Kalter Krieg im Spiegel. Peter Schmidt

Kalter Krieg im Spiegel - Peter Schmidt


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       WEITERE TITEL

       Impressum neobooks

      ZUM SAMMELBAND

      Diese Auswahl vereint drei klassische Agententhriller aus der Zeit des Kalten Krieges:

       "Augenschein"

       "Mehnerts Fall"

      "Das Veteranentreffen"

      (DEUTSCHER KRIMPREIS)

       Ein faszinierender Blick auf die Welt der Komplotte und Intrigen, der politischen Denunziation, der geheimen Gefängnisse, Attentate und illegalen Todesurteile zur Zeit der Berlin-Blockade und des Mauerbaus und der Kubakrise mit der Drohung eines atomaren Schlagabtauschs ...

      Ungekürzte, überarbeitete Fassungen der gedruckten Ausgaben im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg und Ullstein Verlag Berlin

      Copyright © 2013 Peter Schmidt

      PRESSESTIMMEN

       http://autor-peter-schmidt-pressestimmen.blogspot.de/

      „In den vergangenen dreißig Jahren schrieb Peter Schmidt neben Komödien und Science-Fiction-Geschichten vor allem Polit-Thriller, die internationales Niveau erreichten und für die er dreimal den Deutschen Krimipreis erhielt. (...) Rudi Kost und Thomas Klingenmaier sagten in ihrem 1995 erschienenem Autoren-ABC ‚Steckbriefe’ (...): ‚Peter Schmidt hat hierzulande den Polit-Thriller salonfähig gemacht und ohne sonderliche Mühe einen Standard erreicht, der internationalen Vergleichen standhalten kann.’ Seine Geschichten aus der Welt der Geheimdienste sollte man sich heute, mit dem NSU-Desaster der Sicherheitsbehörden im Hinterkopf, noch einmal durchlesen.“ (Aus: Axel Bussmer „Kriminalakte“)

      „Auffallend an Schmidts dramaturgisch raffinierten Agenten-Storys sind – neben der Detailtreue – die skeptische Weltanschauung und eine geradezu undeutsch klare kühle Prosa.“ (stern) „Thriller mit Tiefgang“ (Rheinischer Merkur) Deutschlands einziger (jedenfalls einziger ernst zu nehmender) Autor im Agenten-Genre.“ (Vorwärts)

      ÜBER DEN AUTOR

      Peter Schmidt, geboren im westfälischen Gescher, Schriftsteller und Philosoph, gilt selbst dem Altmeister des Spionagethrillers, John le Carré, als einer der führenden deutschen Autoren des Spionageromans und Politthrillers. Darüber hinaus veröffentlichte er Kriminalkomödien, aber auch Medizinthriller (zuletzt „Endorphase-X“), Wissenschaftsthriller, Psychothriller und Detektivromane.

       Bereits dreimal erhielt er den DEUTSCHEN KRIMIPREIS („Erfindergeist“, „Die Stunde des Geschichtenerzählers“ und „Das Veteranentreffen“). Für sein bisheriges Gesamtwerk wurde er mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet.

      Schmidt studierte Literaturwissenschaft und sprachanalytische und phänomenologische Philosophie mit Schwerpunkt psychologische Grundlagentheorie an der Ruhr-Universität Bochum und veröffentlichte rund 40 Bücher, darunter auch mehrere Sachbücher.

      ZUM AUTORENINFO

       http://autoren-info-peter-schmidt.blogspot.de/

      Augenschein

      Agententhriller

      Überarbeitete, erweiterte Neuausgabe der Druckfassung im Ullstein Verlag, Berlin

      Copyright © 2013 Peter Schmidt

      1

      Ich nahm an, dass man Kofler auf die übliche unauffällige Weise beseitigen würde. Er war schuldig wie all die anderen vor ihm. Aber ich wusste nicht, wie es geschehen sollte. Und ich war auch nicht sonderlich interessiert daran, es zu erfahren.

      »Es belastet Sie nur«, meinte F., meine Kontaktperson und der einzige Vorgesetzte, von dem ich Weisungen entgegennahm. »So was ist nichts für Ihre schwachen Nerven …«

      Er hielt es für zweckmäßiger, mich über Einzelheiten der Hinrichtungen – er sagte Hinrichtung, nicht Mord – als handele es sich um die Vollstreckung eines rechtskräftigen Urteils – im Unklaren zu lassen.

      Ich erfuhr nicht mal, ob die Schuldsprüche, die auf der Grundlage meiner Ermittlungsarbeit gefällt wurden, tatsächlich immer die »äußerste Konsequenz« (wie F. es gelegentlich abschwächend nannte) nach sich zogen.

      »Das alles verursacht nur böse Träume«, lachte er. »Die Tatsache dass und das Wissen wie sie umkommen, könnte Sie entscheidende Fakten in anderem Licht sehen lassen, weniger eindeutig, weniger gewiss. Gefühle, der menschliche Faktor – verstehen Sie?

      Schreiben Sie nur weiter Ihre Berichte. Durchforsten Sie ihre Lebensgeschichte.

      Kommen Sie ihnen auf die Schliche, entlarven Sie ihre Tricks und Täuschungsmanöver, durchschauen Sie ihre geheimen Absichten, die Pläne, die man drüben für sie ausgearbeitet hat. Sie sind ja Spezialist darin. Finden Sie heraus, auf welche Weise sie unserem Staat schaden wollen. Das ist alles. Den Rest erledigen wir.«

      In den vergangenen Jahren hatte ich dreizehn Fälle für F. bearbeitet – alle zu seiner Zufriedenheit, wie er mir immer wieder versicherte …

      Aber nur ein einziges Mal hatte ich miterlebt, wie jemand dabei ums Leben gekommen war. Ein magerer weißhaariger Kerl, der versuchte, über die Mauer an der Bellevuestraße in den Ostsektor zurückzuklettern.

      Er trug einen blau-weiß gestreiften Krankenhausanzug der billigsten Sorte, wie er Patienten gestellt wird, wenn man gerade von drüben gekommen und auf alles andere gefasst ist als auf einen Krankenhausaufenthalt. Also eher auf die Ausstellung eines Reisepasses und der Papiere, die man im Westen benötigt, oder die Prozedur der Flüchtlingsaufnahme, die üblichen bürokratischen Hürden und Befragungen.

      Ich bog gerade vom Kemperplatz ein, wo ein Kiosk war, an dem ich Zigaretten und Tageszeitungen kaufte – einer meiner wenigen Kontakte zur »Außenwelt« –, wenn ich aus der Privatwohnung kam.

      Er saß rittlings auf


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