Magisches Kompendium - Grundlagen der henochisch-rituellen Magie - Theorie und Praxis. Frater LYSIR
dieses „Große Werk“, was ist damit? Ich verwende den Begriff „Großes Werk“ sehr gerne. Er ist in der magischen Szene ein feststehender Begriff und dennoch sehr wandelbar bzw. definitionsabhängig bzw. individuell. Allgemein kann man sagen, dass das „Große Werk“ ein Werkzeug „zur“ und „der“ kosmischen Evolution ist, sodass man die Erfüllung einer bzw. seiner „Lebensaufgaben“ erkennen, verstehen und annehmen kann, wie auch die „kosmische Aufgabe“ bzw. die „Existenzaufgabe“, den „kosmischen Job“, der sich auf die gesamte Existenz und nicht nur auf eine Inkarnation bezieht.
Wenn ich für mich alleine – in meinen Erfahrungsgrenzen – den Begriff „Großes Werk“ definiere, dann lautet meine Definition von „Großes Werk“ wie folgt:
Das große Werk ist die individuelle, komische Aufgabe der Existenz UND der Nicht-Existenz, welche mehr ist als die Summe ihrer Teile, der gesamten Energie des „Gesamt-Ich“, was alle Anteile, Bewusstseine (kosmisches Bewusstsein, magisches Bewusstsein [ZIRDARR] etc.) und Selbste (höheres Selbst, menschliches Selbst, Selbst eines inkarnierten Anteils, Selbst eines diskarnierten Anteils etc.) mit einschließt, und somit auf allen Ebenen bearbeitet bzw. begonnen werden kann, wodurch fragmentierte Aufgaben auf allen möglichen Ebenen entstehen, die jedoch alle für sich im Einzelnen und zusammen „das Große Werk“ ergeben, da dieses immer individuell sein wird, wie z. B. das Erlangen von Wissen und Weisheit, was man mit dem Wort „Erleuchtung“ beschreiben kann, genauso wie das Arbeiten mit autarken Energien (z. B. Erzengel, Götter, Sternenwesen etc.), wo man, um es menschlich verstehen zu können, Aufgaben, Arbeiten, Bestimmungen, Berufungen und Obliegenheiten erfüllen muss, welche durch alle Körper (physischer Körper, Ätherkörper, Mentalkörper, Emotionalkörper, Astralkörper, Spiritueller- bzw. Kausalkörper, Intuitions- bzw. Buddhikörper und Atmankörper) ausgeführt werden können, wobei manche Arbeiten ein komplettes Kooperieren erfordern und andere Arbeiten auch durch einzelne Körper, bzw. durch alle verschiedenen Kombinationen der Körper untereinander, ausgeführt werden können, sodass hierbei eine autarke Verbindungskraft bzw. eine Verbindungsenergie entsteht, die wie eine Triebfeder des „Gesamt-Ichs“ sein kann, sodass die kosmische Evolution ein „Anwenden von Energien“, ein „Transformieren von Energien“, ein „Erfüllen des wahren Willens“ wird, was wiederum „der“ Grund ist, warum wir „hier“ sind – das große Werk ist der Grund, die Tat, die Gedanken, die Energien, die Umsetzung, die Selbsterfahrung der Quellen allen Seins, dem göttlichen Prinzip „Alles-was-ist“.
Man sieht, dass hier schon der henochische Begriff „ZIRDARR“ auftaucht, sodass man langsam auch zur henochischen Magie kommen kann. Bei der henochischen Magie ist es so ähnlich wie mit dem „Großen Werk“ – man kann das ganze „Konstrukt“ mit einem Uhrwerk vergleichen, ein Uhrwerk, in dem man auf der einen Seite „nur“ ein winziges Rädchen ist, auf der anderen Seite aber „jede Position“ in diesem Uhrwerk einnehmen kann – genau dies ist das Besondere mit der henochischen Magie! Bevor ich nun zu diesen Besonderheiten komme, will ich noch etwas über die beiden „Entdecker“ und „Magier“ John Dee und Edward Kelley schreiben, sodass man hier erst einmal einen intellektuellen Zugang zur henochischen Magie hat, bevor mehr und mehr die Intuition gefordert werden wird, wodurch sich irgendwann eine Einheit aus „Bauch – Herz – Verstand – Seele – Gnosis“ entwickeln wird.
Wenn man so will, kann man ohne Weiteres sagen, dass John Dee und Edward Kelley die „Erfinder“ der henochischen Magie sind! Hierbei war John Dee ein echter „Universalgelehrter“, was bedeutet, dass er Kenntnisse als Astrologe/Astronom, Alchemist, Politiker, Mathematiker und natürlich Magier besaß. Da er auch ein Experte auf den Gebieten der Kryptologie, der Sprachen (u. a. Hebräisch, Griechisch, Latein) und auf den Gebieten der Geografie, der Navigation und der Architektur war, wird ihm manchmal der Status eines Geheimagenten gegeben. Nun, er war auf jeden Fall ein sehr interessanter Mensch, denn zusätzlich gehörten auch klassische Gebiete, wie z. B. Malerei, Dichtkunst, Dramatik (verfassen von Theaterdramen), Musik und Philosophie zu seinen „Fähigkeiten“. John Dee erhielt seinen größten Bekanntheitsgrad, als Hofastrologe von Elisabeth I. Doch John Dee war nicht immer im royalen Umfeld zu Hause. Leider ist er verarmt gestorben, doch vorher hatte er stets adlige Gönner, wie verschiedene Herzöge, Earls und andere Adlige, die ihn großzügig finanziell unterstützten, sodass er sich auch mit der klassischen Magie befassen konnte. Im Jahr 1582 soll er dann auch Edward Kelley kennengelernt haben (wobei manchmal auch das Jahr 1583 gehandelt wird), sodass hier die ersten Schritte zur henochischen Magie gemacht wurden.
Edward Kelley war ein Alchimist / Alchemist, Gehilfe eines Apothekers oder auch ein Apotheker – was aber kaum einen Unterschied macht, da man hier auch wieder Alchemist schreiben kann. Da die henochische Magie sich sehr stark auf die Tagebücher von John Dee bezieht – er hat zum Glück seine Arbeiten alle akribisch aufgeschrieben – fand man auch die Bemerkungen, dass Kelley eine zwiespältige Persönlichkeit gewesen sein soll, sodass er misstrauisch, labil und vorsichtig gegenüber Menschen gewesen sei.
Als es mit den okkulten Arbeiten der beiden Magier richtig losging, waren John Dee 50 Jahre und Edward Kelley 27 Jahre alt. Sie arbeiteten aber „nur“ 7 Jahre zusammen und erschufen bzw. entdeckten die henochische Magie, also ein wahrlich eigenständiges und hoch effektives magisches System. Dies war nur dadurch möglich, dass Edward Kelley (und auch John Dee) eine offensichtlich sehr gute bzw. stark ausgeprägte mediale Gabe hatte. Edward Kelley war aber das primäre Medium in den Arbeiten der beiden Magier.
Gut, so viel zu den beiden „Entdeckern“ und „magischen Erfindern“, doch wie geht es jetzt weiter mit der henochischen Magie? Nun, am Einfachsten ist es, wenn man ein Frage-Antwort-Spiel bzw. eine Art Interview erstellt, sodass man die grundlegenden Informationen über diese Art der Magie wiedergeben kann! Gut, da es hier nicht wirklich einen Dialog bzw. ein Interview geben kann, habe ich deutlich „erweiterte FRAGEN“ bzw. „BEREICHE“ genommen, sodass man hier auch entsprechende „erweiterte ANTWORTEN“ bzw. „AUSSAGEN“ erhalten kann. Hierbei will ich aber bewusst „kurze Antworten“ und „lange Antworten“ geben, sodass man selbst entscheiden kann, wie tief man in diese Art der Magie dringen will.
Wer jedoch hier schon mehr wissen will, wer tiefer dringen will, wer die henochische Magie auf ganzen anderen Ebenen erfahren will, dem will ich erneut die Werke „Henochische Magie Band 1 – 3; ISBN 9783741830297, 9783741830310 und 9783741830327“ ans Herz legen. Und nun? Jetzt geht es los mit dem Frage-Antwort-Spiel!
Auf LOS … geht’s LOS! Na dann … LOS!
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11 Fragen und 22 Antworten der henochischen Magie
Alle Fragen beinhalten immer eine KURZE ANTWORT und eine LANGE ANTWORT! Da es sich hierbei um ein ARBEITSBUCH handelt, ist es vollkommen OK (und auch sinnig), wenn man sich als Anfänger erst einmal die KURZEN ANTWORTEN durchliest, um dann in Ruhe darüber nachzudenken, um dann zu den LANGEN ANTWORTEN zu gehen!
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Nummer 1: Grundlagen der henochischen Magie
KURZE ANTWORT: Die Grundlagen, die man benötigt, um mit der henochischen Magie arbeiten zu können, beziehen sich primär auf die Energiearbeit, die Selbsterkenntnis und das Verständnis, wie man seinen Willen energetisch, und somit magisch, einsetzen kann. Die henochische Magie ist hierbei eine „normale Magieart“, so wie die zeremonielle Magie, die Chaosmagie, die Naturmagie oder andere „Arten