BESESSENHEIT. Kiki Abers
Ja, ich möchte – antwortete sie ganz leise.
- Bitte, wiederhole es.
- Ja, ja, ja, ich möchte! – rief sie jetzt laut und alle Leute im Cafe schauten sie beide an.
Er nahm aus der Jackentasche einen Ring und steckte ihr ihn auf den Finger, beugte sich über den Tisch zu ihr und küsste sie lange auf den Mund. Alle Zeugen dieser Szene, fingen zu klatschen an. Alexander winkte dem Kellner zu und bestellte zwei Gläser Champagner.
Obwohl er war dabei seine Klinik zu eröffnen und sie weiter sehr beschäftigt war, trafen sie sich sehr oft. Jede freie Minute verbrachten sie nur mit einander.
An einem Sonntag nahm sie ihn zu ihren Eltern mit. Die ganze Familie war von ihm und er von ihnen, begeistert. Er, der Einzelkind war, freute sich, sofort vier Brüder zu haben. Er sprach mit ihnen über Sport und Autos, und mit dem Vater sogar über das Angeln.
-Der Kerl ist wie unser Einer – stellten sie später fest.
Sie sagte ihnen nichts von seiner aristokratischen Abstammung, sie wären dann bestimmt voreingenommen. Sie meinte, es würde genügen, wenn sie es ihnen irgendwann in der Zukunft sagen würde.
Johnny nahm ihr es oft übel, wenn sie interessante Angebote ausschlug, er wusste, sie tat es wegen des Alexander und empfand für ihn Antipathie.
- Deinetwegen, ruiniert Maja ihre Karriere – warf er ihm immer vor.
- Maja trifft ihre Entscheidungen allein. – verteidigte sich Alexander.
- Aber, aber, Darling, hältst du mich für ein Dummchen? Ich sehe doch was seit du in ihrem Leben erschienen bist, los ist.
- Ach Johnny, erzähle bitte nicht so einen Blödsinn! – rief sie dann empört - Arbeite ich jetzt schlechter? Nein, nur nicht so viel, wie früher.
- Nein, Darling, ich kann nicht mehr! Ich bekomme gleich wieder meine Migräne! Ich muss sofort ein bisschen Champagner haben.
Maja machte sich Sorgen, sie wollte nicht mit Johnny streiten, dem sie alles zu verdanken hatte. Aber so intensiv, wie bis jetzt arbeiten, wollte sie nicht mehr. Früher war sie frei und ihr Leben war nur von der Arbeit ausgefüllt. Jetzt erlebte sie große Liebe, für die sie Zeit brauchte.
12.Kapitel
-Maja, ich habe schon deine Familie kennengelernt, und wir waren auch mehrere male bei ihnen. Sieh mal im Kalender nach, wann du Zeit hättest, weil meine Eltern dich auch kennenlernen möchten– verkündete er ihr eines Tages.
- Müssen wir das so absprechen? Können wir nicht bei ihnen einfach vorbei schauen? – fragte sie verwundert.
- Es wäre ihnen lieber zu wissen wann wir kämen, sie möchten dich feierlich empfangen – erklärte er ruhig.
- O Mist, das hört sich schon gut an! – dachte sie, schaute sie im Kalender nach ihren Terminen und sagte:
- Am nächsten Sonntag hätte ich frei.
Sie wollte nicht mehr weit verreisen und versuchte wenigstens die Sonntage frei zu haben aber nicht immer war es möglich. Alexander war dann immer unzufrieden und meinte, es wäre besser, sie würde aufhören mit den Fotoshootings. Sie wollte jedoch, nicht mal davon hören.
- Beeile dich - drängte er sie, als sie vor dem geöffneten Schrank stand und nicht wusste was sie für das festliche Mittagessen bei den Zukünftigen Schwiegereltern anziehen sollte.- wir dürfen uns nicht verspäten!
Sie nahm ein seidenes, ecrufarbiges Kleid von dem Bügel, hielt es an sich und fragte ihn:
-Soll ich es anziehen?
Er nickte mit dem Kopf und klopfte ungeduldig auf die Uhr.
-Mein Sohn ist wie immer pünktlich, man sieht meine Schule: - Sophie stand in der Tür, die aus dem Salon zu dem riesig großen Hall führte und mit einem an die Lippen geklebten Lächeln streckte sie ihrer zukünftigen Schwiegertochter die Hand – Willkommen in unserem Haus!
Maja überreichte ihr einen Straus aus weißen Rosen, ergriff eine kühle, leblose Hand und verspürte sofort Abneigung gegen diese Frau , hinter der ein älterer, interessanter Mann stand und dem man gleich ansah er sei Alexanders Vater. Dieselben Gesichtszüge, nur die Augen- und Haarfarbe hatte Alexander nach seiner Mutter.
-Ich grüße sie sehr herzlich, und damit keine Missverständnisse vorkommen, der Sohn ist auch meiner – er drückte ihre Hand und beschenkte sie mit einem netten Lächeln.- Alexander hat nicht gelogen, als er ihre Schönheit anpries. Mein Sohn, du bist ein Glückspilz. – er umarmte Maja und fragte – Welchen Aperitif darf ich ihnen anbieten?
Sie nahmen Plätze in einem großzügigen Salon. Maja war schon etwas mit dem Luxus vertraut und sah auch Einiges von der großen Welt.
-Zum Glück, Dank Johnny, habe ich das andere Leben kennengelernt, und lähmt mich nicht das Haus
und die hier herrschende Atmosphäre – dachte sie, als sie sich in einen Sessel setzte und ein Bein über das Andere, mit Grazie schlug.
Johnny sagte ihr immer:
-Darling, nur ein schöner Gang, das ist nicht alles, du musst auch lernen, wie man sich hinsetzen soll.
Er setzte sich vor ihr in verschiedenen Posen und verlangte, ihm es nachzumachen. Sie dankte ihm jetzt im Stillen dafür. Mit großer Leichtigkeit bat sie um einen Campari mit Orangensaft.
-Maja, komm bitte mit mir, ich muss dich noch jemandem Vorstellen – Alex reichte ihr die Hand und führte sie in die Küche.
- Frau Kristina, das ist meine Maja – er wendete sich an eine sehr nett aussehende Frau, die gerade zwei goldgebratene, köstlich duftende Enten aus dem Backofen nahm.
Sie trocknete sofort ihre Hände mit einem Papiertuch, umarmte Maja herzlich und dann ohne ihre Schultern los zu lassen trat sie ein Schritt zurück, sah sie mit einem warmen Lächeln an und sagte:
-Na, dann werde ich jetzt eine schöne Tochter haben.
Sie küsste sie auf beide Wangen, wischte mit dem Zipfel ihrer Schürze die Augen und befasste sich wieder mit dem Vorbereiten des Mittagessens.
-Frau Kristina ist seit Jahren die Seele unseres Hauses und mein Schutzengel. Als ich Teenager war, hat sie mich öfter aus der Patsche gezogen, ohne mich vor den Eltern zu verraten.
- Geht schon in das Esszimmer, weil ich gleich die Suppe servieren werde – warf sie über die Schulter.
- Nach Befehl, aber erst Marsch ins Bad Hände waschen! – lachte Alexander, ihre Stimme nachahmend.
So sagte sie immer zu ihm, als er nach der Schule nach Hause kam, in die Küche hereinstürmte, schaute in die Töpfe und was gibt es zum Essen? rief. Frau Kristina war Witwe geworden, als sie noch sehr jung war. Sie hatte keine Kinder und nie wieder hat sie geheiratet. Es war eine hübsche, gute Frau. Sie liebte sehr ihren Mann und wollte keinen anderen mehr. Sie hatte viele Bewerber für ihre Hand aber immer lachte sie nur und sagte:
-Und wo zu mir ein Kerl? Damit ich ihn bediene? Sich treffen, ins Kino oder ins Cafe gehen, das gern aber heiraten? Nein!
Alexander war für sie wie ein eigener Sohn und er hat den meisten Platz in ihrem Herzen, eingenommen.
-Ach, der liebe Johnny, er hat mir sogar beigebracht, wie man Suppe essen sollte. – kam ihr jetzt, als sie den Geschmack der cremigen, mit einem Schuss Cognac und Schlagsahne, Lachssuppe bewunderte, der Gedanke in den Kopf.
- Maja, sagen sie bitte womit befassen sie sich eigentlich? – fragte Sophie und die Art, wie sie die Worte aussprach reizte Maja.
Sie öffnete schon den Mund, um darauf zu antworten aber Alexander war ihr zuvorgekommen.
-Maja entwirft wunderschöne Kleider – antwortete er, ohne die ganze Wahrheit zu sagen – sie ist sehr talentiert.
Sie