Breaking Me Softly. Melody Adams

Breaking Me Softly - Melody Adams


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früh vorbei.“

      Er schloss die Tür und ging um den Wagen herum, um auf der Fahrerseite einzusteigen. Ich hatte keine Ahnung, wo wir hinfuhren. Viper hatte mir nur gesagt, dass er mir meinen neuen Arbeitsplatz zeigen wollte, wo ich morgen anfangen sollte. Ein wenig mulmig war mir ja wegen der Sache. Wie hatte er mir einen Job besorgt, wenn ich mich nicht einmal bei meinem zukünftigen Arbeitgeber vorgestellt hatte? Ich hoffte sehr, dass ich nicht an einen Zuhälter oder so geraten war. Es sah schon etwas verdächtig aus. Er kaufte mir teure Klamotten, sogar Dessous und jetzt hatte ich einfach so einen Job, ohne mich beworben oder vorgestellt zu haben. Ich warf Viper einen vorsichtigen Seitenblick zu. Er sah so verdammt gut aus, doch das ließ ja bekanntlich nicht auf seinen Charakter schließen.

      „Viper?“, fragte ich mit klopfendem Herzen.

      „Hmm“, machte er, ohne den Blick von der Straße zu wenden.

      „Was ... was ist das für ein ... Job?“

      Er warf mir einen kurzen Blick zu und lächelte, ehe er wieder geradeaus sah.

      „Du wirst hinter dem Tresen in meinem Fitness Center arbeiten.“

      Ich atmete erleichtert auf.

      „Du meinst, in dem Fitness Center, in dem du trainierst?“

      Er nickte und ich fühlte, wie ein Stein von meinem Herzen fiel.

      Es war nicht weit bis zu dem Fitness Center und wir parkten den Pickup hinter dem großen Gebäude. Anstatt vorne durch den Haupteingang zu gehen, steuerten wir auf eine Hintertür zu. Viper gab einen Zahlencode in ein Keypad ein und ein leises Summen ertönte. Viper drückte die schwere Metalltür auf und ließ mich eintreten. Wir befanden uns in einem schwach beleuchteten Gang und folgten diesem bis zu einer Metalltreppe. Ich überlegte, warum Viper den Code für die Hintertür besaß. Wahrscheinlich war es wegen seines VIP Status und er konnte so zu jeder Tages- und Nachtzeit trainieren gehen. Das machte Sinn. Sicher wollte er nicht trainieren, wenn all die anderen Mitglieder hier waren.

      Wir erklommen die Treppe und als wir oben angekommen waren, öffnete Viper die Tür. Wir landeten in einem gut beleuchteten Flur, von dem mehrere Türen abgingen. Laut den Beschriftungen an den Türen handelte es sich um die Umkleideräume und Lager. An den Wänden hingen Bilder von gut trainierten Männern und Frauen, meist in irgendwelchen Wettkampfposen. Auch mehrere Bilder von Viper hingen hier. Er musste wohl wirklich sehr bekannt sein.

      Wir gingen am Ende des Flurs durch eine große Glastür und landeten in der Lobby. Es gab einen großen, halbrunden Tresen, hinter dem zwei junge Frauen und ein etwas älterer Mann Schlüssel, Getränke und Snacks ausgaben. Zwei Frauen im knappen Fitnessdress, eine blond, die andere dunkel, saßen mit einem Drink am Tresen. Sie wandten sich zu uns um, als der Mann hinter dem Tresen Viper grüßte. Jetzt waren alle Augen auf uns gerichtet und ich konnte die prüfenden Blicke auf mir spüren. Die beiden Frauen mit den Drinks warfen mir abfällige Blicke zu, doch sie setzten ein widerlich falsches Lächeln auf, als sie Viper grüßten.

      „Viper, Darling“, sagte die Blonde. „Ist das die Kleine, die du von der Straße aufgelesen hast? Das sieht dir wieder ähnlich.“ Sie lachte affektiert. „Immer musste du irgendwelche streunenden Katzen oder Hunde mit nach Hause nehmen.“

      Ich errötete, beschämt und verärgert über die offenkundige Beleidigung durch die Schnepfe.

      „Gina“, sagte Viper mit einer deutlichen Drohung in seiner Stimme. „Hast du keinen besseren Ort, wo du dein Gift verspritzen kannst? Wie wäre es mit der Reptilienabteilung im Zoo. Der ist schön weit weg.“

      Die Gesichtszüge der Blonden entgleisten und ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Die beiden Mädchen hinter dem Tresen gaben sich keine Mühe, ihre Belustigung zu verbergen. Sie prusteten los und ich fand sie schon allein dafür sympathisch.

      Die beiden Frauen stellten ihre Drinks ab und suchten das Weite. Der Mann hinter dem Tresen grinste und zwinkerte mir zu. Viper fasste mich beim Arm und führte mich zum Tresen.

      „Fay, dass sind Mona ...“ er zeigte auf eine junge Frau mit kurzen, roten Haaren und Sommersprossen. „... Mellie ...“, fuhr er fort und zeigte auf die andere Frau, die ihre schwarzen Haare zu einem hoch angesetzten Pferdeschwanz trug und mich durch dicke Brillengläser hindurch freundlich musterte. „... und mein Trainer Boris. Er ist derjenige, der mich vor über zehn Jahren von der Straße auflas und mir eine Zukunft gab.“

      Aha, daher!, dachte ich. Es war kein Wunder, dass er mir sofort geholfen hatte. Er war selbst einmal in einer ähnlichen Situation gewesen. Das erklärte natürlich eine Menge.

      Die drei grüßten mich freundlich und Viper erklärte mir, was ich morgen zu tun haben würde. Es erschien mir nicht schwer. Ich musste den Leuten gegen Vorlage ihres Mitgliederausweises einen Spind Schlüssel aushändigen, Proteinshakes und andere Sportdrinks ausschenken oder Snacks wie Eiweiß Riegel, Salate oder Obst verkaufen. Dann natürlich immer alles sauber halten und dafür sorgen, dass die Mülleimer nicht überquollen. Ich freute mich schon sehr darauf, morgen anfangen zu können. Ich fragte mich nur, wann ich denn meinen neuen Boss kennenlernen würde.

      „Komm, jetzt stell ich dir noch Brian vor und zeig dir die Räume“, sagte Viper.

      „Bis morgen, Fay“, sagte Mellie. „Wir haben zusammen Dienst.“

      „Ja, ich freu mich schon“, erwiderte ich.

      Ich folgte Viper durch die Empfangshalle zu einer Tür auf der „Office“ stand. Aha! Jetzt würde ich wohl meinen Chef kennenlernen. Dieser Brian musste wohl der Boss von dem Ganzen hier sein.

      Viper öffnete die Tür ohne zu klopfen. Im Büro saß ein bulliger Kerl, vielleicht ein paar Jahre jünger als Viper. Er hatte lange braune Haare, die er zum Pferdeschwanz gebunden trug und hatte freundliche braune Augen, die den doch recht brutalen Gesichtszügen etwas Milde verliehen.

      „Hi Brian. Hier bringe ich dir Fay, unsere Neue“, sagte Viper und schloss die Tür hinter uns. Brian erhob sich von seinem Sessel in dem er gesessen und ein Magazin gelesen hatte. „Fay, das ist Brian, mein Partner.“

      „Hallo Fay, schön dich kennen zu lernen.“

      Partner?, schoss es mir durch den Kopf.

      Ich ergriff etwas zittrig die große Hand die mir hingehalten wurde.

      „Hallo, ich ... ich freu mich auch“, stammelte ich nervös.

      „Ich zeig Fay jetzt erst mal alles. Sie fängt morgen um zehn an.“

      Brian nickte.

      „Na dann willkommen im Team, Fay. Wir sehen uns dann“, sagte er und ich murmelte ein leises „Danke“. Brian wandte seine Aufmerksamkeit Viper zu. „Morgen gegen zwei kommt der neue Vertreter für Proteine und Aufbaupräps. Bist du dann da?“

      Viper nickte.

      „Klar, ich bin hier. Du fährst morgen?“

      Brian nickte.

      „Ja, ich muss die scheiß Erbsache regeln und dafür sorgen, dass sich jemand um das Haus kümmert. Ich denke, ich werde drei oder vier Tage brauchen. Bis zu deinem Kampf bin ich aber auf jeden Fall wieder da.“

      „Na, das will ich doch hoffen“, erwiderte Viper und klopfte Brian auf die Schulter. „Viel Erfolg mit dem ganzen Scheiß. Ich hoffe, dass du alles geregelt kriegst. Wenn ich an deiner Stelle wäre, hätte ich wahrscheinlich drauf gepfiffen.“

      Brian zuckte mit den Schultern.

      „Wenn’s nur um meinen alten Herrn geh’n würde, dann hätt ich das auch, aber ich tu es für Mum. Wenn der Sack nicht gewesen wäre, dann ... Ach, shit! Jetzt ist eh alles egal.“

      Als wir das Büro verlassen hatten, wandte ich mich stirnrunzelnd an Viper.

      „Partner?“, fragte ich leise.

      Viper schaute mich an, als wenn er nicht wüsste, von was ich sprach, also wiederholte ich es etwas deutlicher: „Dein Partner? Wie in:


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