Twinlight - Die Stunde des suessen Blutes. Francesca Gierke

Twinlight - Die Stunde des suessen Blutes - Francesca Gierke


Скачать книгу

      

      – Francesca Gierke –

      Twinlight – Die Stunde des süßen Blutes

      Teil 1

      Imprint

       Twinlight – Die Stunde des süßen Blutes

       Francesca Gierke

       published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

       Copyright: © 2013 Francesca Gierke

       ISBN 978-3-8442-5651-2

      RICHTER-VERLAG

       Hans-Peter Richter

       Paul-Schroeder-Strasse 18

       D-24229 Dänischenhagen

       Tel: 0049-4349-1725

       Fax: 0049-4349-571

       E-Mail: [email protected]

       U-St-Ident-Nr.: DE 134812988

      Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform

      1. Auflage

      © 2013 – Alle Rechte vorbehalten

      Umschlaggestaltung: Francesca Gierke

      Herstellung: Stamp Media GmbH

       Schmidt & Klaunig e.K.

      Medienhaus Kiel

      Über die Autorin:

      Francesca Gierke wurde am 16.01.2000 in Eckernförde geboren. Sie lebt im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Bücher schreibt sie seit ihrem zehnten Lebensjahr. Twinlight ist Ihre erste Veröffentlichung, aber es werden noch viele weitere folgen. Weitere Infos zur Autorin und weiteren Projekten unter: www.vampirwelten.de

Francesca.tif

      1 – Trauriger Blick in die Nacht

      Das Käuzchen schlug die schwarzen Augen auf. Das Erste, was es sah, waren die dunklen Ahornblätter des jungen Ahornbaumes, auf dem es saß. Als Nächstes erspähte das Käuzchen ein Reh, das durch das raschelnde Laub lief und wenig später in der Dunkelheit verschwand. Das kleine Eichhörnchen, welches gerade den Ahornstamm hinaufkrabbelte, schaute einmal prüfend zum Käuzchen hinüber, um sich zu vergewissern, dass es nicht gefährlich war, und setzte dann seinen Weg nach oben in die Baumkrone, wo sich der kleine Kobel befand, fort. Das Käuzchen streckte einmal seine Flügel aus, die den ganzen Tag eingefaltet gewesen waren und daher heftig schmerzten, und glitt dann lautlos vom Ast hinaus in die schwarze Nacht. Es flog knapp über dem Boden, die wachsamen Augen starr nach vorne gerichtet und die Ohren aufgestellt. Seine Augen waren so scharf, dass es an jedem Ast, der im Weg war, mühelos vorbei flog. Selbst durch die verzweigten Tannen- und Laubbaumäste wand es sich hindurch und schwebte lautlos weiter. So erreichte es schließlich die beiden uralten, ineinander verwachsenen Bäume, die im Garten eines kleinen Häuschens standen.

      In dem Häuschen brannte nicht ein einziges Licht. Das Fenster, durch das man die alten Bäume sah, die der Nebel gerade verschluckte, stand sperrangelweit offen, so dass man das Wohnzimmer halbwegs erkennen konnte. Die beiden alten, abgewetzten Vorhänge hingen schlaff neben dem Fensterrahmen und hoben sich bei jedem kleinen Windstoß.

      Stumm und starr saß das Käuzchen zwischen den Ästen und schaute auf das Haus. Keiner in der Umgebung wusste, warum es genau an diesem alten Haus wartete. Es saß jeden Abend auf diesem Baum. Daher hatte es auch mitbekommen, wie immer wieder Menschen hier herkamen, um sich das Haus anzusehen.

      Kaum merklich zuckte das Käuzchen zusammen, als plötzlich das grelle Licht von Scheinwerfern die Dunkelheit erhellte.

      Die neue Familie kam also vom Einkaufen zurück. Eigentlich schienen sie eine ganz normale Familie zu sein, dennoch war etwas anders bei ihnen.

      Wachsam blickte das Käuzchen zur Einfahrt. Kurze Zeit später erschien ein Auto. Kurz nachdem es gehalten hatte, öffneten sich schwungvoll alle vier Türen. Ein Mann, eine Frau und zwei Kinder stiegen aus. Die beiden Kinder rannten mit ihren Taschen zur Eingangstür und stießen diese auf.

      Das Käuzchen hörte das leise Murmeln der Kinder und erhaschte noch einen kurzen Blick auf die beiden Zwillinge, Jan und Luca, die gerade das inzwischen beleuchtete Wohnzimmer betraten, bevor es sich auf den Weg machte, um etwas Essbares zu finden.

      Das Käuzchen lebte, ebenso wie die Familie, in einer anderen Welt. Diese Welt war nicht dieselbe, die wir kennen. Es war die Welt der Unsterblichen. Sie lag versteckt, doch man konnte sie durch das spezielle goldene Eingangstor betreten.

      Inzwischen waren beinahe zwei Wochen vergangen, seit die Familie eingezogen war. Alle Möbel waren da und die Familie saß gerade beim Abendbrot und es gab mal wieder einige Kabbeleien zwischen den beiden Jungen…

      „Luca! Pass doch mal bitte auf!“, rief Jan genervt. Luca hatte gerade seinen Kirschsaft über den Tisch verschüttet. Er grinste schelmisch. „Warum bist du so patzig? Ist doch viel lustiger, wenn wir unsere Ferien genießen!“, grinsend langte er über den Tisch und angelte sich eine Pflaume.

      „Bin ja mal gespannt“ - Luca konnte den Satz nicht zu Ende bringen, weil er von seinem Vater unterbrochen wurde. „Luca“, sagte er streng, „geh in die Küche und hol dir einen Lappen, damit du die Schweinerei wieder beseitigen kannst!“

      Luca nickte gekränkt und tapste in die Küche. Jan musste nicht den Hellseher spielen, um zu erahnen, dass sein Bruder wieder etwas im Schilde führte.

      „Papa?“ Lucas Wuschelkopf blickte um die Ecke.

      „Ja?“, fragte sein Vater mit vollem Mund, „was ist los?“

      „Ich wollte nur mal so fragen, wo denn der Lappen liegt. Ich hab ihn nämlich nicht gefunden!“

      „Warte, ich komme!“, sagte Jans Mutter und gleichzeitig kam von Jan: „Oh mein Gott!“ Jan schlug sich die Hand spielerisch an die Stirn. „Wie kann man nur so dämlich sein?“

      Lucas Mutter drehte sich um und sah Jan mit einem zweifelnden Blick an. Jan, der dies bemerkte, sagte schnell: „Ich mach das schon.“ Er stand auf und schlenderte langsam in Richtung Küchentür.

      Luca, der diese Bemerkung gehört hatte, lächelte erbost. „Dann hol ihn dir doch selber, Zwillingsbruder!“

      Jan, der die Küche schon fast erreicht hatte, rechnete damit, dass sein Bruder wieder etwas angestellt hatte. Der Lappen hing normalerweise immer am Haken hinter der Tür, doch heute Abend hing er da nicht.

      ,Ich hab es doch gewusst!’, dachte Jan und schüttelte den Kopf.

      „Da hab ich auch schon nachgesehen. Da ist nichts!“, sagte Luca. Doch der Unterton in der Stimme verriet Jan, dass sein Bruder ihn anlog. Jan wusste auch ohne Hilfe, wo ein zweiter Lappen lag und öffnete kurzerhand die Schranktür. Im Hintergrund hörte er Luca leise fluchen, da der nun verspielt hatte.

      Triumphierend hielt Jan den Lappen hoch.

      „So“, sagte er, „hier hast du deinen Lappen! Und jetzt mach die Tischdecke sauber, bevor das alles eintrocknet!“

      Luca verdrehte die Augen und schlurfte aus der Küche.

      Nach dem Abendessen gingen Jan und Luca wie üblich ins Bett. Doch sie schliefen noch lange nicht. Immer, wenn sie sicher waren, dass sich ihre Eltern unten aufhielten, öffneten sie leise die Balkontür und sahen sich die Sterne an.

      Teilweise verbrachten die Zwillinge anderthalb Stunden in der kühlen Abenddämmerung damit, sich zu unterhalten. Oft standen sie auch nur still nebeneinander und hingen ihren Gedanken nach.

      Heute Abend schien es ewig zu dauern, bis ihre Eltern nach unten gingen, nachdem sie den beiden ein ,Gute Nacht’ gewünscht hatten. Immer wieder kam ihre Mutter hinauf ins Badezimmer, um irgendetwas nachzuschauen.

      Einmal kam sie, um das brennende Licht im Bad auszuschalten. Ein anderes Mal waren es die noch offenen Vorhänge oder das geöffnete Fenster. Und an schlimmen Tagen konnte alles zusammenkommen…

      Unruhig drehte sich Jan auf die andere Seite, so dass


Скачать книгу