Magisches Kompendium - Grundlagen der henochisch-rituellen Magie - Theorie und Praxis. Frater LYSIR
gekommen ist, kann man wesentlich ausdauernder und fokussierter mit der henochischen Magie agieren. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem Atmankörper, auf dem höheren Selbst, da man die kosmischen und universellen Weisheiten – im Falle der henochischen Magie – nur mit seinem höheren Selbst vollkommen aufnehmen kann, sodass diese transformiert werden und fragmentarisch dem Tagesbewusstsein übermittelt werden können. Dies gilt primär für die Arbeiten mit und im Liber Loagaeth und in und mit den Aethyren. Zwar sind auch die Arbeitsweisen der mystischen Heptarchie zu nennen, doch diese beziehen sich auch auf die unteren Energiekörper des Menschen, wobei man sich mit dem jeweiligen Logos oder auch „Planeten König“ auf einer Ebene austauschen kann, die nur mit den höheren Energiekörpern erreicht werden können. Dies gilt auch für die Energien, die man im Sigillum Dei Aemeth findet. Bei den Energien und Entitäten der henochischen Elementtafeln sieht es ähnlich aus, da es auch hier energetische Manifestationen gibt, die sich auf die unteren Energiekörper des Menschen beziehen und Arbeiten, die einen Kontakt zu den höheren Energiekörpern und dem höheren Selbst erfordern.
Doch es dürfte klar sein, dass für eine Arbeit mit den höheren Energiekörpern auch die unteren Energiekörper harmonisch ausgerichtet sein müssen. Allgemein muss man sagen, dass eine gute Konstitution der eigenen Energiekanäle vorherrschen muss, sodass diese auch einen entsprechenden Energiefluss weiterleiten bzw. „aushalten“ können. Daher ist auch das Wissen um die eigenen Chakren, und eine harmonische Ausrichtung / Kalibrierung dieser Energiezentren, essenziell. Dies alles ist das energetische Fundament, ohne welches man nicht die Arbeit der henochischen Magie beginnen sollte. Denn um sinnig arbeiten zu können, muss ich ein harmonisches Chakrenfeld besitzen und bewusst auf meine Äther-, Mental- und Emotionalkörper zugreifen können, sodass man sagen kann, dass man sie beherrscht. Dies gilt im Speziellen für den eigenen Astralkörper, auf den man Zugriff nehmen kann, um frei auf der Astralebene zu agieren. Hierbei sei bemerkt, dass die energetisch-strukturelle Ausrichtung oder Konstitution der unteren Energiekörper „harmonisch perfekt“ sein sollte, d. h., dass man in einem ständigen bewussten Austausch mit seiner Umwelt via Ätherkörper steht, dass man seine Lebensmentalität – oder Lebensstruktur – gefestigt hat und auch emotional feststeht; also seinen Emotionalkörper harmonisch ausgerichtet hat. Wenn das eigene (profane) Leben nicht ausreichend geerdet ist und man mit profanen Problemen oder sogar depressiven Tendenzen zu kämpfen hat, sollte man mit der henochischen Magie noch etwas warten, bis sich diese Tendenzen aus dem profanen Leben zurückgezogen haben.
Doch auch magisches Wissen aus anderen Bereichen ist wichtig und hilfreich, wenn man in die henochische Magie dringt. Wenn man sich die drei primären Arbeitsfelder der henochischen Magie anschaut – die mystische Heptarchie, zusammen mit dem Sigillum Dei Aemeth, das Liber Loagaeth und die henochischen Elementtafeln, zusammen mit den henochischen Schlüsseln – kann man aus der Praxis heraus sagen, dass es einen deutlichen Vorteil bringt, wenn man sich bereits mit den Themengebieten der Hermetik, der Planetenmagie, der Kabbalah – mit all ihren Korrespondenzen und Vergleichen – der Elementenlehre und der Praxis des Ritualisierens auseinandergesetzt hat. Ferner schadete es nie, wenn man auch in anderen Bereichen der praktischen Magie auskennt – hierbei ist es irrelevant, ob man eine weitere Naturreligion als Grundlage nimmt, wie das Hexentrum, Druidentum, verschiedene Schamanismen, Voodoo etc. – oder ob man sich den Praktiken des Yogas oder des Tantrismus zuwendet. Fakt ist, dass man mittels der henochischen Magie viele Bereiche erforschen kann, sodass wahrlich „neue Welten“ erschlossen werden, gleichzeitig aber auch bestehende Systeme neu erkannt werden können. Wenn es um die mystische Heptarchie geht, sind wirklich die Bereiche der Hermetik, der Kabbalah, der Alchemie, der zeremoniellen Magie im Allgemeinen und die Planetenmagie im Speziellen sinnig.
Eine Erweiterung von zusätzlichen Wissensgebieten, wie die, die zur Divination zählen, wobei es hier primär um Astrologie und Numerologie geht, sekundär aber auch um die Geomantie, ist jedoch ebenfalls sinnig. Durch die Kenntnisse in der Planetenmagie, sodass hierdurch auch die Grundlagen der Alchemie, der Astrologie und der Numerologie zu erkennen sind, kann man viele gemeinsame Nenner finden, die die mystische Heptarchie leicht verständlich machen. Man erkennt sofort, dass die Grundzüge einer klassischen Grimorie entsprechen, in der es eine klare und zum Teil auch sehr strenge Hierarchie der Wesen gibt, die alle ihre signifikanten Aufgaben, Wissensgebiete und Arbeitsbereiche haben. Statt Arbeitsbereiche kann man auch Macht- oder Einflussbereiche sagen, die sich aber alle im alchemistischen und astrologischen Bereich wiederfinden lassen. So findet man in der mystischen Heptarchie spezielle Planetenkräfte, die auf der einen Seite mit den klassischen Planetenritualen korrespondieren, auf der anderen Seite aber auch sehr exakte Bezeichnungen haben und sich in ihren energetischen Eigenschaften bewegen, sodass es hier dann doch keine direkten Verknüpfungen zu den „klassischen Planetenenergien“ gibt. Doch auch wenn es hier klare energetische Unterschiede gibt, muss man deutlich sagen, dass man sehr schnell einen „gleichen Nenner“ findet, welcher sich auf die archetypischen Energien der entsprechenden Planetenschwingungen bzw. Planetensphäre bezieht. Man wird nicht plötzlich den Effekt haben, dass die Quintessenz des Mars sich plötzlich in der Venussphäre spiegelt.
Wenn man dann in die ZWEITE Schöpfungsperiode der henochischen Magie springt, zu den Arbeiten im Bereich des Liber Loagaeth, muss man wieder andere Qualitäten verwenden, um diese Magieart auch sinnig zu einem Einsatz zu führen. Wie immer ist die Energiearbeit hier das A und O, doch auch Techniken und Erfahrungen, die man mittels Techniken der Magie in den Naturreligionen (Voodoo, Hexentum, Schamanismus etc.) finden kann, sind hier zu nennen. Dies sollte nicht überraschen, denn die Praxis der Naturreligion zeigt, dass es gerade im Voodoo und im Schamanismus deutliche Parallelen gibt, die sich auf Trancetechniken und Symboliken (hier sind Glyphen, Veves oder auch Symbolisierungen zu nennen) beziehen, sodass man hier energetische „Schlüssel-Schloss-Prinzipien“ erkennt. Dass dann zusätzlich die Erkenntnisse von Invokations- bzw. Evokationstechniken miteinbezogen werden müssen, zeigt, dass das Liber Loagaeth ein gigantisches Spektrum besitzt. Da man im Liber Loagaeth mit verschiedenen Buchstabentafeln arbeiten kann, sind auch Kenntnisse der der klassischen Glyphenmagie, der Symbolmagie und der Sigillenmagie bzw. der Mentalmagie essenziell, da man durch sein Wissen und seine Praxis auf Arbeitsweisen zurückgreifen kann, die auf den Tafeln des Liber Loagaeth Anwendung finden können. Mit der Hilfe des eigenen Energiesystems und der eigenen Mentalmagie, kann man Muster und Konstrukte in den Tafeln erkennen, die einem vollkommen neue Wege eröffnen.
Muster können in diesem Fall komplette Programme sein, sodass man seine eigenen mentalen Muster und die Anwendung der Mentalmagie beherrschen muss, um das Potenzial der Buchstabentafeln des Liber Loagaeth zu erwecken. Wenn man beginnt, die Tafeln im Liber Loagaeth zu bereisen, wird man deutliche Parallelen zu schamanischen Reisen finden, auch wenn diese eher in einem terrestrischen Bereich angesiedelt sind, während die Reisen durch und in das Liber Loagaeth, in die energetisch-kosmischen Weiten des Seins dringen. Dennoch sind solche „Reiserfahrungen“ essenziell, da man sich mit ihrer Hilfe gehaltvoll orientieren kann. In Bezug auf versteckte oder „erhöhte“ Symboliken, sind bei den Arbeiten Kenntnisse der Kabbalah, der Alchemie, der Angelistik (Engelskunde) und der Astralmagie (Visualisation, Imagination, Astralprojektion und Astralreisen) sehr wichtig, denn Muster von Symbolen, Siegeln, Glyphen oder Sigillen besitzen wiederum Techniken und Merkmale, die man auch im Liber Loagaeth finden wird, wobei es hier um das Fundament oder den „Zeichengrund“ der Symbole, Siegel, Glyphen und Sigillen geht. Da man via Trance auch die verschiedenen Bereiche der henochischen Magie erfahren kann, hat die Praxis sehr deutlich gezeigt, dass es förderlich ist, wenn man die „Techniken der Magie“, welche in Systemen der Naturreligion verwendet werden, sehr hilfreich sind. Hier sind spezielle Instrumententechnik (Trommeln), Pflanzen- und Drogenkunde für Räucherungen, verschiedenen Arten der Trancetechniken via Bewegung oder auch Bindungen zu nennen. Natürlich soll man nicht in einem Drogenrausch beginnen zu reisen, doch wenn man seinen physischen Körper kennt und weiß, wie er reagiert, wenn man Substanz XY räuchert, wenn man vor der Arbeit sich mittels einer Technik in Trance versetzt hat, wird einem das die ersten Barrieren direkt anzeigen, sodass man diese überwinden kann.
Wenn man dann zu den Arbeiten in die henochischen Elementtafeln, den henochischen Calls und den Aethyren wechselt, dann sind wiederum andere Tätigkeitsfelder wichtig. Wie immer muss man die Energiearbeit in Bezug auf die eigenen Energiekanäle, die höheren und niederen Energiekörper und eigenen Chakren beherrschen,