EQ-Training. Peter Schmidt

EQ-Training - Peter Schmidt


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die krank oder in Schwierigkeiten sind, sondern greift gewissermaßen in die Grundstrukturen des menschlichen Existierens ein, da, wo wir alle Probleme haben, weil das Leben in der Regel problematisch ist.

      Die Bezeichnung »EQ-Training« wurde gewählt, weil Gefühle im Mittelpunkt unserer Übungen stehen.

      Der Weg, den ich Ihnen vorstelle, um weniger zu leiden und glücklicher, produktiver und gesünder zu sein, ist zudem äußerst einfach. Das Verfahren beruht auf einigen wenigen Grundstrukturen der Psyche, die offensichtlich für alle Menschen gleich sind. Lassen Sie sich nicht davon täuschen, dass er trotzdem eine gewisse Anzahl von Seiten erfordert.

      Aber, zugegeben, EQ-Training erfordert etwas mehr Analyse und klarere Begrifflichkeiten, als wir es gemeinhin im Alltag gewohnt sind. Darin unterscheidet sich unser Vorgehen von vielen populären Ratgebern.

      Der größte Teil dieses Buches dient jedoch lediglich dazu, eingefleischte Gewohnheiten und Missverständnisse auszuräumen. Es kostet Sie später nur noch wenige Minuten Zeit und Aufmerksamkeit, wenn Sie erst einmal verstanden haben, worum es geht.

      Wir benötigen dazu weder religiöse noch andere, etwa »esoterische« Überzeugungen. Wenn Sie an Gott glauben, spricht nichts dagegen, das auch weiterhin zu tun. EQ-Training widerspricht dem Glauben weder, noch setzt es ihn voraus. Es handelt sich um eine äußert undogmatische, unspekulative Methode, die eigenen mentalen Bedingungen nachhaltig so zu verändern, dass Ihr persönliches Leben und das Ihrer Mitmenschen erfolgreicher ist und weniger durch Leiden gestört wird.

      Was ich Ihnen vermitteln möchte, ist von äußerstem praktischem Nutzen. Es verändert Sie radikal und augenblicklich in positivem Sinne.

       Es handelt sich gewissermaßen um eine klarer als bisher definierte Quintessenz unserer emotionalen Intelligenz.

      1 Mentaltraining als EQ-Training

      Mit dem EQ-Training liegt ein neu konzipiertes mentales Verfahren zur Verbesserung der körperlichen und seelischen Gesundheit und zur Entfaltung und Selbstverwirklichung vor.

      In den letzten Jahren hat sich in der Therapie weitgehend die Auffassung durchgesetzt, dass es vor allem die Verhaltenstherapie und die sogenannte Kognitive Therapie sind, die wirksam mentale Probleme beheben können.

      Verhaltenstherapie ist in der Lage, emotionale Fehleinstellungen wie zum Beispiel Phobien und Ängstlichkeit zu korrigieren.

      Die Kognitive Therapie vermag dagegen Probleme und Gewohnheiten zu beseitigen, die auf falschen oder schädlichen Ansichten und auf unbewussten Schlüssen oder unklaren Meinungen beruhen.

      EQ-Training macht sich diese Einsichten zunutze und schafft im emotionalen und kognitiven Bereich

      1. durch Techniken des Bewusstmachens, des Zulassens und Umlernens unerwünschter Emotionen mit den Methoden des Desensibilisierungstrainings,

      2. durch Analyse unserer Werterfahrungen und Ausrichtung auf positives Verhalten, die durch gezielte Formelbildungen unterstützt werden, ein bisher nicht erreichbares Maß an Entspannung, Erholung, Entwicklung und Verminderung von Leiden.

      EQ-Training setzt dazu sowohl aus dem Osten bewährte (und inzwischen verfeinerte) meditative Techniken wie auch Methoden und Einsichten aus der modernen Verhaltenstherapie, der Hirnforschung und der Psychologie der »Emotionalen Intelligenz« ein (D. Goleman).

      Aus über 500 wissenschaftlichen Untersuchungen in aller Welt ist inzwischen bekannt, dass bestimmte Formen der Mantrameditation (Wortklangmeditation) günstigen Einfluss auf die körperliche und seelische Gesundheit haben. Selbst die Stiftung Warentest empfiehlt Mantrameditation zur Vorbeugung (»Handbuch Herz und Kreislauf«, Berlin 1996).

      Mantrameditation war jedoch bisher weitgehend weltanschaulich und religiös gebunden (z.B. Yoga, Transzendentale Meditation). EQ-Training definiert diese Technik neu, reduziert sie auf ihren psychologisch wirksamen Kern und setzt sie als Basistechnik weltanschaulich neutral ein.

      Damit ist ein Verfahren der Entspannung und inneren Zentrierung gewonnen, das der Wirksamkeit solcher Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung deutlich überlegen ist.

      Mantrameditation nach Art des EQ-Trainings als »Wortklangmeditation« ist leichter zu erlernen als vergleichbare Techniken, denn sie erfordert keine starke Konzentration oder lange Übung.

       Besonders wirksam wird diese Basistechnik, weil EQ-Training im Sinne der Verhaltenstherapie und durch Weiterführung der neuen Psychologie der Emotionalen Intelligenz klärt, was unter existentiell so wichtigen Begriffen wie Gefühl, Werterfahrung und Sinn zu verstehen ist.

       Anders als etwa die Existenzanalyse V. E. Frankls lenkt EQ-Training die Aufmerksamkeit jedoch nicht auf »absolute und allgemeingültige Werte« innerhalb einer rigiden Wertordnung, sondern operiert mit unseren Wertgefühlen, den Gefühlen und Emotionen, die sich in unseren Werterfahrungen zeigen.

      Eine präzisere Definition des Begriffs »Gefühl« ermöglicht es innerhalb dieses Trainings der emotionalen Intelligenz, gezielter mit negativen Gefühlen umzugehen und sich in Richtung auf die Entwicklung positiven Fühlens zu orientieren.

       Gefühl – als Angenehm- oder Unangenehmsein, das alle anderen Erfahrungen begleiten kann – wird als mentales Hauptprinzip identifiziert und ist nicht mehr wie in anderen mentalen Techniken bloße Randerscheinung.

      Fühlen wird jedoch nicht isoliert oder »hedonistisch« verstanden, sondern es werden die vielfältigen gefühlsmäßigen Beziehungen innerhalb des emotionalen Systems verständlicher gemacht, in denen sich der einzelne mit der Gesellschaft befindet.

      Anders als beim oft wirkungslosen sogenannten »positiven Denken«, das meist an der Oberfläche des Bewusstseins bleibt, macht sich EQ-Training einen bereits aus anderen Meditationstechniken und dem Autogenen Training bekannten Effekt zunutze: dass eine neue positive innere Ausrichtung auf einem Bewusstseinsniveau innerer Zentriertheit, Stille und Wachheit am effektivsten ist.

      EQ-Training als mentaler Ratgeber geht daher weit über oft esoterische oder nur begrenzt wirksame Methoden wie etwa Transzendentale Meditation oder Autogenes Training hinaus, weil es gezielter als andere Techniken psychische Grundstrukturen wie Bewerten und Werterfahrungen anspricht und den bewussten Umgang mit ihnen ermöglicht.

      2 Was ist »Emotionale Intelligenz«?

      Emotionale Intelligenz: Das »ist die Fähigkeit, unsere eigenen Gefühle und die anderer zu erkennen, uns selbst zu motivieren und gut mit Emotionen in uns selbst und in unseren Beziehungen umzugehen.«

      Nicht nur der Intelligenzquotient stellt einen wichtigen Faktor dar, wenn wir unser Leben erfolgreich bewältigen wollen, sondern der Umgang mit unseren Gefühlen kann einen möglicherweise noch höheren Stellenwert beanspruchen: Das ist die Quintessenz des neuen Trends in der Psychologie, den Daniel Goleman mit seinem Buch »Emotionale Intelligenz« eingeleitet hat.

      Menschen, denen man eine hohe emotionale Intelligenz zuspricht, sind erfolgreicher, gesünder, glücklicher.

      Golemans Arbeit offenbart jedoch auch eine gewisse Hilflosigkeit, den zunächst noch mehr oder weniger intuitiven Begriff der emotionalen Intelligenz so weit zu präzisieren, dass sich aus ihm praktische Folgerungen und Anleitungen für unser Handeln ableiten lassen.

      Physiologische oder statistische Fakten führen hinsichtlich unserer Gefühle nicht weit genug. Begriffe wie »Impulskontrolle« oder »Achtsamkeit auf Gefühle und Emotionen«, »Emotionales Umlernen«, »Umerziehung des emotionalen Gehirns« (in: »Emotionale Intelligenz«) oder »Selbstwahrnehmung«, »Selbstregulierung«, »Motivation«, »Empathie«, und »Sozialen Fähigkeiten« (in: »EQ2. Der Erfolgsquotient«)


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