Sea and Fall. Svea Dunnabey
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Svea Dunnabey
Sea and Fall
Leid
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel I
Die Landschaft sah von hier oben einfach atemberaubend aus. Die ganzen Pflanzen, Bäume, Wasserfälle und erst die ganzen Geräusche der Tiere. Ich war wirklich in der Natur. Weit, weit weg von der Stadt und am liebsten wollte ich überhaupt nicht mehr zurückkehren. Hier ließen mich alle in Ruhe. Es war einfach angenehm und entspannend. Es wäre perfekt hier, wenn mir nicht meine Kinder und auch Ethan so verdammt fehlen würden.
Ich ging weiter durch den Wald und bahnte mir einen Weg durch ein paar umgestürzte Bäume, da ich querfeldein ging. Es war die richtige Entscheidung gewesen aus Brisbane zu fliehen, bevor die Lawine losgetreten wurde.
Natürlich wurde über Nick berichtet und darüber wie Ethan ihn zusammengeschlagen hatte, aber das hatte Ethan ja schon angedeutet, bevor ich geflüchtet war. Als Nick wieder genügend Kraft gesammelt hatte, hatte er ein Interview über den besagten Abend gegeben, in dem er seine Sicht der Dinge geäußert hatte. Dass ich Sex mit ihm gewollt hätte, so wie damals bei Alex auch, dass ich bloß einen guten Instinkt hätte und ich, sobald ich merkte, dass jemand kam und mich sah, so tat, als würde ich vergewaltigt werden.
Es war einfach nur lächerlich, dennoch wurde ich als untreue Schlampe hingestellt. Alex und auch Ethan mischten sich zwar ein, trotzdem hatten alle Nicks Meinung gelesen, oder gehört.
Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde bekannt, dass meine Mutter gestorben war. Ihr neuer Mann, Mike, wurde daraufhin von ein paar Reportern belagert, bis er sich tränenüberströmt über mich äußerte. Dass ich an allem Schuld sei, dass sie nur zum Alkohol gegriffen hätte, da ich mich einen Dreck um sie gekümmert hätte, als sie es gebraucht hätte. Dass sogar mein Mann sie zusammengeschlagen hätte, weil ich ihn angestiftet hätte und und und. Es war einfach nur widerlich.
Natürlich konnten das meine Brüder nicht auf sich sitzen lassen, vor allem da in den Medien eine richtige Hetzkampagne gegen mich lief. Sie veröffentlichten daraufhin das Bild von mir als zehnjährige und erklärten, wie unsere Mutter wirklich gewesen war und was sie mir angetan hatte. Dass ihr Tod in Wirklichkeit eine Befreiung für uns alle gewesen sei.
Angesprochen auf das Bild versuchte Mike es dann mit den erfundenen Geschichten meiner Mutter zu erklären. Dass ich die Treppe heruntergefallen wäre, mich selbst verletzte um Aufmerksamkeit zu bekommen und mich immer mit den falschen angelegt hätte. Dass ich nie ein richtiges Mädchen gewesen wäre, sondern eher ein vierter Junge, der sich nicht oft genug prügeln konnte. Dass ich eine Mitschuld am Tod meines Vaters tragen würde und ein selbstsüchtiges, verzogenes und hinterhältiges Biest sei. Dass ich es lieben würde, anderen das Leben zur Hölle zu machen und es zu zerstören.
Da meldete sich natürlich auch Jody zu Wort und stimmte ihm vollkommen zu, beschrieb mich ebenfalls als selbstsüchtig, hinterhältig und überheblich. Des Weiteren erzählte sie allen, dass ich ihr Ethan ausgespannt hätte und ich ihre Zukunft, ihre geplante Familie mit ihm zerstört hätte.
Bei diesen Äußerungen hatte dann auch Lydia eingestimmt, die ich bis dahin schon wieder vollkommen vergessen hatte und Jody bekräftigt und so ging es immer weiter und weiter.
Es hörte einfach nicht auf, sodass ich mich nun schon seit knapp vier Wochen hier versteckte und noch kein Ende sah. Würde ich jetzt nach Hause zurückkehren, würde sich die Presse sofort auf mich stürzen, so wie sie es bei Ethan taten.
Sie ließen ihn einfach nicht in Ruhe und lichteten ihn ständig ab. Er hatte einige Kilogramm abgenommen und wirkte ausgemergelt, weswegen ich jeden Tag betete, dass sie ihn endlich in Ruhe lassen würden. Es tat mir weh ihn so leiden zu sehen und nichts dagegen machen zu können.
Ich hatte ihm vor drei Wochen kurz eine Nachricht geschickt, dass es mir gut ginge und er sich wirklich keine Sorgen machen solle, woraufhin er mir nur das Lied „The great escape“ von Pink geschickt hatte. Da mein Akku fast leer gewesen war, konnte ich es nur zwei Mal anhören, bevor es ausging.
Doch seitdem rief ich mir immer wieder den Text ins Gedächtnis. Er hatte Angst, dass ich mir das Leben nehmen könnte, da mir alles zu viel werden würde, dass er das jedoch niemals zulassen würde.
Ich erinnerte mich an den Abend bei Dr. Arnolds, als ich beschrieben hatte, wie ich als siebenjährige versucht hatte mir das Leben zu nehmen, da der Schmerz nach dem Tod meines Vaters, zu groß gewesen war. Zwar hatte ich ihm versprochen, dass das hinter mir liegen würde und ich solche Gedanken nie wieder gehabt hatte, doch ich verstand seine Angst, weswegen ich ihm noch eine Nachricht mit einer Entwarnung schrieb,