Seefahrerportraits und Erlebnisberichte von See. Jürgen Ruszkowski
zwar nicht düster, aber grau.
Ein Zwischenspiel auf MS EDDA CORDTS (Bremen) als 2. Ing. war in 9 Tagen überwunden. Dann ging es als 2. Ing. für 14 Monate auf D DITMAR KOEL bei der "Hanseatischen".
Der Schulbesuch zum C6 gestaltete sich ähnlich wie beim C5. Der Abschluss war am 30.01.1963.
Zwei Tage später begann seine Dienstzeit als Montage- und Garantieingenieur bei der Wahodag (Wagner-Hochdruck-Dampfturbinen-Gesellschaft). Die Antriebsanlagen (Kessel und Turbinen) der Zerstörer der "Hamburg"-Klasse, der Mittelanlage des Schulschiffs DEUTSCHLAND, der Technischen Marineschule Kiel wurden montiert und erprobt und einige Sonderaufgaben (z. B. die Inbetriebnahme der Kesselanlage des Tonnenlegers KAPITÄN MEYER - heute Museumsschiff) wurden bewältigt.
Für eine angestrebte Lehrtätigkeit an der Schiffsingenieur- und Seemaschinistenschule waren damit die Bedingungen zwar fast erfüllt, aber es fehlte noch das (ausgefahrene) Befähigungszeugnis C6. So blieb nur die erneute aktive Seefahrt. Zunächst fuhr er als 2. Ing. auf MS KLAUS SCHOKE wieder bei der Hanseatischen und dann als Ltd. Ing. auf MS ADRIAMARE (Reederei Schüssler) - ein Kapitel für sich.
Leider konnte wegen der damaligen Rezession die für ihn vorgesehene Stelle an der Schiffsingenieurschule in Hamburg nicht mit ihm besetzt werden. So ging er dann zunächst zum Amt für Arbeitsschutz in die damalige "Aufsicht über Dampfkessel und Maschinen". Mit anderen Worten: Er wurde Kesselkriecher. Nebenbei durfte er sich in der Schulung von Kesselwärtern üben, die freie Mitarbeit zum Einfahren von Dampfanlagen bei Blohm & Voss beibehalten und seine gutachterliche Tätigkeit zum Betrieb von Anlagen weiterführen. 1968 erwarb er zur Selbstbestätigung durch eine Reihe von Prüfungen auch die volle Hochschulreife.
1971 bewarb er sich erneut um die Lehrtätigkeit in Hamburg und wurde angenommen. Als sogenannter Zehnkämpfer versuchte er vor allem Dampftechnik und Wärmewirtschaft verständlich zu machen und die ganzheitliche Sicht von Arbeitsplatz, Arbeit und Gesundheit zu fördern.
So entstanden neben der schulischen Arbeit zahlreiche Gutachten, Vorträge und Veröffentlichungen zum Betrieb von Anlagen, zum Arbeits- und Umweltschutz (auch Forschungsvorhaben), so wurden Seminare für verschiedene Träger entwickelt und durchgeführt und nicht zuletzt die Ausbildung von Fachkräften für Arbeitssicherheit bei der See-BG mitgestaltet. Die aktive Seefahrt wurde allerdings von Amts wegen eingeschränkt, so dass er zuletzt 1973 als Urlaubsvertreter für den Chief auf MS MAIN EXPRESS (Ahrenkiel) fuhr.
1979 wurde er zum stellvertretenden Sprecher des Fachbereichs gewählt. Jahrelang war er auch amtierender Sprecher, bis er die Nachfolge von Alfred Biskop als Leiter der Einrichtung übernahm. Dieses Amt führte er, bis die Gremien der Fachhochschule in ihrer unendlichen Weisheit beschlossen, die betriebstechnischen Studiengänge einzustellen. Eine Bewertung möchte er sich an dieser Stelle versagen.
1980 wurde er zum Professor ernannt, was er bis heute als nachteilig für sein Renommee als Schiffsingenieur empfindet und daher auf solche Titulierung verzichtet.
Nach 50 Semestern schied er 1996 aus dem aktiven Dienst aus. Er löste die betriebstechnische Sammlung (auch im Kesselhaus und in der Maschinenhalle), die Handbücherei und die relevanten Teile des Archivs auf bzw. sorgte für die sinnvolle Weiterverwendung der betreffenden Stücke.
Nach 35jährigem Wohnsitz in Lohbrügge hat er seit einigen Jahren einen selbst restaurierten Resthof in Stadum (Nordfriesland) zu seinem Domizil gemacht. Dort widmet er sich weiter seinen handwerklich fachlichen, aber zunehmend auch privaten Erinnerungen und Übungen (Schulaufsätze).
http://seeleute.klack.org/seite11.html
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