Silas. Rebecca Vonzun
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Rebecca Vonzun
Silas
und die Suche nach dem Mondlichtstein
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Inhaltsverzeichnis
Drei Leidende und eine schlimme Nachricht
Das Moor der Hoffnungslosigkeit
Prolog
Cynthia Brown ging wie jeden Morgen fröhlich pfeifend zur Arbeit. Die Hollowstreet, wo sie im ChickenMcKing als Verkäuferin arbeitete, lag nur einige Gehminuten von ihrer kleinen Wohnung entfernt. So konnte sie am Morgen immer etwas länger schlafen als viele ihrer Kollegen, welche mit dem Bus zur Arbeit fahren mussten. Wie jeden Tag betrat sie den ChickenMcKing durch den Hintereingang und schlüpfte in ihre Arbeitskleidung – eine blaue Schürze und eine knallgelbe Mütze mit der berühmten blauen Krone als Logo. Ein leichter Duft nach Hamburgern und Pommes hing noch vom Vortag in der Luft.
Als sie kurz darauf den Verkaufsraum betrat, waren die anderen bereits da und zur alltäglichen Morgenbesprechung um einen Tisch versammelt: Der Filialleiter Jakob Sanders, ihre Arbeitskolleginnen von der Kasse, das gesamte Servicepersonal, sowie alle Köche und Küchenhelfer.
Jakob, welcher wie immer in seinen schwarzen Rollkragenpullover gekleidet war, fuhr sich durch das dunkle Haar und räusperte sich.
„Geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ich habe heute bedauerlicherweise eine schlechte Neuigkeit. Gestern Abend hat mich eine Eilmeldung von der Direktion aller ChickenMcKing-Geschäftsstellen landesweit erreicht. Schon länger läuft ein Projekt im Hintergrund, von welchem auch ich nichts wusste bisher.“ Bei diesen Worten zuckte sein rechtes Augenlid verräterisch. „Man plant, die ChickenMcKing-Geschäfte eines nach dem anderen zu automatisieren. Und unser Geschäft hier in der Hollowstreet soll das erste sein.“ Nervös nahm sich Jakob Sanders seine runde Brille ab und wischte sie mit dem Ärmel sauber.
„Ehm… automatisieren?“, meldete sich Cynthia zu Wort und schluckte. „Was bedeutet das genau, Jakob?“ Sie hatte eine schreckliche Vorahnung. Jakob setzte seine Brille wieder auf, betrachtete Cynthia über den oberen Rand und räusperte sich unbehaglich.
„Automatisieren heisst, dass in Zukunft sämtliche Arbeit von Maschinen übernommen wird. Nächste Woche bereits beginnt der Umbau.“ Nun liess er den Blick über sein ganzes Team schweifen und holte tief Luft. „Es tut mir sehr leid, doch Sie alle sind gezwungen, sich einen neuen Arbeitsplatz zu suchen. Mit Ausnahme von…“ Er zögerte kurz. „Cynthia. Folgen Sie mir doch bitte in mein Büro. Ich hätte Ihnen ein Angebot zu machen…“
Als Cynthia Brown an diesem Abend den Nachhauseweg antrat, pfiff sie