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können noch die Dächer formen und die vier Türme der Burg bauen“, schlägt Max vor.

      Beide mustern die Burg nach getaner Arbeit.

      „Die Sonne geht bald unter. Treffen wir uns morgen wieder am Nachmittag?“ fragt Max.

      „Na klar!“ Yvo spießt noch seine Fische auf einen angespitzten Ast auf.

      Max wickelt seine Fische in das Netz ein. „Bis morgen also.“

      „Tschüss!“

      Max läuft den Berg zügig hinauf und erreicht in den Wald. Es ist angenehm kühl im Schatten der vielen Bäume. Nach einigen Minuten erreicht er die große Wiese und sieht seinen Vater am Geräteschuppen stehen.

      „Hallo Vati, schau mal!“

      Max´ Vater: „Gut, wirklich gut der Fisch. Den kannst du morgen mit deiner Mutter zubereiten. Komm, las uns ins Haus gehen.“

      „Was habt ihr heute gespielt?“, möchte Mutter wissen.

      „Wir bauten Burg Altberg nach“, erzählt Max stolz. „Und wir fingen Fische am Teich. Wenn ihr nächsten Sonntag spazieren geht, zeigen wir euch die Burg. Yvos Eltern kommen auch.“

      Hast du dir deine Spontaneität bewahrt?

      Ich bemerkte, daß ich wieder im Stuhl bei Max saß, dem komischsten Bären, der mir je begegnet ist.

      Ich erinnerte mich an meine eigene Kindheit und überlegte, in wie weit Erwachsene dazu beitragen einen Menschen zu prägen. Und welche Möglichkeiten gibt es sich selbst als Mensch zu formen. Was veranlasst uns gut oder nicht gut zu sein? Was macht uns Selbstsicher, unsicher oder aggressiv? Was lässt uns unsere Spontaneität bewahren und was nimmt sie uns?

      „Wie machst du das?“, fragte ich nach einigen Momenten.

      „Wichtig ist nur, daß du bei deinen Reisen alles wahrnimmst was du siehst.“

      Max erinnerte sich: „Eine Woche vor dem Fest ritt ich mit meinem Vater zum großen See. Um die Festlichkeiten rechtzeitig vorzubereiten, mussten wir als Kinder mit anpacken.“

      „Das war bestimmt eine sehr schöne Zeit“, sagte ich.

      „Ja das war sie. Aber jetzt ist es auch schön. Komm, ich zeige dir wie es weiterging.“

      Ich sah Max mit seinen Vater. Sie machen sich zeitig auf den Weg, um pünktlich mit der Arbeit beginnen zu können.

      Max genießt die Ausflüge mit seinem Vater ganz besonders. Vielleicht auch deshalb, weil nicht oft so viel Zeit dafür bleibt.

      Er fragt ihn nach den Namen der Bäume und versucht die Vögel am Klang ihres Gesanges zu erkennen.

      „Das glitzert dort unten zwischen den Bäumen. Ist das der See?“ fragt Max.

      „Ja, noch ein Stück und der Wald lichtet sich. Wir sind in zehn Minuten auf der Festwiese.“

      Max kann nach kurzer Zeit die Handwerker bei der Arbeit sehen.

      „Wir müssen ins Festzelt“ ,sagt Ursus.

      Max freut sich riesig, als er Yvo erblickt: „Das Zelt ist sehr groß.“

      „Dort hinten stehen noch mehr davon!“, erzählt Yvo, beeindruckt von der Größe des Festplatzes.

      Ursus und Armin kennen einige der Handwerker. Zusammen planen sie ihre Aufgaben. Während dessen tauschen die Kinder ihre Neuigkeiten untereinander aus.

      Alle gehen mit Freude und Eifer an die Arbeit. Die Tage vergehen dabei wie im Flug.

      Die Handwerker Arbeiten so lange, bis die Dämmerung anbricht. Die große Königstribüne ist bald fertig. Viele kleine Zelte stehen als Unterkünfte bereit und die Absperrungen der Wettkampfplätze sind bereits markiert. Einige der Bärenkinder wundern sich über die seltsamen Holzkonstruktionen, und erfahren, daß einige für die Wettkämpfe errichtet wurden.

      Die Kinder stellen Tische und Bänke auf. Am Nachmittag dürfen sie Spielen gehen.

      Bunte Kutschen, beladene Wägen und einladende Buden runden das Bild des bevorstehenden Festes ab.

      Am Freitag ist die Arbeit geschafft.

      Max und sein Vater begeben sich auf den Rückweg.

      Ursel sieht, wie sich die beiden mit ihren Pferden nähern und läuft ins Freie.

      „Hallo Max, ich vermisse dich“, sagt sie und umarmt ihn. Dabei bekommt er einen dicken Kuss auf die Backe.

      Ursus gibt sie einen Willkommenskuss und sagt: „Schön, daß du wieder hier bist. Ruht euch aus. Ich bringe Rubinauge und Mara in den Stall. Schwarzer Wind freut sich auch, wenn das Kleine wieder bei ihm ist. Er war meist auf der Koppel. Am Mittwoch bin ich ins Dorf geritten und war Evi besuchen. In der Zwischenzeit konnte ich alles zusammenstellen, was wir fürs Fest brauchen.“

      Ursus lobt seine Frau: „Du hast einiges vorbereitet und sogar die Fackeln hergestellt. Am Sonntag, wenn die Dämmerung einsetzt, können wir gemeinsam zum Festplatz reiten.“

      „Prima!“, ruft Max freudig heraus und sieht zu seinen Eltern auf.

      „Um neun Uhr Abend werden die Meisten Bürger unseres Landes am großen Gebirgssee versammelt sein“, klärt ihn Vater auf. „Der Festplatz ist fertig. Die Vorbereitungen dauern nur noch den Samstag an.“

      „Was wird denn da noch vorbereitet?“, will Max wissen.

      Ursel: „Die Verkäufer räumen die Waren ein, geschmückt wird noch einiges, Akrobaten machen ihre Generalprobe, und was noch so anfällt an verschiedenen Arbeiten.“

      Ich war erstaunt.

      „Ist genug für heute. Morgen kannst du mehr über unser Land und mich erfahren. Du wirst zu mir finden“, sagte er.

      Er wies mir mein Gästezimmer zu. Es wurde spät. Das Bett war sehr behaglich und ich schlief rasch ein.

      Am frühen Morgen öffnete ich meine Augen. Alles war stockfinster. Ich fand mich nicht in einem warmen behaglichen Gästebett, sondern in einer Höhle wieder. Was träume ich nur, fragte ich mich. Ich nahm die Taschenlampe und zog die Decken vom Höhleneingang. Die Sonne blendete mir grell ins Gesicht. Als ich die Gegend grau vorfand war ich im Moment von solch einem unwirklichen Anblick überrascht. Der Vulkanausbruch! Am liebsten wäre ich zu Max losgelaufen. Doch ich wusste, ich würde ihn hier nicht finden. Egal wie weit ich gehen würde. Aber ich werde ihn finden, hallte es noch durch meinen vollen Kopf. Wie denn, dachte ich und beschloss meine Sachen in der Höhle zu lassen, bis der nächste Regen allmählich einiges an Schmutz abwaschen sollte. Nach dem Frühstück wollte ich die einst so schöne Gegend fotografieren. Unwegsames Gelände konnte mich nicht daran hindern. Da ich Trinkwasser benötigte ging ich erst einmal bergauf. Oben angekommen hielt ich dieses unwirkliche Bild auf meinen Fotografien fest. Diese Aufnahmen bildeten den stärksten natürlich entstandenen Kontrast, den ich je in meinem Leben sah. Hier oben war Schnee, weiter unten graue Asche. Die etwas entlegenen Wälder und Wiesen blieben grün und voller Leben. Bei mir deutete nur der Gebirgsbach etwas Lebendiges an, wie ein Lebensstrom, der sich nicht beirren ließ zu versiegen.

      Wegen meines Traumes fühlte ich mich nicht mehr so arg bedrückt. Die Dinge waren eben so, wie sie sind. Wenn ich mich deshalb aufregte oder etwas mutlos war – daran konnte ich sowieso nichts ändern.

      Der Himmel trübte sich ein und die Wolken schoben sich dicht zusammen. Das ließ mich auf Regen hoffen. Ich räumte die Höhle auf. Irgendwie war sie gemütlich. Da ich so empfand, beschloss ich das Zelt noch nicht aufzustellen. Vielleicht gibt es noch einen Ausbruch. Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es unnötige Arbeit. Beim Lesen verstrich die Zeit wie im Flug. Ich beschloss in der öden Gegend zu bleiben, in der Hoffnung zu Max zu finden. Am Abend schlief ich zeitig ein.

      Angenehmes Sonnenlicht schien ins Zimmer. Es klopfte an der Tür. Im Aufwachen begriffen kündigte eine vertraute Stimme an: „Das Frühstück


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