Die erotischen Erzählungen des Grafen Bruno von Bötrhoff. Marcel-Martin Kuhnt

Die erotischen Erzählungen des Grafen Bruno von Bötrhoff - Marcel-Martin Kuhnt


Скачать книгу
Patin sehe welch großartige Fortschritte du machst.“ Kuno senkte den Blick und mit leicht zittriger Stimme: „Es hört sich vielleicht etwas sonderbar an, aber ich, ich weiß nicht wie ich es sagen soll?“ „Nur heraus damit, dafür sind ja Paten da, dass sie das beantworten, was ihrem Mündel auf der Seele brennt!“ „Bei mir zu Haus, “ stotterte Kuno los „so zu Hause eben, passieren Sachen, ich habe es meiner Mutter…“ „Deiner Mutter?“ unterbrach ihn Dagna „na Mutter, ich weiß nicht, ob sie meine richtige Mutter ist, sie und Paul sind immer gut zu mir. Ich habe Bertha gesagt, dass da eben Sachen passieren, die ich mir nicht erklären kann. Mal sind kaputte Stiefel wieder ganz, der Schweinetrog ist schon sauber, obwohl ich noch keinen Handschlag gemacht habe! Sie glaubt mir kein Wort!“ Dagna muss herzhaft lachen, fast prustet sie los, hat sich aber schnell wieder in der Gewalt. „Brave Leute!“ sagt sie.

      „Komm Kuno wir setzen uns auf die Bank dort hinten, ich muss dir allerhand erzählen, aber dazu solltest du besser sitzen.“ Kuno ging, wie es sich geziemt, einen Schritt hinter der Gräfin zur Bank, blieb aber stehen. Ein Bauernsohn mit einer Gräfin auf einer Bank, das hat die Welt noch nicht gesehen, das darf wohl nicht sein, dachte Kuno. „Setz dich!“ kurz und knapp sprach Dagna „Wir sind ein bisschen verwandt!“

      Ein Glück das Kuno schon saß, sonst hätte es ihn umgehauen! „Der dir da immer hilft, das ist Roderich, ein Elf. Und du bist als Elf geboren!“ „Ich bin doch ein Junge! Wie...“ Dagna sprach, trotz der Unterbrechung, in einem sehr ruhigen Ton weiter: „Es gibt auch männliche Elfen, aber das tut nichts zur Sache, Elfen die von Menschen erkannt werden, sich so wie du, entdecken lassen, müssen dann als Menschen weiterleben. Der Kutscher Martin hat dich gefunden, als du in seinen Sessel, eingeschlafen, warst. So ein kleiner Elf, wie du damals warst, kann das schon passieren. Ein Geheimnis will ich dir noch verraten, aber zu niemand ein Wort, hörst du!“ „Ja, kein Wort!“ stammelte Kuno dem schon sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war. „Ich war auch, oder bin noch, ein bisschen, eine Fee. Ich bin eine Jotanafee. Was das ist, wirst du noch zeitig genug erfahren. Das sollst du noch wissen, der Roderich möchte mit dir Kontakt aufnehmen. Dieses Wissen, was du heute erlangt hast, wirst du, zum Teil wieder, vergessen. Es wird dir aber Gewahr werden, wenn du es brauchst!“ „Schau mich an!“ forderte Dagna Kuno auf. Kuno schaute Dagna in die Augen und die Sinne schwanden ihm. Als er nach kurzer Zeit erwachte, brummte ihm der Kopf, Feen, Elfen, Jotanafee, zunächst konnte er sich keinen Reim draufmachen. War ich eingeschlafen, hier auf der Bank? Erst mal nach Haus!

      Tach ich bin Roderich

      Zu Hause angekommen sah er, Vater und Mutter im Stall wirtschaften. Also ging er erst mal ins Haus. Sah sich um, Donnerwetter, auf der Ofenbank saß jemand! Aber nicht so richtig, mehr wie ein Geist, so ein bisschen durchsichtig, „Tach, ich bin Roderich!“ fühlte er den Geist reden. RODERICH da fiel ihm die Aussage der Gräfin ein, Roderich der Elf. Ein Elf im Haus und ich kann ihn hören! Kolossal gut! „Ich bin Kuno!“ „Nicht so laut!“ zischte Roderich. „Wenn dich jemand hört, denken die, du bist irre im Kopf, redest mit der Wand oder mit dem Stuhl!“ „Richtig, darf keiner mitkriegen, hast Recht!“ antwortete Kuno kaum merklich. „Ich möchte mich erst mal vorstellen, Roderich dein persönlicher Hauself! Und wenn du Zeit hast können wir zusammenspielen! „Spielen?“ fragte Kuno, „sind wir da nicht ein wenig zu alt?“ „Zum Spielen ist man nie zu alt!“ „Morgen fahren doch Paul und Martha zum Markt, da wird ich dir ein paar schöne Spiele zeigen!“ „Geht leider nicht, hab morgen wieder Reitunterricht, aber danach - werden wir sehen.“

      Jutta trifft ein

      Als Kuno das achtzehnte Lebensjahr erreicht hatte, nahmen Paul und Bertha ihn bei Seite und Bertha, mit Tränen in den Augen sprach: „Leider bist du nicht unser Kind, du bist ein Findelkind. Nur die Herrschaften, Bruno und Dagna wissen wahrscheinlich von deiner Herkunft. Gräfin Dagna ist deine Patin und wenn du einundzwanzig Jahre alt bist sollst du bei Ihr vorsprechen…“ Weiter kam sie nicht denn Kuno unterbrach sie sehr heftig: „Ihr seid meine Eltern, du meine Mama und du Paul bist mein Papa, dass soll immer und ewig so sein!“ „Ist ja gut“, sprach Bertha „wir sind auch nicht mehr die Jüngsten und haben daher die Herrschaften gebeten uns eine Magd zur Unterstützung zu schicken. Sie wird wohl heute eintreffen.“ Kaum ausgesprochen klopfte es auch schon an der Tür. „Herein!“ rief Paul.

      Ein brünettes, dralles, Weib trat ein. Leinenbluse, die nur soweit zugeknöpft war um das notwendigste zu bedecken und ein Rock, besser gesagt Röckchen. Paul konnte nicht anders und pfiff anerkennend zwischen den Zähnen. „Was führt euch denn in unser bescheidenes Heim“, wollte Bertha wissen. „Gräfin Dagna schickt mich, ich soll bei euch dienen, solang ihr es wollt.“ Dabei drückte sie ein Bündel, wohl die restliche Kleidung, vor ihren stattlichen Busen. Kuno musste schlucken. Solch eine Frau hatte er seinen Lebtag nicht gesehen. Mit Mädchen hatte Kuno nicht viel im Sinn. Jammern immer bei jeder Kleinigkeit. Außer einer, die Susi, die gefiel ihm. Er war aber nicht der einzige Susi Verehrer! Das kam so.

      Die Pieselbande

      Kuno half, um sich ein paar Kreuzer zu verdienen, oft im Gasthaus aus. Mit dem Sohn des Wirtes freundete er sich schnell an. Man half sich gegenseitig, wenn es nötig war. Eines Nachmittags, die Arbeit war getan, sagte Alfred, der Sohn des Wirtes: „Möchtest du Mitglied in unserer Bande werden? Wir sind vier Jungen und halten zusammen wie Pech und Schwefel! Jeder hilft jeden, wenn es sein muss!“ „Oh gern!“ War Kunos Antwort. „Wir haben aber ein Aufnahmeritual, dass du bestehen musst. Trink mal ganz viel Wasser und sei so in einer Stunde am Sühnestein, wir holen dich dort ab.“ Grinste Alfred bevor er wegging. Viel trinken, wieso das? Kuno tat aber, wie geheißen und trabte anschließend zum Sühnestein, an der Landstraße. Dort wurde er von vier Jungen begrüßt. Alfred, der das Wort führte stellte vor: „Knecht Bodo, Knecht Wilhelm, Freier Peter, und ich bin hier Ritter Alfred. Komm mit ab jetzt bist du Anwärter Kuno!“

      Alle Mann gingen wohl eine viertel Stunde in den Wald bis sie an ein Hüttlein kamen. „Hol den Pieselstock!“ sagte Alfred zu Wilhelm, der auch Fluchs loslief. Mit einem recht langen, graden Ast kam er zurück. „So nun erklär ich dir, siehst du die beiden Kerben am Ast? Bis dahin musst du von hier aus pieseln dann wirst du Knecht bei uns. Die Knechte bedienen die Ritter. Der Runde Kreis dahinter dann bist du Freier! Freier bedienen niemand und werden auch nicht bedient. Die zwei Kreuze dahinter wirst du Ritter so wie ich.“ „Dahinter sind noch zwei Kreise. Was bedeuten die?“ wollte Kuno wissen. Ein heiteres Gelächter brach aus, „Dann wirst du König, hat aber noch nie einer geschafft!“ rief der Junge, der Peter hieß. „Aufstellen! Hose runter! Und lospieseln!“ befahl Alfred. War das eine Erleichterung, durch das viele trinken war die Blase voll. Am Anfang erreichte der Strahl tatsächlich die zwei Kreuze. Dann ließ der Druck nach und Kuno zog die Hose wieder hoch. Allgemeines Schulterklopfen! Klasse, prima, haben jetzt zwei Ritter. „Dennoch bleibt Alfred erster Ritter. Er hat ein neues Mitglied mitgebracht! Darauf einen Umtrunk!“ brüllte Wilhelm. „Klar doch, mein Vater hat ein Gasthaus, zählt aber nie die Flaschen!“ rief Alfred froh. „Männer jeder eine Flasche! Und Prost!“ Wilhelm verteilte die Flaschen. „Auf ex!“ rief Peter der Freie! Kuno trank so viel er konnte, schaffte aber nur die Hälfte. Als er absetzte sah er, dass die anderen nicht so viel geschafft hatten. „Guter Mann, der Kuno, nehmt euch ein Beispiel!“ sagte Bodo der bis jetzt keinen einzigen Ton gesagt hatte. „Natürlich als Ritter ist es deine Pflicht uns ein neues Mitglied zu besorgen. Wir nehmen aber nicht jeden, pieseln muss er gut können!“ „Und saufen!“ jodelte Peter. „Männer, solange ihr noch was mitkriegt, morgen wie verabredet helfen wir der Witwe Hilde, die hat auch noch Tochter und Sohn. Morgen also alle Mann Stroh einbringen!“ sprach Alfred mit ernster Stimme. Gut machen wir.

      Am nächsten Tag kam Kuno wie versprochen bei der Witwe Hilde an. Ihr Sohn der Gerd war wohl in ihrem Alter, so um die Achtzehn, Neunzehn Jahre alt. Auch die Tochter, sie war wohl ein bisschen jünger, trat jetzt mit umgebundener Schürze aus der Tür. Sie sprang gleich in Gerds Arme. „Heute, Bruder, haben wir ja tüchtige Hilfe!“ sprach sie und gab Gerd einen ordentlichen Schmatzer auf die Wange. „Ich


Скачать книгу