Sklavin für einen Sommer. Isabel de Agony

Sklavin für einen Sommer - Isabel de Agony


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hast einen schönen Körper...."

      Ich beschließe nichts zu sagen... Es liegt eine seltsame Spannung in der Luft. Das Schweißtuch fällt zu Boden. Ihre langen Fingernägel berühren mich. Tänzeln um meine Brustwarzen. Krabbeln rauf und runter.... Meine Brust beginnt zu kribbeln und dieses Gefühl verlagert sich plötzlich in meinen Schoß.

      "Du bist so schön Anja, Du bist eine der interessantesten Frauen, die ich je kennen gelernt habe. Hier habe ich schon Viele gesehen, manche blieben nur ein paar Tage, manche ein paar Wochen. Aber Du bist außergewöhnlich. Du bist besonders.... Du bist besonders für mich."

      Zunächst realisiere ich diese zwei Worte nicht... Dann bricht die Erkenntnis wie eine Lawine über mich herein. Dieses "für mich"... Was bedeutet es? Was bedeutet es für Saskia? Was bedeutet es für mich? Ich bewege mich eindeutig auf dünnem Eis. Schweigen.... Wir sehen uns lange an. Langsam führe ich meine Hand an ihre Wange. Ich muss Zeit gewinnen. Ich streichle sie, erwidere ihre zärtliche Berührung von vorhin. Läuft da eine Träne die Wange hinunter oder ist es doch nur ein Schweißtropfen? Verbirgt sich hinter der eisenharten Domina ein weicher Kern? Welche Seiten hat diese rätselhafte Frau noch?

      "Weißt Du Anja, dass ich etwas Spezielles für Dich empfinde. Ich möchte Dich näher kennen lernen."

      Ich nehme sie in den Arm und drücke sie an mich. Ich spüre wie ihr Körper auf meine Umarmung reagiert. Doch ich muss Zeit gewinnen. Denn ich darf ihre Gefühle nicht verletzen. Ich darf mir Saskia nicht auch noch zum Feind machen, indem ich sie zurückweise. Denn unerwiderte Liebe ist ein starkes Gefühl, das zu starken Reaktionen führen kann. Insbesondere dann, wenn die Zurückgewiesene eine Domina ist und das Objekt der Liebe eine Sklavin ist. Ich muss vorsichtig vorgehen.

      "Lass mir bitte ein wenig Zeit, Saskia. Das kommt jetzt wie ein Sturm über mich. Verstehst Du das? Es fällt mir schwer, diese Situation zu verstehen. Jetzt liege ich in Deinem Arm, Du spürst meine Brüste und Du streichelst sie, ich spüre Deine Brüste und ich streichle sie...."

      Ich lasse das ein wenig in der Luft hängen, bevor ich fortfahre:

      "und in wenigen Stunden stehen wir uns in einer ganz anderen Situation gegenüber. Du wirst gezwungen sein, mich zu schlagen. Mich hart zu schlagen. Genau hierher auf meine Brüste, auf meine Nippel. Auf dieselben Brüste, die Du dann vor kurzer Zeit noch zärtlich berührt hast."

      Mit diesen Worten deute ich auf die erwähnten Körperteile, hebe sie an und präsentiere sie ihr. Sie schluckt.... Diesmal bin ich mir sicher... Die Tränen sind echt. Mit einer Handbewegung wischt sie sie zur Seite.

      "Heute nicht..."

      "Wie heute nicht?"

      "Heute wird Irina die Bestrafung durchführen. Sie hat darum gebeten und ich war ihr insgeheim sogar dankbar. Ich kann Dich jetzt nicht schlagen. Auch wenn ich es bald wieder tun muss. Aber heute nicht. Ich bin emotional viel zu aufgewühlt. Ich bin dankbar dafür, dass der Herr dem Wunsch von Irina entsprochen hat. Ich habe eine schlaflose Nacht hinter mir. Ich konnte meine Gefühle für Dich nicht einordnen. Ich tu mich auch jetzt noch schwer damit."

      Wieder Schweigen......... Wir liegen uns immer noch in den Armen. In meinem Kopf wirbeln die Gedanken. Erst Kirsten, dann Saskia und ich stehe zwischen den beiden. Ich drücke sie von mir. Sehe tief in ihre Augen. Ich... darf.... sie.... mir... nicht.... zum..... Feind.... machen!!! Ich küsse sie. Sie ist überrascht. Ich küsse sie. Ich versinke in ihren großen Rehaugen. Ich küsse sie.... Mein Atem geht heftig.

      "Bitte Saskia.... Bitte gib mir Zeit......"

      Sie nickt......

      Ich bin froh und doch verstört.

      Ich muss nachdenken. Möglichst alleine.... Da höre ich die Stimme von Irina. Gott sei Dank bin nicht ich gemeint. Denn die ist jetzt die allerletzte, der ich über den Weg laufen möchte. Mit der werde ich heute noch früh genug meinen Spaß haben. Und sie vermutlich mit mir. Ich verdrücke mich still in eine Ecke und warte, bis ich sie nicht mehr höre. Gottlob, sie kommt nicht in meine Richtung. Ich husche auf mein Zimmer. Auch Kirsten ist nicht da. Irgendwie bin ich dankbar dafür, dass ich jetzt meiner Geliebten nicht in die Augen schauen muss. Ich bin emotional noch zu aufgewühlt. Ich setze mich auf mein Bett. Da liegt ein Kuvert für mich. Vermutlich hat jemand in der Zwischenzeit die Befehle für meine heutige Bestrafung hier abgelegt. Sie beinhalten keine große Überraschung. Bis auf das geänderte Datum und die Uhrzeit ist es so wie beim letzten Mal vor zwei Tagen. Ich habe in etwa drei Stunden nackt im Burghof zu erscheinen und am Strafpfahl Aufstellung zu nehmen. Dann wird noch einmal mein Urteil verlesen bevor es losgeht. Es sind noch 49 Hiebe.... neunundvierzig Hiebe.... Auf meine Brüste, auf meinen Bauch und vermutlich kommt auch meine Muschi nicht ungeschoren davon. Doch ich möchte mich von dem Grauen, das mich in wenigen Stunden erwartet nicht ablenken lassen. Ich muss über mein anderes Problem nachdenken. Über diese Ménage-à-trois. Dieses Bermudadreieck der Gefühle zwischen mir, Saskia und Kirsten. Dieses Bermudadreieck, in dem ich leicht versinken kann. Ich muss mir meiner Gefühle klar werden. Ich muss logisch vorgehen.

      Was ist mit Kirsten: liebe ich sie? Ich glaube ja. Ich fühle mich in ihrer Nähe geborgen. ich fühle mich zu ihr hingezogen. Ist das Liebe? Wie intensiv ist meine Liebe zu ihr? Was würde ich alles für sie tun? Insbesondere in unserer Situation. Und wie gefährlich ist unsere Liebe? Liebt sie mich? Ja.... Sie liebt mich und ich bin ihr dafür sehr dankbar. Oder ist es doch nur eine Beziehung von zwei Frauen in einer schweren Situation, die sich in einer ungerechten und schmerzhaften Welt behaupten müssen. Ist es nicht nur ein Zweckbündnis? Nein, das glaube ich nicht. Zumindest nicht von meiner Seite. und ich glaube auch nicht von ihrer Seite.

      Und Saskia? Ich stelle mir dieselben Fragen. Liebe ich sie? Ich bin mir nicht sicher. Sie ist eine so ungewöhnliche Frau. Leidenschaftlich in allen Aspekten. Aber das beantwortet meine Frage nicht. Liebe ich sie? Liebe ich sie wirklich oder nochmal anders formuliert. Liebe ich sie ebenfalls? Denn ich liebe ja Kirsten. Ich muss anders an die Sache herangehen. Ich muss mir die Frage auch anders herum stellen. Liebt sie mich? Aus ihrem Verhalten heute Vormittag muss ich schließen, dass sie mich liebt. Und das ist es, was die Situation so gefährlich macht. Sollte Saskia hinter meine Gefühle zu Kirsten kommen, dann kann es sehr leicht sein, dass aus der liebenden Frau die wütende Rachefurie nimmt. Ich habe eine Zuneigung zu Saskia. Unsere gegenseitigen Berührungen haben mich sehr aufgewühlt. Aber ist das vielleicht nur Sex? Auch wenn es heute noch nicht zu eigentlichem Sex gekommen ist. Jeder Kuss, jede Berührung brannte wie Feuer auf meiner Haut. Ist das schon Liebe? Echte Liebe? So eine starke Liebe wie zu Kirsten? Kann ich sie überhaupt gleichwertig lieben, wenn ich gleichzeitig Kirsten liebe?

      Wie verhalte ich mich? Zu Kirsten? Zu Saskia? Ich hoffe, dass Kirsten bald noch einmal auftaucht, bevor ich mich meiner Strafe stellen muss. Jetzt sehne ich ihre Nähe doch herbei. Ich brauche noch eine Gelegenheit ihr zu erläutern, dass wir unsere Gefühle füreinander geheim halten müssen. Denn ich möchte ihr nichts von Saskias Avancen erzählen. Wenn Kirsten das akzeptiert, dass unsere Liebe nur hier in diesem Zimmer stattfinden darf, dann komme ich langsam wieder in sichereres Fahrwasser. Und mit Saskia muss ich es ähnlich machen. Ich muss sie einfach noch weiter hinhalten. Ich bin ja mit ihr während der Trainingszeit alleine. Vielleicht genügt ihr das. Ich strecke mich auf das Bett und versuche mich zu sammeln. Mir fällt nichts anderes ein. Soll ich Kirsten von Saskia und mir erzählen? Auf gar keinen Fall. Kirsten ist derzeit meine wichtigste Verbündete. Ich darf es mir einfach nicht verscherzen mit ihr. Ich brauche sie.

      Kirsten kommt vor dem Beginn der Bestrafung nicht mehr ins Zimmer zurück. Ich kann nicht länger warten. Die Sekunden ticken dahin. Es wird Zeit. Es ist seltsam.... Vor zwei Tagen hatte ich gezittert wie Espenlaub, als ich aus dem Hauptportal trat und Richtung Strafpfahl schritt. Heute bin ich relativ ruhig. Natürlich, ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich wäre total relaxed. Natürlich habe ich Angst. Verdammt.... Meine Lieblingsfeindin Irina freut sich schon seit zwei Tagen darauf, mir endlich die Haut in Streifen schneiden zu dürfen. Und jetzt, jetzt ist endlich ihre Stunde. ich stelle mich in Position, die Hände am Hinterkopf verschränkt. Der Patron tritt vor: "Sklavin Anja, ich verurteile Dich hiermit zu neunundvierzig Hieben mit frisch gepflückten Brennnesseln. Unsere Domina


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