Handbuch der Partnerschaftsarbeit. Marijke Mulder
im Einsatz Freiwilligenprojekt der Städte Emsdetten und Chojnice
Das Lernfeld Europa erschließen. Die neuen EU-Programme 2014-2020 für den Austausch im Rahmen von Städtepartnerschaften und Jugendbegegnungen Die Kulturförderung der EU: Kreatives Europa 2014-2020
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leser,
den gelegentlichen Unkenrufen zur Unzeitgemäßheit der Städtepartnerschaften zum Trotz lebt die Partnerschaftsarbeit wie eh und je. Auch wenn die ursprüngliche Motivation der Städtepartnerschaften - die Aussöhnung mit den Nachbarn nach dem Zweiten Weltkrieg - für die heutige Generation weniger wichtig erscheint, stellt die Städtepartnerschaftsarbeit doch eine wesentliche Grundlage der europäischen Integration und eines friedlichen Zusammenlebens in Europa dar. Seit Jahrzehnten bestehende und gepflegte Partnerschaften, aber auch ganz frisch entstandene Kooperationen, lassen Bürger aller Altersgruppen Kontakte zu den Bewohnern anderer Staaten in Europa und darüber hinaus knüpfen. Solidarität, Toleranz und kulturelle Vielfalt werden unter Partnerstädten gelebt, wo sie andernorts nur proklamiert werden.
Nichtsdestotrotz sehen sich die Aktiven der Partnerschaftsarbeit vielerorts mit Herausforderungen konfrontiert, die langfristig durchaus zu einer Bedrohung für den Fortbestand der Städtepartnerschaften werden könnten. Dazu gehört die knappe Finanzsituation in den Kommunen, aber auch der fehlende Nachwuchs in den Vereinen.
Wir haben nicht den Anspruch, Ihnen die goldene Lösung für den Umgang mit diesen Fragen zu bieten. Das vorliegende Handbuch der Partnerschaftsarbeit soll vielmehr als Medium des Erfahrungsaustausches dienen, indem es erfolgreiche Beispielprojekte zeigt und so neue Impulse für Ihre Partnerschaftsarbeit bietet. Dazu gehören Jugendbegegnungen, die sich mit der gemeinsamen europäischen Geschichte beschäftigen, aber auch Projektideen zur Seniorenbeteiligung, zur Integration von Behinderten, der gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem Klimaschutz oder der Europawahl 2014. Hintergrundartikel beleuchten zudem die Bedeutung der kommunalen Außenpolitik für den europäischen Aussöhnungsprozess und im Katastrophenschutz. Nicht zuletzt möchten wir über unsere Arbeit und Angebote informieren.
Wir danken allen Kommunen und Partnerschaftsvereinen für ihre Zustimmung zur Veröffentlichung der Beispielprojekte. Ohne das Netzwerk unserer Mitglieder wäre dieses Buch nicht zustande gekommen.
Marijke Mulder, Geschäftsführerin des IPZ
DAS INSTITUT FÜR EUROPÄISCHE PARTNERSCHAFTEN UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT e.V.
Das Institut für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit e.V. (IPZ) entstand 1990 aus der Arbeitsgemeinschaft Internationale Partnerschaft. Zweck des Vereins ist die Förderung des europäischen Gedankens, der internationalen Gesinnung der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und der Völkerverständigung. Wir beraten Kommunen, Partnerschaftsvereine, Bildungseinrichtungen und alle weiteren Akteure der Partnerschaftsarbeit in Praxisfragen der internationalen Zusammenarbeit, Partnerschaftsangelegenheiten und Europaarbeit.
Das IPZ ist bundesweit aktiv und organisiert jährlich rund 50 Veranstaltungen in Kooperation mit seinen lokalen Partnern. Regelmäßig finden Seminare zu den Fördermöglichkeiten für Europaprojekte, Städte- und Schulpartnerschaften sowie ganztägige Workshops statt, die sich mit der Antragsstellung im Rahmen der EU-Programme Europa für Bürgerinnen und Bürger und Jugend in Aktion beschäftigen. Darüber hinaus finden Fachtagungen zum Erfahrungsaustausch über aktuelle Themen oder die bilateralen Beziehungen zwischen Partnerländern statt. Jährlich organisieren wir Multiplikatorenkonferenzen, um die Partnerschaftsarbeit zu professionalisieren und die Akteure verschiedener Partnerschaftsvereine und Kommunen miteinander in Kontakt und ins Gespräch zu bringen.
Auftraggeber und Förderer unserer Aktivitäten waren bisher diverse Bundesministerien, das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, die Europäische Union, die Staatskanzleien diverser Bundesländer, das Deutsch-Französische und das Deutsch-Polnische Jugendwerk sowie verschiedene Stiftungen.
Dem Kuratorium, das das IPZ bei seiner Arbeit berät, gehören zurzeit an: Stefan Engstfeld, Dr. Georg Kippels, Werner Jostmeier, Doris Pack, Günter Verheugen, Sabine Verheyen und Axel Voss.
Der Vorstand des IPZ besteht in der Wahlperiode 2014-2016 aus Dr. Christoph Müllerleile, Oberursel (1. Vorsitzender), Clausfriedrich Hassemer, Gau-Algesheim (Stv. Vorsitzender), Johannes Henßen, Geilenkirchen (Schatzmeister) und den Beisitzern Friedrich Löhr, Kerpen, Josef Poqué, Herzogenrath, Petra Taubach, Bocholt und Robert Wagner, Lindlar.
Geschäftsführerin ist Marijke Mulder.
Aktuelle Termine finden Sie auf unserer Homepage unter www.ipz-europa.de
Wanderausstellungen
Um das Rahmenprogramm Ihrer Partnerschaftsbegegnungen zu gestalten, in begegnungsfreien Phasen des Jahres auf die Partnerschaftsarbeit hinzuweisen oder die Themen der europäischen Zusammenarbeit im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern, erstellt das IPZ Ausstellungen zu aktuellen Fragen der Partnerschaftsarbeit. Die Ausstellungen können in der Geschäftsstelle entliehen werden und im Rahmen von Partnerschaftsfesten, in Schulen, dem Rathaus oder der Sparkasse gezeigt werden. Um den Ausstellungsbesuch interaktiver zu gestalten, werden sie durch themenbezogene Ratespiele ergänzt.
Aktuell sind die folgenden Ausstellungen zu entleihen:
Wir in Europa – das Europa der Bürgerinnen und Bürger (2009/2013)
Auf insgesamt 44 Tafeln wird alles Wissenswerte zur Europäischen Union, ihrer Arbeit und ihrer Geschichte und Entwicklung dargestellt. In Einzelporträts wird jeder der 28 Mitgliedsstaaten vorgestellt. Die Ausstellung soll dazu beitragen, die Europäische Union als „Entdeckungsland“ und Heimat ihrer Bürger darzustellen und zum Dialog und Mitmachen anregen.
Die Ausstellung Wir in Europa wurde 2009 mit Förderung der Europäischen Union aus dem Programm Europa für Bürgerinnen und Bürger erstellt und 2013 vollständig erneuert. Sie wird fortlaufend aktualisiert.
50 Jahre Élysée-Vertrag (2013)
Anlässlich des 50jährigen Jubiläums seiner Unterzeichnung stellt die Ausstellung den historischen Hintergrund sowie die Ziele und Folgen des Élysée-Vertrags dar. Die politischen Tandems an der Spitze der beiden Länder werden aufgezeigt; zudem werden ausgewählte Projekte der Städtepartnerschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich vorgestellt. Die Ausstellung zeigt, dass der Weg zu der heute bestehenden deutsch-französischen Freundschaft kein Automatismus war, sondern nur durch das anhaltende Engagement von Bürgern und Politikern möglich gemacht wurde.
Today’s Twinning – Städtepartnerschaften als Motor des europäischen Einigungsprozesses (2013)
Die Ausstellung zeigt, dass das Konzept Städtepartnerschaft keineswegs überholt ist, sondern mittels neuer Projektideen und Formen der Zusammenarbeit auch im 21. Jahrhundert ein fester Bestandteil der kommunalen Arbeit ist. Sie beschreibt den aktuellen Stand der europäischen Städtepartnerschaftsbewegung, nennt wichtige Themen der Zusammenarbeit und möchte Impulse für zukünftige Projekte