Auf der Suche nach Wärme. Ella Mackener

Auf der Suche nach Wärme - Ella Mackener


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Dusche. Die Trauer, bilde ich mir ein, habe ich hinter mir gelassen. Es geht jetzt auf zu neuen Ufern. Aber auch die Reise hat Spuren hinterlassen. Mein Gesicht fühlt sich trocken an. Salzige Tränen haben ihm die Feuchtigkeit entzogen. Der Schweiß der Nervosität entdeckt zu werden, klebt noch an meiner Haut. Ich genieße wie heiße Tropfen auf mein Gesicht plätschern und stelle mir vor, wie sie bei ihrem Aufprall bis an die verglaste Duschwand spritzen. Ich genieße wie sich noch warme Rinnsale meinen Nacken herunterbahnen; wie das Wasser von meinen mittlerweile durchnässten Haarspitzen tropft. Für einen Moment gewinne ich den Eindruck, als könnte mich die Dusche von meinen Sorgen reinwaschen; für einen Moment schaffe ich zu vergessen. Die letzten Spuren der Vergangenheit rubble ich mit dem Handtuch weg.

      Doch sowie ich zurück ins Zimmer laufe und mein Blick auf mein Kostüm fällt - mein Outfit der ganzen letzten Tage und mein einziges Outfit vor Ort - merke ich schnell, dass es mehr braucht, als eine heiße Dusche, um die Vergangenheit zu bewältigen.

      Es ist höchste Zeit, dass ich wieder mehr aus mir mache und meinen Kleiderschrank aufzubessern, ist kein schlechter Anfang. Ich befinde also Shoppen als den nächsten Schritt in mein neues Leben. So schlüpfe ich also zum x-ten Mal in mein Kostüm, schnappe mir meine Handtasche und bin auf dem Weg zur Einkaufsstraße, bevor ich "a" sagen kann.

      Es ist schön, mich wieder in aufregenderen Klamotten wiederzufinden. Ich bin kein Model, gehöre nicht zu den herausragenden Schönheiten, aber ich habe eine ansehnliche Figur und durchaus ein attraktives Erscheinungsbild. Mein Verlobter hat mir nie Restriktionen bezüglich meiner Kleidung gemacht, aber ich wusste, dass ihm allzu aufreizende oder außergewöhnliche Outfits an mir missfielen und da ich auch ihm gefallen wollte, orientierte ich mein Einkaufs-Verhalten daran.

      Erst jetzt fällt mir auf, wie ich es ausnutze, mich nach niemanden als mir selbst und meinem Geschmack zu richten. Ich habe mich in meiner Beziehung nie eingeschränkt gefühlt und dennoch habe ich das Gefühl, mich nun neu zu entfalten.

      In Kürze werde ich Job-Interviews führen müssen und dazu mit angemessener Kleidung ausgestattet sein, aber erst einmal kaufe ich all das, was mir schlichtweg gefällt - ohne jegliche Beeinflussung.

      Und dann spricht mich dieses verführerische Cocktail-Kleid vom Schaufenster an. Es ist schwarz mit einem aufgedruckten Blumenmuster, aber es wirkt überhaupt nicht fraulich. Mit seinem tiefen Ausschnitt bis fast auf Höhe des Bauchnabels wirkt es viel eher sexy und dennoch verspielt. Außergewöhnlich! Mit einem außergewöhnlichen Preis, wie ich feststellen muss, sowie ich in die Boutique gestürmt bin.

      Ich habe auf meiner Arbeit gut verdient, aber ich werde den hiesigen Lebensstil nicht ewig führen können. Dennoch landet das Schmuckstück in meinen Einkaufstüten. Ich war schon immer der Typ, der sich ab und an gerne einmal etwas gönnte und ich halte fest, dass in der momentanen Situation, alles, was dazu führt, dass sich meine Stimmung aufhellt, gestattet ist.

      Zurück im Hotelzimmer lasse ich mich erschöpft auf´s Bett fallen. Zum ersten Mal seit der Schreckensnachricht spüre ich neben der Schwärze, die mein Leben eingenommen hat, auch ein Gefühl der Befriedigung.

      Als ich meine Augen wieder öffne, ist die Außenwelt bereits in ein schummriges Dämmerlicht gelullt. Ich muss wohl erschöpfter gewesen sein, als ich dachte. Meine Einkaufstüten liegen über Bett und Boden verteilt. Ich greife nach MEINEM Kleid. Der Stoff ist seidig weich und elastisch. Ich stülpe es über und erfreue mich daran, wie betörend es meine Hüften umschmiegt. "Ich sollte dich ausführen", murmle ich vor mich hin. Und das tue ich! Es ist 6 Uhr. Kein schlechter Zeitpunkt für einen Cocktail, befinde ich. Ich binde meine Haare zu einem legeren Zopf. Viel mehr gibt das wenige Equipment, was ich bei mir habe nicht her. Aber ich habe genügend Schminke, womit ich den Rest ordentlich aufpoliere. Um einiges mehr, als ich das für gewöhnlich tun würde. Selbstsicher bewundere ich das Resultat im Spiegel. Ich BIN eine attraktive Frau! Bewaffnet mit einer Clutch, die ich mir passend zum Kleid besorgt habe, begebe ich mich in Richtung Hotelbar, welche die Krone des Hotels im bildet. Á la "Sex and the City" und passend zur Metropole Berlin bestelle ich mir einen "Cosmopolitan" und versuche die Aussicht in mich aufzunehmen. Was mir nicht wirklich gelingt, denn ich kann dieser grauen Stadt nach wie vor nicht viel abgewinnen.

      "Puh! Und ich dachte schon, ich wäre der Einzige, der sich um diese Zeit einen Drink genehmigt!", werde ich aus meinen Gedanken gerissen.

      Ich schaue von ihm zu meinem Drink und zurück zu ihm.

      "Ich schätze, ich kann Ihnen das nicht als Limo verkaufen, was?!", entgegne ich schmunzelnd.

      Als Antwort legt er seinen Kopf schräg und verzieht seine Lippen zu einem gequälten Lächeln. Antwort genug.

      "Darf ich?", er zeigt auf den Platz gegenüber.

      Er ist um Einiges älter als ich. 10 Jahre wahrscheinlich. Sein volles Haar ist am Ansatz ergraut. Sein Gesicht ist vom Leben gezeichnet und dennoch strahlt er eine Anziehungskraft wie George Clooney aus. Er hat einen sexy Drei-Tage-Bart, der seinem perfekt-sitzenden, azurblauen Anzug mit passender Krawatte die Steifheit nimmt.

      Ich bin aus der Übung und normalerweise hätte ich jeden Flirt ausgeschlagen aus Angst ihn mit Schüchternheit schnell zum Erliegen zu bringen. Aber die hiesige Situation ist alles andere als angespannt. Er strahlt eine Ruhe aus, die sich auf mich zu übertragen schien.

      "Bitte", ich gebe ihm mit einem ruhigen, langsamen einzigen Nicken zu verstehen, dass er willkommen sei.

      "Bruno", er reicht mir die Hand quer über den Tisch, nachdem er sich gesetzt hat.

      "Maria", entgegne ich ihm mit einem Lächeln.

      Sein Händedruck ist fest und warm. Nicht so fest, als dass es den Eindruck erwecken würde, dass er mir etwas zu beweisen hätte. Fest als ein Zeichen von Sicherheit. Seine Hand ist nicht schwitzig oder kalt vor Nervosität. Ihre Wärme durchflutet meinen Körper angenehm.

      Er dreht sich zur Bar und gibt dem Kellner zu verstehen, dass wir das jeweilige Getränk ein zweites Mal wünschen.

      Bruno ist sicher nicht aus der Übung.

      Kapitel 17

      Er nimmt meine Hüften fest in seine Hände und streift mir das enge Kleid langsam über den Kopf. Er küsst mich. Es ist ein inniger Kuss. Seine Zunge durchforstet langsam und gezielt meinen Mund. Die Leidenschaft vibriert im Raum. Er hat mein Gesicht fest im Griff und gibt mich nicht frei, bis ich meine Erregung kaum noch zügeln kann. Ich spüre wie meine vaginalen Muskeln kontraktieren. Mein Unterleib ist heiß. Ich will ihn spüren und antworte mit einem energischer werdenden Kuss. Ich ergreife sein Gesicht und versuche die Oberhand zu gewinnen. Für einen Augenblick hält er inne. Er hält mein Gesicht nur zentimeterweit von seinem entfernt. In seinen Augen blitzt Lust. Er drückt seinen steifen Penis an meine Hüften. Ich stöhne und werfe meinen Kopf in den Nacken, aber er zwingt mich, ihn anzusehen. Er genießt es, die Zügel in der Hand zu haben. Und ich stelle fest, dass es mich geil macht, dirigiert zu werden.

      Seine starken Armen lenken mich aufs Bett. Ich hatte ihm die Krawatte gelöst und das Jackett abgelegt, aber ich weiß nicht, wann er sich der anderen Kleider entledigt hatte.

      Auf einmal steht er entblößt vor mir. Sein Körper ist überraschend durchtrainiert für sein Alter. Sein Penis ist dick und fest. Ich kann mich kaum mehr im Zaum halten. Ich will spüren, wie sein steifer Penis in mich eindringt, wie er mich reitet. Ich weiß nicht, wann das letzte Mal so lustvoll war. Seine Hände sind auf einmal überall, langsam legt er sich auf mich. Sein Körper ist heiß und verschwitzt und macht mich nur noch geiler. Ich will jeden Zentimeter von ihm ertasten, jeden Muskel sich spannen sehen, seine volle Kraft zu spüren bekommen. Er lässt seinen Penis meine Beine hochgelobten. Die ganze Zeit fixiert er mich fest mit seinem Blick. Und kurz bevor er in mich eindringt hält er wieder inne.

      "Nimm mich", hauche ich. Und ich stöhne laut auf, als er mich endlich stößt.

      Kapitel 18

      Erschöpft rollt


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