Die Collide-Lovestory. Celine Ziegler

Die Collide-Lovestory - Celine Ziegler


Скачать книгу
sich und Sophia steht mit aufgerissenen Augen mit einem Bademantel bekleidet vor uns.

      O nein, bitte hab keinen Typen bei dir, bitte hab keinen Typen bei dir!

      "Ehm, hallo", krächzt Sophia überfordert und versteckt ihren fast nackten Körper hinter der Tür.

      "Sophia, ich bin hier, um zu reden", zischt Leon und geht an ihr vorbei in die Wohnung.

      Hilflos stehen Aiden und ich noch im Türrahmen und sehen uns nervös an. Keiner von uns scheint zu wissen, was jetzt passieren wird.

      Sophia steht immer noch hinter der Tür und sieht sichtlich verwirrt zwischen Leon und uns hin und her. O, du arme Sophia. Nicht.

      "Kommst du, Baby?", ruft Leon durch das Wohnzimmer und setzt sich an einen Tisch, der mitten im Raum steht. Er ist merklich wütender, als er es vorhin noch war. Ihm scheint die ganze Situation wohl erst auf dem Weg hier her klargeworden zu sein.

      "Ja", piepst Sophia. "Aber müssen die dabei sein?" Sie zeigt auf uns.

      "Ja, müssen sie. Jetzt komm, setz dich zu mir. Aiden, Raven ihr könnt euch auch gleich setzen." Er ist so gespielt und provokant freundlich, dass das fast noch schlimmer ist, als wenn er total ausrasten würde.

      Wäre ich Sophia, hätte ich jetzt Angst vor ihm, denn er wirkt gerade sehr aufgebracht.

      Sie nickt und schließt die Tür hinter uns. "Ich ziehe mir nur schnell - "

      "Nein, ist schon in Ordnung. Du kannst das Gespräch auch ganz kurz halten."

      "Okay", seufzt sie und setzt sich mit uns an den Tisch.

      Leon sitzt gegenüber von ihr, ich sitze neben ihm und Aiden sitzt links neben mir. Wir bilden sozusagen eine Wand gegen sie. Sie gegen uns drei. Klingt ungerecht - ist es auch. Aber sie hat es verdient.

      Unbehaglich rutscht sie auf ihrem Stuhl hin und her und beißt sich nervös auf ihrer Unterlippe herum. "Also...", sagt sie.

      "Also", sagt Leon streng. "Erzähl mir doch mal, wie dein Wochenende war. Ich habe ja leider kein Wort von dir gehört, da du mich durch und durch weggedrückt hast." Er setzt ein provokantes Lächeln auf.

      Sophia schluckt. "Es war... gut."

      Leon schnaubt. "O, tatsächlich? Fanden das Nadine und Claudia auch?"

      "Ja, sie fanden es, ehm, auch gut." Ihr scheint die ganze Situation total unangenehm zu sein. Wäre es mir auch, immerhin sitzen hier noch zwei andere, die überhaupt nichts mit der ganzen Sache zu tun haben.

      Ratlos blicke ich kurz zu Aiden.

      Dieser scheint genauso überfordert mit der ganzen Situation zu sein und blickt erwartungsvoll zwischen Leon und Sophia hin und her.

      "Sophia, ich werde nicht um den heißen Brei reden", sagt Leon, lehnt sich nach vorne und faltet seine Hände. "Fickst du einen anderen?"

      Davon erschrocken, wie schnell sich die Szene vor uns geändert hat, zucke ich zusammen. Das war direkter, als ich es erwartet hatte. Um ehrlich zu sein, wäre es mir lieber gewesen, wenn Leon sachter an die ganze Sache herangegangen wäre. Auch, wenn Sophia es auf irgendeine Art und Weise verdient hat, kann er noch ein klein wenig Herz zeigen. Immerhin sagte er doch, dass er sie liebt. Aber ich nehme einfach mal an, dass das die Wut ist, die gerade aus ihm spricht.

      Sophia zieht erschrocken die Luft ein und sieht mich an. Will sie, dass ich ihr helfe?

      "Keine Antwort ist auch eine Antwort, Schatz", zischt Leon.

      "N-Nein, ich - ", stottert Sophia.

      "Nein, du was?", brüllt Leon.

      "Leon!", sagt Aiden und funkelt ihn böse an. "Lass sie wenigstens ausreden. Es bringt nichts, wenn du sie jetzt noch unnötig unter Druck setzt."

      Leon schweigt und verschränkt nur seine Arme. Er sieht Sophia erwartungsvoll an.

      Sophia atmet tief ein und aus. Ihr Kopf ist knallrot und sie scheint eine Träne zu unterdrücken, denn ihre Augen werden glasig. "Ich habe keinen anderen", sagt sie leise und sieht auf die Tischplatte, die uns trennt.

      Ich traue meinen Ohren kaum. Sie traut sich tatsächlich, jetzt noch zu lügen? Wow. Ungläubig hebe ich meine Brauen und kann mir ein ganz, ganz leises Schnauben nicht unterdrücken. Sofort spüre ich Aidens Hand auf meinem Schenkel. Er sieht mich mit einem Blick an, der mir vermitteln soll, dass ich besser die Klappe halten sollte. Ergeben rolle ich die Augen und sehe wieder zu Sophia. Daraufhin kneift Aiden kurz zu und ich muss schmunzeln. Eigentlich total gemein hier so vor ihnen zu flirten, während die beiden sich wahrscheinlich jeden Moment die Köpfe einschlagen. Ich hoffe einfach, dass ihnen das gerade entgangen ist.

      "Gib mir dein Handy", sagt Leon resigniert und hält ihr seine Hand hin.

      "Was?", krächzt Sophia und sieht ungläubig zwischen ihm und der Hand hin und her.

      "Ich sagte: Gib mir dein Handy."

      Okay, das finde ich jetzt ein wenig übertrieben. Leon ist nicht Sophias Vater. Er kann sie nicht einfach kontrollieren, wie er möchte. Es kommt mir so vor, als würde hier gerade ein ganz anderer Leon sitzen, als ich ihn sonst kenne. Er ist gemein und erbarmungslos.

      "Nein", sagt Sophia leise und presst sich auf ihren Stuhl.

      "Nein? Ich kann es mir auch einfach holen. Ich sehe es nämlich von hier auf deiner Couch liegen. Also dann werde ich es mal ho - "

      Er will gerade aufstehen, da schreit Sophia mit Tränen in den Augen: "Ich sage dir ja schon die Wahrheit!"

      Ruhig, viel zu ruhig, setzt sich Leon wieder an den Tisch und starrt sie an.

      Ich kann nicht glauben, dass Aiden und ich das gerade mit ansehen.

      "Leon, i-ich ... Es tut mir leid", heult sie und schließt die Augen.

      Sofort springt Leon auf und schmeißt mit Schwung den Stuhl, auf dem er saß, um. "Ich wusste es!"

      Ich spüre Aidens Druck um meinen Oberschenkel fester werden und ich weiß, dass er jetzt am liebsten dazwischen gehen würde. Aber er weiß wahrscheinlich genauso gut wie ich, dass die Sache einfach einmal komplett ausgesprochen werden muss.

      "Wie kannst du mir das antun, Sophia?", schreit Leon und packt sich entsetzt an den Kopf. "Ich hab alles für dich gemacht, ALLES!"

      Sophia sagt nichts, sondern sitzt einfach nur wie ein Häufchen Elend an dem Tisch und heult.

      "Ich hab dich geliebt! Ich hab dich all die Zeit so sehr geliebt und du schmeißt das alles weg, indem du mit irgendeinem belanglosen Wichser schläfst! O Gott, was bist du nur für ein Flittchen! War ich dir nicht genug?" Er kommt wieder an den Tisch und stützt sich an ihm ab, um ihr genau ins Gesicht zu schauen. "Sag es mir! War ich dir nicht genug?"

      "D-Du", jault Sophia und wischt sich über ihre Nase. "Du warst immer genug."

      Leon schnaubt und stößt sich ruckartig vom Tisch ab, dass dieser sich um bestimmt zwanzig Zentimeter in Richtung Sophia bewegt. "Das muss wohl der Grund gewesen sein, dass du mich betrügst. Sagst du mir wenigstens noch mit wem?"

      Sophia schnieft. "Bruce."

      "BRUCE?", schreit Leon und tritt vor Wut gegen den Stuhl, der noch am Boden liegt. "Auch noch mein Arbeitskollege! Du bist so widerlich!" Er packt das Bild von ihm und Sophia, das auf dem Regal steht und schmeißt es mit Wucht auf den Boden.

      Vor lauter Schreck schreit Sophia schrill auf und Aiden springt hoch.

      "Siehst du das?", schreit Leon und zeigt auf das Bild, das jetzt umringt von Scherben auf dem Boden liegt. "Das sind wir! Das ist, was du aus uns gemacht hast!"

      Gerade, als Leon das nächste Bild auf den Boden schmeißen will, packt Aiden ihn am Arm und schleift ihn in Richtung Tür.

      "Lass mich los, verdammt!", brüllt Leon und versucht, sich gegen ihn zu wehren, scheitert dennoch kläglich.

      "Raven", ruft Aiden und schubst Leon zur Tür. "Ich


Скачать книгу