Neurologie-Wegweiser. Frank Romanowski

Neurologie-Wegweiser - Frank Romanowski


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Nebenwirkungen anzeigen.

      Das Nervenwasser ist eine wässrig klare Flüssigkeit, die unser Gehirn und unser Rückenmark umspült = Liquor (Abkürzung für den lateinischen Fachbegriff Liquor cerebrospinalis (ungefähr: Flüssigkeit des Gehirns und Rückenmarks).

      Bei der Lumbalpunktion wird das Nervenwasser (Liquor) mit einer speziellen stumpfen Hohlnadel durch das Eindringen in den Wirbelkanal zwischen den Wirbelkörpern der unteren Lendenwirbelsäule entnommen. Dies erfolgt im Sitzen oder auf der Seite liegend, wobei der Patient einen möglichst runden “Katzenbuckel” machen muss. Entgegen der verständlichen Vorstellung und Angst, in diesem Bereich „gepiekt“ zu werden, ist die Lumbalpunktion weitgehend schmerzlos und vor allem ungefährlich. Das Rückenmark kann nicht verletzt werden, da es schon ein ganzes Stück über der Zugangshöhe endet. Der Patient spürt nur kurz den Einstich und dann ein leichtes Drücken. Während des Vorschiebens der Nadel seitlich im Kanal können manchmal dort verlaufende Nervenfasern gestreift und berührt werden. Dabei wird ein kurzer Schmerz das Bein durchziehen. Dies ist aber in diesem Moment eher erschreckend als gefährlich. Die Punktionsnadel ist nicht scharf und ist so konzipiert und aufgebaut, dass sie die Nerven nicht verletzen kann, sondern ihn einfach zur Seite schiebt. Der Arzt reagiert in dem Fall sofort mit einer leichten Richtungsänderung. Es werden nur wenige Milliliter Liquor entnommen, so wenig im Verhältnis zur bestehenden Gesamtmenge, das der Verlust keine körperlichen Probleme macht und schnell wieder nachproduziert wird.

      In Folge der Untersuchung können manchmal am nächsten Tag Kopfschmerzen, seltener verbunden mit Schwindelgefühlen und Übelkeit, auftreten. Es ist nicht genau geklärt, warum die Kopfschmerzen entstehen. Es wird vermutet, dass nach Entfernen der Nadel sich die elastischen Gewebestrukturen nicht wieder vollständig zusammen ziehen, so dass über Stunden Nervenwasser über die Einstichstelle in kleinen Mengen nachsickert. Dadurch entsteht ein leichter Unterdruck, der sich durch Kopfschmerzen bemerkbar machen kann aber nicht bei jedem auftritt.

      Es gibt daher keine einheitlichen Regeln, dem vorzubeugen. Wichtig ist auf jeden Fall, nach der Punktion sehr viel Wasser zu trinken und sich möglichst auszuruhen. Treten dennoch Kopfschmerzen auf, sollte sich der Patient hinlegen, dadurch klingen die Beschwerden ab. Kommt es nicht zu einer Besserung der Kopfschmerzen, so kann ein leichtes Schmerzmittel eingenommen werden. Über seltene Nebenwirkungen, wie ein Tinnitus oder aber vorübergehenden Sehstörungen und extrem seltene Komplikationen wird vor der Punktion im Einzelnen aufgeklärt.

      Die Lumbalpunktion leistet einen wichtigen Beitrag zur Diagnosesicherung, denn sie ist eine wichtige Methode, mit der man feststellen kann, ob eine Entzündung im zentralen Nervensystem besteht. In diesem Fall ergibt die Analyse des Liquors einen erhöhten Anteil an bestimmten Zellen wie auch bestimmter Eiweiße, v.a. der Immunglobuline G. Dann sind so genannte Oligoklonale Banden nachweisbar. Sie sind für die Multiple Sklerose ganz typisch.

      Auch bakterielle Entzündungen bei Kopfschmerzen können so nachgewiesen oder ausgeschlossen werden.

      Besonders bei plötzlich einsetzenden starken Kopfschmerzen und hohem Fieber ist die Nervenwasserpunktion manchmal genau die nötige Untersuchung, die sofort die Diagnose ermöglicht und zur richtigen Therapie führt.

      Die Lumbalpunktion bildet neben dem MRT und den evozierten Potentialen eine wichtige “Säule” der Zusatzuntersuchungen.

      7. Bildgebung:

      7.1. Kernspintomographie (MRT):

      Bei der Kernspintomographie, die auch als Magnetresonanztomographie bezeichnet wird, werden keine Röntgenstrahlen verwendet, sondern Magnetfelder und Radiowellen. Der Patient ist während einer kernspintomographischen Untersuchung auch keiner Strahlenbelastung ausgesetzt.

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      Normalerweise drehen sich alle Atomkerne im Körper um ihre eigene Achse. Diesen Drehimpuls nennt man auch „Kernspin“. Durch ihre eigene Drehung erzeugen diese Kerne ein minimales Magnetfeld. Besonders wichtig sind hier die Wasserstoffkerne, da sie im Körper am häufigsten vorkommen.

      Die magnetische Ausrichtung der Wasserstoffkerne ist unter normalen Umständen rein zufällig. Legt man jedoch an den Körper von außen ein starkes Magnetfeld an, dann ordnen sich diese Atomkerne alle in der gleichen Richtung an, und zwar in Richtung des erzeugten Magnetfeldes. Diese Funktionsweise wendet die Magnetresonanztomographie an. Im MRT ist ein starkes, für den Patienten jedoch völlig ungefährliches Magnetfeld. Zusätzlich zu diesem Magnetfeld gibt das MRT während der Messungen noch Radiowellen mit einer hohen Frequenz auf den Körper ab. Dadurch verändert sich die parallele Ausrichtung der Wasserstoffkerne im Magnetfeld. Nach jedem Impuls der Radiowellen bewegen sich die Wasserstoffkerne wieder in die Längsrichtung zurück, die durch den Magneten vorgegeben wird. Hierbei senden die Atomkerne spezielle Signale aus, die während der Untersuchung gemessen und dann vom Computer zu Bildern zusammengesetzt werden.

      Allerdings reicht dies allein noch nicht aus, um verwertbare Schichtaufnahmen des Körpers zu bekommen. Deshalb werden zusätzliche Magnetspulen an den Körper angelegt. Mit Hilfe dieser magnetischen Spulen ist es möglich, eine Körperregion aus verschiedenen Blickwinkeln darzustellen und diese anschließend auf eine CD zu speichern.

      Je nach unterschiedlichem Gehalt von Wasserstoffkernen in den verschiedenen Geweben sendet der Körper unterschiedliche Signale aus. Dadurch lassen sich auf den Bildern die verschiedenen Gewebetypen voneinander abgrenzen, zum Beispiel gesundes von krankem Gewebe.

      Eine MRT eignet sich vor allem dazu, Weichteilgewebe zu untersuchen, das sind zum Beispiel Binde-, Muskel- oder Nervengewebe, das Gehirn und Organe. Auch flüssigkeitsgefüllte Hohlräume wie Herz, Blutgefäße, Gallen- und Bauchspeicheldrüsengang können mit der MRT gut dargestellt und begutachtet werden.

      Wie läuft eine MRT-Untersuchung ab?

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      Eine MRT-Untersuchung dauert ungefähr 30 Minuten. Der Patient liegt auf dem Rücken auf einer Liege, die in das röhrenförmige, geschlossene Gerät hineingefahren wird. Um eine gute Bildqualität zu erhalten, sollte der Patient möglichst ruhig liegen. Zusätzlich werden die Patienten gebeten, bei einigen Untersuchungen immer wieder einmal den Atem kurz anzuhalten.

      Während der Untersuchung werden die Patienten von dem medizinischen Personal über einen Bildschirm oder direkt vom Bedienraum überwacht. Während der Untersuchung treten laute Klopfgeräusche auf. Der Patient bekommt einen Kopfhörer auf und nimmt diese Geräusche kaum wahr.

      Der Einsatz eines Kontrastmittels ist immer dann erforderlich, wenn sehr ähnliche Gewebe oder Gewebeveränderungen voneinander abgegrenzt werden müssen. Das Kontrastmittel wird über einen dünnen Plastikkatheter während der Untersuchung in eine Armvene gespritzt. Außerdem hilft ein intravenöses Kontrastmittel bei der Untersuchung von Tumoren oder Entzündungsherden. Hier kann der Einsatz wesentliche Zusatzinformationen liefern, da sich in krankem Gewebe Kontrastmittel häufig anders verhält als im umgebenden gesunden Gewebe.

      Das bei der MRT eingesetzte Kontrastmittel ist nicht radioaktiv und wird im Allgemeinen gut vertragen. Innerhalb weniger Stunden wird es mit dem Urin wieder vollständig aus dem Körper ausgeschieden.

      Die Computertomographie (CT) ist eine spezielle Form der Röntgenuntersuchung, die die zu untersuchenden Körperregionen schichtweise und in hoher Bildfolge aufnimmt.

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      Die Untersuchung ist völlig schmerzlos. Die Bilddaten werden von einem Computer zu dreidimensionalen Bildern zusammengesetzt und auf CD gespeichert. So können die untersuchten Körperabschnitte am Computer gedreht und von allen Seiten angeschaut und untersucht werden.

      Im Gegensatz


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