelt.
"Das ist beschissen", flüstert Aiden. "Das ist richtig, richtig beschissen."
"Allerdings. Und ihn dann hier noch so glücklich sitzen zu sehen... Ich meine, er hat 120 Pfund für dieses blöde Armband bezahlt."
Aiden öffnet gerade seinen Mund, um etwas zu sagen, wird dann aber von Joe unterbrochen: "Ey, Leute! Ich schmeiß eine Runde Kurze, ich hab heute richtig Bock, mich zu betrinken an diesem wunderbaren Montag."
"Nein, danke", lacht Lucas.
Auch alle anderen lehnen ab, immerhin ist morgen Schule.
"Hach, ihr seid ja langweilig!", krächzt sie und hebt ihren Arm. "Bedienung! Ich hätte gerne fünfzehn Tequila!"
Ich sehe sie ungläubig an. "Willst du die alle alleine trinken?"
"Na klar! Außer, du willst natürlich doch was trinken, dann bin ich gerne zum Teilen bereit."
Ich hebe meine Arme vor meinen Körper. "Nein, ich komm ganz gut ohne aus."
Joe schnaubt. "Alles Langweiler. Ihr mit eurer scheiß Schule!"
"Musst du morgen nicht auch arbeiten?", lacht Aiden.
"Mir doch egal, ich kann auch betrunken an Motoren rumschrauben."
Die Kellnerin kommt mit einem Tablett auf dem fünfzehn Kurze und zwei Schalen mit Zitronen und Salz stehen. "Viel Spaß", lacht sie Joe zu.
"Werde ich