Reisen für Nichtirdische. Axel Schade

Reisen für Nichtirdische - Axel Schade


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Erde, der bis dato Wissenschaftlern und deren Experimenten vorbehalten war, sollte nun dem halbwegs normalen Bildungsbürger zur Erweiterung seines Horizonts durch geführte Exkursionen erschlossen werden. Das dazu ein kleiner Sprung durchs All nötig war, verhalf der Idee zur Namensgebung: IDEALL. Schnell wurde ein nagelneuer Raumgleiter bestellt, ein FLUGS. Erster Pilot der Firma wurde Schlabbasag Dingdong, der schon einige FLUGSstunden nachweisen konnte. IDEALL Reisen wurde zur Erfolgsgeschichte. Schnell wuchs die Flotte von Raumgleitern. Vom Kindergartenausflug bis zur Kreuzfahrt, IDEALL war bekannt für Qualität und Sicherheit. Den ersten Werbeslogan hatte Firmengründer Furzbold Schnodderig noch selbst auf eine Schiefertafel graviert!

      „Mit IDEALL ins Weltenall!“

      Diese Tafel hängt übrigens heute noch im firmeneigenen Museum über der Kasse. Mit den Jahren kamen weitere Slogans hinzu. Einige davon getextet von Alda Wigsa, einem der Mitreisenden, der in Ostfriesland abgestürzten Reisegruppe. Sie lauten:

      „FLUGS durchs All mit IDEALL“

      „In jedem Fall - Nur IDEALL!“

      Der aktuelle Slogan wirbt mit den Worten

      „Mit Sicherheit nur IDEALL!“

      Da kann so ein Absturz schon mal das Vertrauen in ein Unternehmen erschüttern.

      Die Geschichte des legendären FLUGS Raumgleiter Piloten Schlabbasag Dingdong

      Wenn man von IDEALL hört, kommt man nicht an Schlabbasag Dingdong vorbei. IDEALL und er gehören zusammen. Schlabbasag Dingdong ist auf Terra eine Legende. Er war der erste Pilot, der Flüge von Terra zur Erde unternahm. Gemeinsam mit IDEALL ist er der Pionier der bemannten Reisen ins Paralleluniversum zur Erde. Ein Musterbeispiel obendrein ist er für das terranische duale Bildungssystem, das ihm den Raumpilotenschein auf dem zweiten Bildungsweg erst möglich machte. Als ehemaliger Pferdeflüsterer und Taubenhaucher hatte auf dem zweiten Bildungsweg umgeschult. Dazu zwang ihn eine üble Allergie gegen eisenhaltige Gegenstände. Sein Körper reagierte auf Hufeisen und beringte Tauben mit enormem Ausschlag. Die Pickel wurden groß wie Pferdeäppel, sein Gesicht verformte sich (Furyeffekt) und sein Hodensack schwoll an. Dies war bei seiner Arbeit ausgesprochen kontraproduktiv, denn ein Pferdegesichter Therapeut mit Taubendicken Eiern machte den Tieren Angst. Eines Montags stolperte Schlabbasag in das Büro des Arbeitsämtchens. (Das war auf dem Dorf, darum nur ein Ämtchen. Das Ämtchen war in einem gebrauchten Bauwagen untergebracht und wurde montags vor die Tür der Dorfkneipe geschoben.) Die Dame vom Arbeitsämtchen hieß Penny Lehn. Sie war in ihrer Jugend Discosängerin unter dem Pseudonym Lady Bamp und einige Monate erfolgreich und sogar im Fernsehen. Allerdings im Ersten Programm, ausgerechnet dann, wenn im zweiten Programm Raumschiss Entenscheiß lief, diese witzige Weltraumserie. Darum hatte Schlabbasag Dingdong die Lady Bamp nie gesehen und konnte sich somit vollkommen unvoreingenommen in sie verlieben, was er umgehend tat. Sein Name ließ ja einiges erwarten, drum erlag Penny Lehn ziemlich schnell seinem Werben und gab sich ihm zwanglos hin. Und eine Umschulung bekam er auch. Da kann man doch mal sagen: Läuft bei dem! Auch wenn er vom Dorf kommt. Einige Dekaden später erblickte Ururururururururururachhastenichtgesehenurenkel Shabbadag Wixwurst die gekachelte Welt des Kreißsaals. So schließt sich der Kreis im Saal.

      Der Kommissar mit den Hosenträgern

      Kommissar Klaus Peter Fuchs machte seinem Namen alle Ehre. Listig wie Reinecke schnürte er von Tatort zu Tatort und ermittelte. Er war derjenige, der den bisher größten und spektakulärsten Fall der ostfriesischen Kriminalgeschichte im Alleingang aufklärte. Klaus Peter Fuchs fing Wolf Gans, den Ostfriesen - Killer! Besser bekannt als der Schafschütze von Norddeich! 15 unschuldige Schafe fielen dem Schützen zum Opfer. Der Täter hatte aus niederen Trieben heraus gehandelt, sein Motiv war Wollust. Er hatte lange genug sein schmutziges Unwesen getrieben, dank Kommissar Fuchs klingelten die ostfriesischen Handschellen. Handschellen oder auch Handglocken sind in Ostfriesland seit langem ein beliebtes Musikinstrument. Bereits 1992 gab es ein Treffen deutscher Handglockenchöre in Krummhörn, Ostfriesland. So verwundert es nicht, das, alten ostfriesischen Stammeskulten folgend, an den heimischen Lagerfeuern, die Heldentat des Kommissars vom Volk besungen und beglockt wird. Dabei fließt der Ostfriesentee in Strömen die sangesfreudigen Kehlen hinunter. Auf diese Weise gedopt, entstanden etliche Gassenhauer wie „Fuchs du hast den Gans gefangen“ und das Grusical „Klaus Peter und der Wolf“. Der Kommissar hob trotz seiner anhaltenden beruflichen Erfolge nicht ab. Bodenständig blieb er der nette Ermittler von nebenan. Ein Freund und Helfer. Ein urbaner Typ. Einzig in seiner äußeren Erscheinung hob er sich modisch von der Masse ab und pflegte einen persönlichen Stil. Er trug Hosenträger. Jeden Tag. Zu jeder Gelegenheit. Auch an Feiertagen, egal ob konfessionell oder nicht. Der Kommissar war vom praktischen Nutzen seiner Hosenträger fest überzeugt. Ganz besonders, wenn er seiner Leidenschaft, dem Bowling nachging. Da hatten ihn seine Hosenträger mehr als einmal vor peinlichen Situationen bewahrt. Ob er seine Schlafanzughosen auch auf diese Weise am Rutschen hindert, ist (noch) nicht bekannt.

      http://www.handglocken.de/chorinfo_pilsum.php

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