BESESSENHEIT. Kiki Abers
nicht sofort von ihm ficken. Maja, sei klug, er soll warten. Und, dass er mir hier nicht übernachtet. Ich bin damit absolut nicht einverstanden!
- Schon gut, schon gut, du bist noch schlimmer, als meine Brüder.
- Ich weiß was ich sage. Ich sehe dir an, dass du von ihm verzaubert bist, also muss ich aufpassen, damit du keinen Blödsinn machst.
- Ach, mein Herzchen, ich glaube, ich habe mich verliebt.
In dem Moment, als sie das sagte, kam Alexander in das Zimmer.
Erst wollte er ihnen sagen, das ihr theatralisches Geflüster hört man in der ganzen Wohnung, aber dann beschloss er es für sich zu behalten, lächelte nur sie beide an und griff nach einer Nuss.
Er hat sich auch in sie von dem ersten Augenblick verliebt. Seit diesem Moment, als er sie an dem Törchen sah, konnte er sie nicht vergessen.
Er hatte zwar verschiedene Mädchen in Boston, weil nicht alle ihm sein Mitbewohner Dino wegschnappte, aber ständig dachte er nur an sie und hatte Angst, ihr Bild könnte in seinem Gedächtnis verblassen. Als er sie auf der Party bei Jola sah, konnte er an sein Glück nicht glauben. Sie war noch schöner! Er wusste, dass er alles tun würde, sie musste seine werden. Er musste nur diesen Samurai los werden, mit dem sie kam und der nicht auf einen Schritt von ihr weg ging.
Wie groß dann seine Freude war, als er erfuhr, dass Samurai ein rassiger Gay war. Er konnte aber nicht wissen, dass das, was Maja mit ihm verband, viel stärker als Sex war.
Jetzt saß er mit ihnen zusammen und wünschte sich so sehr, mit ihr allein zu sein. Er hatte die Hoffnung, sie würden ihm Übernachtung anbieten und war wütend, als Samurai für ihn ein Taxi bestellte.
Er verabredete sich mit ihr am nächsten Tag.
Als er schon in seinem Bett lag, konnte er lange nicht einschlafen, wälzte sich, konnte keine richtige Lage finden, versuchte zu lesen, mehrere Male nahm das Telefon in die Hand, legte es dann wieder weg, weil er sicher war, dass sie schlief. Erst als schon hell wurde, schlief er ein. Er mochte immer von den Sonnenstrahlen geweckt zu werden, die durch das Fenster ins Zimmer fielen und sich auf sein Gesicht legten. Diesmal, bevor er eingeschlafen war, stand er auf und zog die dicken Vorhänge zu.
Aleksander wachte gegen Mittag auf und verbrachte eigentlich den ganzen Tag bei ständigem schauen auf die Uhr. Während des Mittagessens mit seinen Eltern, beteiligte er sich nicht an dem Gespräch, hörte nicht, was man zu ihm sagte. Er saß versunken in Gedanken und merkte nicht mal, was er kaute.
Um fünf Uhr rasierte er sich, ging unter die Dusche, danach zog die Jeans und ein Leinenhemd an, wollte jugendlich aussehen. Er kaufte sich immer Sachen in bester Qualität, also auch in diesem Outfit sah er elegant aus. Er bat seinen Vater um die Autoschlüssel, unterwegs kaufte einen riesig großen Rosenstraus und fünf vor sechs, parkte er vor Marios Haus. Er drückte auf die Klingel und nach einer Weile hörte er ihre Stimme:
-Wer ist da?
- Dein Anbeter – antwortete er.
- Ich mache auf.
Ganz schnell lief er nach oben.
-Bist du allein? – fragte er und küsste sie schon in der Tür.
- Ja – sagte sie, nach Luft schnappend.
- Es ist nett von dem Samurai, dass er verduftete - dachte er.
Sie dankte ihm für die schönen Blumen und wollte sie in eine Vase stellen.
-Warte!. – er hielt sie an der Hand.
Sie schauten sich einen Moment lang in die Augen, als er sie fragte:
-Maja, möchtest du meine Frau werden?
Sie war schockiert, konnte nicht einatmen und nicht ausatmen. Dann erfasste sie Panik.
-O verdammt! Das ist bestimmt ein Bescheuerter, ein Irrer, gefährlich, er wird mir noch was antun! – anscheinend drückte ihr Gesicht ein Entsetzen aus, weil er fing herzlich zu lachen an.
Eine Weile war er nicht imstande ein Wort zu sagen, schaute sie nur an und lachte Tränen.
-Er ist wirklich im Kopf durchgefickt, man weiß nicht warum er jetzt kichert.- dachte sie fieberhaft und ihre Katzenaugen wurden aus Angst rund.
- Habe ich dich mit meiner frage so erschreckt? Entschuldige, ich dachte, ich wäre eine gute Partie – sagte er, nach dem er sich endlich beherrscht hat.
- Ich, ich,- sie fing an zu stottern – ich mache Kaffee.
Sie stellte die Blumen in eine Vase, machte Espresso, reichte ihm eine Tasse, und selbst mit zweiter in der Hand, setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel.
- O, entschuldige, ich habe den Zucker vergessen, süßt du? Weil wir trinken ohne.
- Ich auch – antwortete er kurz.
- Entschuldige mich, bitte, für einen Moment. – sie erhob sich und ging ins Bad. Unterwegs schnappte sie das im Flur auf einem Tischchen liegende Handy.
- Mario, komm sofort nach Hause – flüsterte sie in das Telefon.
- Maja, ich kann jetzt nicht, ich habe eine Kundin. Warum flüsterst du? – wunderte sich er.
- Mario, er ist nicht normal! Ich habe Angst vor ihm! Er hat um meine Hand gebeten! - flüsterte sie weiter.
Jetzt fing er an so zu lachen, dass sie das Telefon weg von dem Ohr nehmen musste.
-Du lachst genau so dämlich, wie er – sie war jetzt beleidigt.
- Ich komme sofort wenn ich nur fertig werde – er versuchte sie zu beruhigen aber konnte vor Lachen kaum sprechen.
- Blödmann, - dachte sie am Rand der Badewanne sitzend. – er arbeitet sogar am Sonntag. Die Weiber haben kein Gewissen, lassen ihn nicht sich ausruhen. Gut, dass er heute mit dem Wagen gefahren war, dann würde schneller zurück kommen.
Sie zog zum Anschein das Wasser ab und verließ das Bad.
Als sie sich wieder in den Sessel setzte, sprach Alex mit ruhiger Stimme:
- Ich habe dich ernst gefragt. Deswegen, bitte ich dich, überlege es in Ruhe und gebe mir eine ernste Antwort.
Ich gebe dir Zeit bis morgen.
Danach stand er auf, verabschiedete sich, küsste ihre Hand und verließ die Wohnung.
Er ließ sie im Sessel wie eine Salzsäule sitzen.
Erst nach einigen Minuten wurde ihr bewusst, was eben passiert war und sie fing an zu heulen aus Wut auf ihn, auf sich selbst und, weiß der Schinder warum, auf Mario. Später, als ihr Freund wie versprochen, schnell nach Hause kam, hat sie sich mit ihm zerstritten , tobte vor Wut den ganzen Abend und sogar Sushi, die er selbst hervorragend machte, rührte sie nicht mal an.
Alexander stellte das Auto in der Garage ab, rief seinen besten Kumpel, Marek an und sie gingen zusammen in die Stadt.
Am nächsten Tag telefonierte er mit ihr.
-Maja, in einer Stunde hole ich dich ab. Bitte, komm herunter.- er schaltete aus ohne auf ihre Antwort zu warten.
Eine Stunde später fuhren sie in die Altstadt und gingen in ein Cafe.
Eine Weile tranken sie Espresso und schwiegen. Nur ab und zu lächelten sie sich an.
-Jemand könnte denken, wir seien ein Ehepaar – Alexander sprach als erster.
- Warum? – wunderte sie sich.
- Weil wir hier schon einige Zeit sitzen und nicht mit einander sprechen. – antwortete er und schaute ihr in die Augen.
- Na, dann sag etwas – sagte sie provozierend.
- Ok, dann sage ich, dass ich auf deine Antwort warte.
- Dann, frag noch mal.
- Möchtest du?
- Frag so wie gestern, bitte.