Reisen für Nichtirdische. Axel Schade

Reisen für Nichtirdische - Axel Schade


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      Auszüge aus dem terranischen Bildungssystem

      Der Autor

      Foto von Shabbadag Wixwurst

      Ab ins Heu

      Als der mit 11 Personen besetzte IDEALL Raumgleiter durch das Dach des Heuschobers krachte, war Pilot Shabbadag Wixwurst überzeugt, dass Ende seiner Existenz stünde bevor. Die angeheiterte galaktische Reisegruppe im Heck bekam davon nichts mit und begleitete den Absturz mit Gesang. Der Tagesausflug aus der Parallelwelt Terra zur Erde sollte nun etwas länger dauern als gedacht. Exakt 9 Sekunden vor dem Aufschlag hob die komplett überdrehte Heide Witzka ihr Glas und kreischte „Zickezackezickezacke“, worauf die ganze Truppe, passend zum Aufschlagsort, mit „Heuheuheu“ antwortete. Dann brach Chaos aus.

      „Raus, raus, raus!!!“, schrie Shabbadag hektisch, während er den Auslöser für den Selbstzerstörungsmechanismus aktivierte und gleichzeitig die Rettungstüren öffnete. Die schwangen sich mit einem Knall zur Seite.

      Siebzehn irdische Minuten später stand Shabbadag Wixwurst, heftig nach Luft schnappend, auf einem Deich in Ostfriesland. Utlandshörn, oder so ähnlich, hieß der recht einsame Ort. Das hatte er kurz vor dem Absturz auf dem Bildschirm der Pilotenkabine gelesen. In etwa 700 Metern Entfernung sah man die in Flammen stehende Scheune. Der flackernde Feuerschein beleuchtete die Umgebung. Knistern und Krachen war zu hören. Es war 5 Uhr 17 auf der Erde.

      „Da haben wir aber nochmal Glück gehabt, was?“, sagte Strausselbert Eng, der neben Shabbadag stand und ebenfalls nach Luft rang. „Wieso Glück gehabt? Hat jemand die Getränke gerettet?“, rief kichernd und ein wenig lallend Horst Emscher aus dem Hintergrund. Am Horizont konnte man einen heller werdenden Streifen erkennen, der den nahenden Sonnenaufgang ankündigte.

      Shabbadag Wixwurst zählte durch. Da waren Heide Witzka, Alda Wigsa, Strausselbert Eng. Dann Fischfried Otter und Horst Emscher. Weiterhin Lotte Rie, Elke Tress, Sigrid Sörwis, Christel Mess..., ... und ......, verflixt ..., große Katastrophe ..., einer fehlte! Elf Besucher, die nicht auf dem Planeten Erde sein sollten und einer davon war abgängig, das durfte nicht sein. Es fehlte Victor Bur. „Das ist nicht gut, das ist überhaupt nicht gut!“, dachte Shabbadag Wixwurst. „Wo ist Victor?“, rief er in die Runde. „Der wollte mal zum Wasser!“, antwortete Lotte Rie und zeigte in die vom Land abgewandte Richtung. Tatsächlich konnte Shabbadag den Vermissten in einiger Entfernung im Halbdunkel erkennen. Ein Planet fiel ihm vom Herzen. Alle da, alle wohlauf.

      Shabbadag Wixwurst

      Pilot und Reiseführer in Personalunion. Ururururururururachhastenichtgesehenurenkel von Schlabbasag Dingdong, dem legendären ersten Piloten von IDEALL.

      Als Shabbadag Wixwurst die „Engelchen Flieg“ Grundschule erfolgreich beendete, war dies als erstes Anzeichen zu werten, das er in seines Ururururururururachhastenichtgesehenurgroßvaters Fußstapfen treten sollte. Er bekam einen Ausbildungsplatz an der renommierten renovierten KIRKSPOCK - Flugschule. Sein Klassenlehrer dort war, der zwar inzwischen etwas in die Jahre gekommene, aber immer noch verdienstvolle, Rotor Schraub - Huber. Bekannt wurde dieser als Kommandant des legendären Robbitobbi - Fliewatüüt Geschwaders. Er führte die Truppe in die Schlacht um Tütermoor gegen Rob 344-66/IIIa im Jahr der Melonenbowle und das ausgerechnet während der großen Hitzewelle im Monat Jucki. Shabbadag bestand die Prüfung für kleine Raumgleiter und erhielt das „Flugblatt“, das zum Betrieb von Flugförderzeugen berechtigt. Damit hatte er die Lizenz entweder Pakete auszuliefern oder an der „Robertichkennedie Akademie“ den mittelprächtigen Personenbeförderungsschein für kleine Raumgleiter zu erlangen. Den FLUGS - Schein, unter Akademikern "Gleitcremeschein" genannt. Diese Prozedur ging er umgehend an. Er finanzierte die Ausbildung mit Tafeldienst. Im Speisesaal des Lehrpersonals deckte er mittags die Tafel. Jetzt zahlte es sich für ihn aus, dass er an der KIRKSPOCK - Flugschule die Technik AG gewählt hatte. Seine dort erworbenen Kenntnisse der Serviettenfalttechnik konnte er endlich gewinnbringend anwenden. An seinem Kaputtstach, dem 02. Mehrjucki, im Jahr der lachenden Susanne, bestand er die Abschlussprüfung. Bereits kurze Zeit später flog er für IDEALL die ersten Gäste zu einem Tagesausflug zur Erde. In den kommenden Jahren bildete er sich weiter und qualifizierte sich zum Reise- und Städteführer „Regional“. Seine Fachgebiete sind Ostfriesland und das Wattenmeer, das Siegerland, das Sauerland und dat Ruhrgebiet.

      Das geschmackvolle Foto, welches wir nun betrachten können, zeigt Shabbadag Wixwurst in der traditionellen terranischen Pilotentracht. Das Bild wurde vor dem Start zur praktischen Prüfung aufgenommen. Das Shabbadag die Prüfungsangst auf den Magen geschlagen ist, kann er nur schwer verbergen.

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      Ufologen glauben, Hauptschullehrer wissen

      Auf der Erde gibt es Menschen, die an die Existenz außerirdischer Lebensformen glauben. Dazu gehören in erster Linie UFO Forscher und Hauptschullehrer.

      UFO Forscher glauben, das Erscheinungen, denen sie nachgehen, außerirdischen Ursprungs sind. Hauptschullehrer hingegen wissen, dass die Erschienenen, denen sie täglich gegenüberstehen, außerirdischen Ursprungs sind! Und zwar vom Planeten HONK. Glauben und Wissen machen den Unterschied zwischen UFO Forscher und Hauptschullehrer aus. Glauben und Wissen machen auch den Unterschied zwischen Honk und Hauptschullehrer aus. Mensch, da haben wir wieder was gelernt!

      Fremdes, Unbekanntes, hat die Menschen von jeher fasziniert. Schon der olle Willi Shakespeare legte seinem Hamlet gleich im ersten Akt den Satz in den Mund:

      „Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, Horazio, als in unserer Philosophie geträumt werden.“

      Und wie recht der alte Schriftsetzer damit hatte! Denn was viele bereits vermuteten und von dem nicht wenige fest überzeugt sind, ist die Tatsache:

      Es gibt eine Parallelwelt der Erde, die Terra genannt wird

      Terra ist keine Kugel wie die Erde, sondern eine einem Suppenteller ähnelnde riesige Scheibe, die ein wenig schief ist. Das macht aber nichts. Sie ist rechtsdrehend. Das Tempo ähnelt dem einer früheren irdischen Langspiel - Schallplatte. Terranische Flüsse fließen, je nach Ort und Lage, während des Tagesverlaufs im Kreis oder mal Links, mal Rechts herum. Dadurch, als auch durch die ortsbedingte Vegetation, sowie geologische Bedingungen, kommt es zu interessanten unterschiedlichen Geschmacksrichtungen der Gewässer, von Waldmeister bis Leberwurst. Terra ist nur einseitig bewohnt. Man kann vom Rand runterfallen. Da muss man sich aber schon sehr doof anstellen. Terraner sind Menschen, allerdings den irdischen Menschen in ihrer gesamten Entwicklung um Jahrtausende voraus. Terraner sind gesellig und gemütlich, sie lachen gerne und hassen Spazieren gehen. Alle Terraner sprechen (blubbern) die gleiche Sprache. Politik und Staaten haben sie abgeschafft, sie leben grenzenlos. Statt einer Regierung haben sie das terranische Betriebssystem, das einst von Oberbürger Schluppo dem Geknickten installiert wurde. Im weiteren Verlauf dieser Geschichte kommen wir noch einmal genauer darauf zurück. Das Betriebssystem wird vom Oberbürger in Gang gehalten. Der wohnt 9 Jahre im volkseigenen Oberstübchen. Alle 9 Jahre wird der Oberbürger ausgetauscht. Der Oberbürger muss dem Volk guttun und seine vornehmste Aufgabe ist es, etwas zum Wohl des Volkes beizutragen. Trotz der Abschaffung von Ländern und Grenzen hat Terra eine Armee. Sie wird "Proforma" genannt und dient eigentlich nur der Leibesertüchtigung. In Wahrheit ist es nur ein Turnverein, aber das traut sich keiner den Offizieren zu sagen. Es sind halt welche darunter, die gerne Uniform tragen und es lieben, sich im Matsch zu wälzen. Deren Gefühle muß man ja auch respektieren. Terraner reisen gerne zwischen den Parallelwelten Terra und Erde hin und her. Dies geschieht in unsichtbaren geräuschlosen Fluggeräten, den FLUGS – Raumgleitern. Die Technologie ist hoch entwickelt, umweltfreundlich und sicher. Eigentlich können nur Pannen zur Enttarnung führen. Leider häufen sich derartige Missgeschicke seit einiger Zeit, was zu Verdruss in der Tourismusbranche führt. Davon handelt dieser Bericht unter anderem.

      Der


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