Reich mir den Apfel, Eva!. Julianne Becker
auch alle Bodenschätze und Naturkräfte."
"Wie setzten sie das durch? Freiwillig ließen sich die versklavten Völker doch bestimmt nicht ausnutzen," warf ich ein.
"Bei primitiven Kulturen genügte es, wenn sich die überlegenen Drachen ab und zu zeigten und ein paar Wunder taten, um als Götter verehrt zu werden, für höhere Zivilisationen erfanden sie komplizierte, gesellschaftliche Strukturen. Sie brachten sie bevorzugt in Konflikt miteinander (teile und herrsche - oder - wo zwei sich streiten, freut sich der Dritte) und stimulierten so unvorstellbare Grausamkeiten, Kriege, Wahn und Blutvergießen, Hass, Angst und Horror. Sie brauchten diese barbarischen Emotionen, um die begehrte Lebenskraft einzusammeln und auch, um Kräfte zu versorgen, die sie durch ihr Handeln bald auf den Plan gerufen hatten. Lebenskraft gewannen sie vor allem aus den Emotionen der versklavten Wesen! Je leidensfähiger die Individuen einer Spezies war, je mehr Gefühl sie entwickeln konnten, umso mehr emotionale Energie ließ sich aus ihnen gewinnen. Und diese emotionale Energie fließt immer dahin, wo die Aufmerksamkeit sie hinsendet. Die echten Tiere, die nur in einem sehr geringen Bewusstsein lebten, vor allem aber auch noch nicht getrennt von der Schöpfung, eigneten sich dazu nur sehr wenig, aber intelligente Sklavenrassen, die Denken und Fühlen konnten und gerade durch ihr Leiden ein großes Herz entwickelt hatten, das waren so richtig prachtvolle, emotionale Melk-Exemplare.
Nachdem die Drachen diesen Zusammenhang einmal herausgefunden hatten, taten sie alles, um ihre versklavten Völker ständig irgendwo zu jeder Menge Emotionen zu stimulieren. Sie wurden geradezu virtuose Künstler darin, welche Emotionen sie wie hervorriefen. Das war für sie etwa so, wie wenn du deinen Kirschbaum schüttelst, damit die Kirschen sich unten auf dem Boden aufsammeln lassen. Mehr bedeutete es ihnen nicht, Hauptsache ganz viel Emotion von möglichst ganz viel Leuten gleichzeitig.
Das Emotionale wurde mit der Zeit das bessere Geschäft. Für die höher entwickelten Sklaven auf den verschiedenen Planeten erfand man bald ganze Szenarien, um sie in Aufregung zu versetzen: Besondere gesellschaftliche Strukturen und Traditionen, Ungerechtigkeiten, Regeln, die sich kaum einhalten ließen, Widersprüche, verfeindete Lager und vor allem große Versammlungen, die dann die niederen Gefühle wie Angst, Horror, Hass und dergleichen besonders potenzieren konnten. Dafür eigneten sich öffentliche Bestrafungen und Hinrichtungen, die sich tief in die emotionale Kollektivpsyche der unterdrückten Völker einprägen ließen, aber auch militärische Aufmärsche und Massendemonstrationen. Alle diese besonders grausamen Geschehnisse wir Verbrennung, Pfählung und ähnliches gingen ursprünglich auf die Drachenherrscher und ihren Tross zurück. Es musste so gruselig sein, dass es den Sklaven noch lange nachging und auch die anderen weiter kuschen und diese Emotionen generieren ließ.
Bald verfeinerten sie ihre Methoden, weil sie entdeckten, dass ihre Sklaven diese Emotionen auch generierten, wenn sie diese nur in einem Film miterlebten. Und damit konnten sie nun noch viel mehr Lebenskraft abschöpfen. Glaubhaft blieben solche Filme aber nur, wenn es gleichzeitig irgendwo auf dem Planeten auch Wesen ab, denen das gerade auch selbst in echt passierte. Sonst rutschte es auch in der Psyche weg ins Märchenland."
"Diese Methoden zur Lebenskraft-Gewinnung erinnern mich an den Film 'Die Matrix', zumindest in ihrer Auswirkung auf das Bewusstsein der versklavten Völker," unterbrach ich seine Erzählung.
"Eine treffende Bezeichnung für dieses künstliche Gebilde aus äußeren Strukturen und eingeimpften Gedanken und Gefühlen," grinste er. Er wusste ja, dass ich immer nach Parallelen zu den Verhältnissen auf der Erde suchte und fand sichtlich Gefallen an meiner Neugier.
Der Zaun
"Technologisch waren die Drachen, wie gesagt, sehr fortgeschritten, sie konnten schnell mal so durch die Galaxis sausen, und sie hatten daher auch noch andere Ideen: So umgaben sie zum Beispiel ihre in Besitz genommenen Planeten mit einem Frequenz-Zaun, einer undurchdringlichen Mauer aus niedrigen Schwingungen, die alle Botschaften wohlmeinender höherer Wesen fast bis zur Unkenntlichkeit verzerrte, etwa so, wie wenn ein Radiosender gestört wird. Denn solche wohlmeinenden Wesen gab es in diesem Universum selbstverständlich auch und die hätten vielleicht mal vorbeigeschaut, um 'Hallo' zu sagen und hätten die Sklaven womöglich auf neue aufmüpfige Ideen bringen können. Nun hatten sie um ihre Schafherde sozusagen einen Stachelzaun gezogen und draußen vor dem Planeten ein klares Schild aufgestellt: Das hier ist unser Besitz. Wer hier rumfummeln will mit den Einheimischen und sie auf blöde Gedanken bringen, der kriegt es mit uns Drachen zu tun. Dieser Planet ist Eigentum der Drachen.
Bevor sie diesen merkwürdigen Verbündeten noch nicht hatten, auf den wir noch zu sprechen kommen müssen, waren die Drachen eigentlich nur auf Gold, Silber und Edelsteine aus, also lauter Schätze, die auch heute noch als wertvoll gelten. Und die erpressten sie erst einmal von den unterjochten Rassen als Opfergaben an ihre Götter. Das war die einfachste Methode, dann wurde ihnen alles gebracht. Sie mussten sich nicht darum kümmern. Es war Sache der Sklaven, wie sie die Schätze für ihre Götter auftreiben würden, ob sie das Gold in den Flüssen auswuschen oder danach gruben. Als Götter mussten doch nur sagen, was sie brauchten, und bekamen das dann selbstverständlich sofort in den Tempel gebracht, ein Blick genügte!
Als sie jedoch im Laufe der Zeit ihre Methoden immer weiter verfeinerten, kamen sie schließlich in den Einflussbereich einer riesigen energetischen, wolkenförmigen Amöbe, die auf der Suche nach niederen Emotionen durch dieses Universum zog. Die Amöbe ernährte sich ausschließlich von niedrigen Schwingungen und Emotionen. Da trafen sich also die Richtigen: In niedrigen Emotionen kannten die Drachen sich nun wirklich gut aus!"
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