Hypnose und Selbsthypnose einfach erklärt. Wilfried Bauer

Hypnose und Selbsthypnose einfach erklärt - Wilfried Bauer


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wir heute in einem aufgeklärten Zeitalter leben, trifft das für die Hypnose nicht zu.

      Das Wort Hypnose hat etwas mystisches und gruseliges an sich. Nutzen wir heute im Zeitalter der Information entsprechende Medien wie das Internet zum Beispiel, stoßen wir auf eine übergroße Fülle an Informationen. Wenn wir die Informationen des Internets durchforsten, werden wir zu der Feststellung kommen, dass die Hypnose von jedem Autor etwas anders dargestellt wird.

      In der Tat gibt es keine einheitliche Definition über die Hypnose. Weil die Hypnose nur zu einem kleinen Teil wissenschaftlich erklärbar, ist kommt der subjektiven Betrachtungsweise des Hypnotiseurs große Bedeutung zu.

      Selbst die Meinungen in der Fachwelt gehen hier zum Teil weit auseinander. Es kommt immer auf den Standpunkt an, von dem aus die Hypnose betrachtet wird.

      Das vorliegende Buch soll etwas mehr Licht in das Dunkel dieses heiklen Themas Hypnose bringen.

      Auch in diesem Buch betrachte ICH die Hypnose von meinem Standpunkt aus. Mein Standpunkt und meine Sichtweise über die Hypnose beruhen auf den praktischen Erfahrungen mehrerer tausend von mir induzierten Hypnosen. Deshalb behaupte ich auch nicht, dass ich Ihnen den „Stein des Weißen“ präsentiere. Die in diesem Buch vertretenen Ansichten und Meinungen beruhen aus all meinen praktischen Erfahrungen.

      Dies sind meine zu tiefst persönlichen Erfahrungen, die ich selbst erlebt habe. Alles was der Mensch selbst erlebt hat, hat für ihn eine ganz immense Bedeutung, es prägt ihn, entweder für kurze Zeit oder lebenslang.

      Deshalb beziehe ich mich in den praktischen Beispielen vorwiegend auf meine eigene Praxis.

      Seit 1996 arbeite ich in eigener Praxis als klinischer Fachtherapeut für Psychotherapie (HPG).

      Die Hypnose übe ich seit 1978 aus. Im Jahr 1990 begab ich mich auf die Bühne als Show-Hypnotiseur. Darauf hin folgten mehrere Fernsehauftritte und Radio-Interviews.

      In 5-tätigen Seminaren gebe ich mein Wissen an andere Menschen weiter und unterrichte sie, die Hypnose zu erlernen, und das KOSTENLOS.

      Das vorliegende Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

      Für Anregungen und kritische Hinweise bin ich dem Leser dankbar.

      Ihre sachlichen und kritischen Informationen können Sie an mich weiterreichen:

       [email protected]

       1. Ein kurzer historischer Überblick

      Glaubt man den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Nachforschung der Hypnose, so sind wahrscheinlich magische und hypnotische Zustände so alt wie das Leben selbst. Hypnotische Reaktionen gibt es außerdem bei Tieren, obwohl sie eher etwas mit kataplektischer Starre zu tun haben.

      Der ungarische Arzt Völgyesi beschreibt in einem seiner Bücher sehr genau die Hypnose bei Tieren.

      Trotzdem gibt es einen ganz wesentlichen Unterschied zwischen Hypnose beim Tier und beim Mensch.

      Bei der Tierhypnose spielt Schreckstarre (Kataplexie) eine wichtige Rolle. Die Schreckstarre dient in der Natur zum Schutz des Lebewesen, also zum Schutz des Tieres und damit zur Erhaltung der Art.

      Es sind Keilschriften aus den Ländern am Euphrat und Tigris erhalten geblieben, die uns zeigen, dass das älteste bekannte Kulturvolk der Erde, die Sumerer, bereits vor 6000 Jahren die Hypnose kannten. Damals wurde die Hypnose fast ebenso angewendet wie heute.

      Es wird berichtet das in der Priesterschule von Erech seit uralten Zeiten ein geschriebenes Werk aufbewahrt wurde, dass immer und immer wieder abgeschrieben wurde, und heute noch zum Teil erhalten sein soll.

      Weiter wird berichtet das damals die Priester, die zugleich die Ärzte des Volkes waren, in dem damaligen Tempeln kranke Menschen heilten.

      Diesen alten Aufzeichnungen zufolge haben damals die Priester den kranken Menschen heilende Suggestionen in die Ohren geflüstert.

      Die damalige Heilungsrate der Kranken soll 70 Prozent betragen haben. Zu dieser Zeit waren auch drei verschiedene Hypnose-Zustände bekannt.

      Genau wie heute unterteilten sie die Hypnose in ein leichtes, mittleres und tiefes Stadium. Seit der damaligen Zeit hat sich bis heute nichts geändert. Denn auch heute wird die Hypnose genau noch so eingeteilt.

      Selbst im alten Ägypten war die Hypnose als Heilmittel im damaligen Altertum bekannt. Es existiert ein so genanntes Papyrus Ebers, auf dem die Methoden beschrieben sind, wie die damaligen Heiler die Hypnose anwandten.

      Aber auch in der ältesten Sanskrit-Urkunde der Inder werden ähnliche Einteilung in der Hypnose beschrieben.

      Wir können davon ausgehen, dass im Altertum alle damals hoch entwickelten Völker die Hypnose kannten, beherrschten und angewendet haben.

      Es wurde in damaliger Zeit sehr viel durch die Praktizierung mit Ritualen und somit auch mit Trancezuständen umgegangen. So wie die Hypnose in der damaligen Zeit bekannt und angewendet wurde, wurden ebenso zeitgleich Erfahrungen mit der Selbst-Hypnose gemacht.

      An dieser Stelle könnten wir noch unzählige Beispiele von anderen Völkern anführen. Deshalb will ich an dieser Stelle auf weiterführende Beispiele verzichten. Größere Bedeutung haben für uns die Anfänge der so genannten wissenschaftlichen Hypnose der Neuzeit.

       2. Die geschichtliche Entwicklung der Hypnose in der Neuzeit

      Die Hypnose geriet viele Jahrhunderte in Vergessenheit. Bis zum Jahre 1200 wurde hier und da die Hypnose in der Volksmedizin angewandt.

      In der damaligen Zeit hatte die Kirche den allumfassenden Einfluss auf die Menschen und damit auf die Gesellschaft und den Staat.

      Die Kirche hat viele Jahrhunderte hindurch die Hypnose verboten und hat das hypnotisieren unter Strafe gestellt. Es wurde die Hypnose mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Das war der Grund, dass die Hypnose eine sehr lange Zeit nicht praktiziert wurde.

      Die Inquisition hat jeden, der sich mit Hypnose beschäftigte als Teufelbeschwörer verbrannt. Erst als sich die Wissenschaften langsam etablierten, beschäftigten sich vereinzelt einige Personen mit ihr.

       Maximilian Hell (1720-1792)

      Der damals bekannte Astronom, und Professor Hell führte so genannte „magische Kuren" durch. Bei seinen Kuren nahm er selbst gebaute Magnete, die die Form der erkrankten Organe hatten und legte diese auf die schmerzhaften Körperteile.

      Seine Heilergebnisse waren außergewöhnlich. Die Heilungsrate soll zwischen 60 und 70% gelegen haben. Es wird berichtet, dass sich das allgemeine Befinden der Kranken zudem verbessert hat.

       Franz Anton Mesmer (1734-1815)

      Mesmer ist am 23. Mai 1734 als Sohn eines bischöflichen Jägers in Iznang am Bodensee geboren.

      Über die früheste Kindheit Mesmers ist so gut wie nichts bekannt. Messner soll nach der Volksschule zwei Jahre lang das Jesuitengymnasium in Konstanz besucht haben. Zwischen 1759 und 1766 studierte er Medizin.

      Bis zum Jahre 1774 befasste er sich mit Physik, Mathematik, Philosophie und vor allem mit Musik.

      Mesmer war bekannt mit Maximilian Hell und griff seine Idee mit den Magneten auf.

      Bald erkannte Mesmer, dass er auch ohne Magneten die Patienten heilen konnte.

      Bekannt von ihm sind die so genannten mesmerischen Striche oder auch Passes genannt. Diese Streichungen führte Mesmer etwa 5 cm über dem Körper des Patienten aus, ohne den Körper zu berühren.


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