Im Licht des Mondes. A. Cayden

Im Licht des Mondes - A. Cayden


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ich sie kenne: die Frau mit der schallenden Ohrfeige für Robert. Ein leichtes Grinsen huscht bei der Erinnerung über mein Gesicht.

      „Tut mir leid. Heute ist nicht so ganz mein Tag …“

      „Aber er könnte es werden.“

      Sie tritt auf mich zu, so nahe, dass uns nur noch ein paar Zentimeter trennen, und fährt mir spielerisch mit ihrem Zeigefinger über meinen Oberkörper zu meinem Hosenbund. Mir wird flau im Magen. Wie bringe ich das jetzt, ohne sie zu beleidigen, über die Bühne? Vorsichtig aber bestimmend hebe ich ihre Hand fest und schiebe sie leicht von mir.

      „Es tut mir leid, aber ich schätze, daraus wird nichts. Seien Sie bitte nicht sauer, Sie sind eine sehr attraktive Frau, allerdings … ich, ähm …“

      „Süßer, ich heiße Jessy. Du musst mich also nicht siezen, immerhin trennen uns höchstens fünf Jahre, die ich älter bin als du.“

      Sie grinst mir amüsiert entgegen und kommt mir gefährlich nahe, wobei ihre Hände nach meinen greifen. Durch ihre Absatzschuhe ist sie fast so groß wie ich selbst und sie braucht sich nicht zu strecken, als sie ihre Stirn an meine lehnt und flüstert: „Du bist wohl einer von der schüchternen Sorte. Die trifft man nicht oft und vertrau mir, Süßer, du hast überhaupt keinen Grund so zurückhaltend zu sein!“

      Sie beißt mir verspielt in die Lippen und ihre linke Hand wandert auf meinen Hintern, wo sie herzhaft hineinzwickt. Ich zucke automatisch zusammen und schiebe sie nun etwas unsanfter als beabsichtigt von mir. Ihre Gesichtszüge scheinen im ersten Moment zu entgleisen, dann fasst sie sich wieder und schaut mich auffordernd an.

      „Das hat damit nichts zu tun. Ich bin nicht der, den Sie … den du suchst. Sorry, aber eigentlich hättest du das schon merken müssen, als ich deine Blicke vorhin nicht erwidert habe“, gebe ich etwas schroff zurück, doch meine Geduld ist nun wirklich aufgebraucht. Ihre Miene verfinstert sich.

      „Oh nein. Sag jetzt bloß nicht, dass du einer von denen bist?“

      Irritiert blicke ich die Blondine an, doch noch bevor ich nachhaken muss, ergänzt sie von selbst: „Na ein Schwuli! Einer vom anderen Ufer! Verdammt, warum muss immer ich Pech haben? Das ist so ungerecht!“

      Sie blickt mich weiterhin an, als erwarte sie, dass ich ihr widerspreche. Ich atme einmal tief durch, ehe ich ihr so selbstverständlich wie möglich antworte.

      „Doch, ich steh auf Kerle. Da kann man nichts machen. Schönen Abend noch!“

      Noch als ich mich hastig an ihr vorbeischlängle, sehe ich, wie ihre Kinnlade entsetzt nach unten klappt und sie mir mit weit aufgerissenen Augen ungläubig nachschaut.

      Geschafft! Ich atme die frische Nachtluft ein, die mir in diesem Moment vorkommt wie die pure Erlösung selbst und blicke erleichtert in den sternenbehangenen Himmel, der mich leuchtend willkommen heißt. Erleichtert strecke ich meine vor Müdigkeit fast tauben Glieder, ein angenehmes Prickeln durchzieht meinen Körper. Dann mache ich mich auf den Weg zur nächsten Straßenbahnhaltestelle. Beim Gedanken an die eben erlebte Szene mit dieser Jessy kann ich nur den Kopf schütteln. Wie können sich Frauen nur so billig hergeben und sich selbst zu Lustobjekten herabstufen? Ich muss zugeben, dass mich ihre Anmache nicht ganz kalt gelassen hat, zumindest schien mein Körper es gar nicht mal schlecht zu finden, aber es geht einfach gegen meine Prinzipien. Abgesehen davon stehe ich nicht auf Frauen mit üppigen Brüsten und losem Mundwerk.

      Ganz ehrlich war ich ja nicht gewesen, trotzdem habe ich auch nicht gelogen. Immerhin kann ich nicht leugnen, dass ich gegenüber Männern nicht abgeneigt bin, obwohl meine Erfahrungen in der Richtung recht spärlich sind. Mein Liebesleben sieht überhaupt seit einem Jahr ziemlich dürftig aus. Sicher, schnelle Nummern für eine Nacht gibt es etliche und auch ich habe es ein paarmal versucht, doch hinterher habe ich mich immer leerer gefühlt als vorher. Ausgelaugt. Orientierungslos. Unzufrieden.

      Dann bleibe ich lieber allein. Es wird besser so sein. Alles, was geschieht, hat seinen Grund. Zumindest habe ich mir das bisher immer eingeredet.

      Nachdenklich gehe ich durch die recht belebten Straßen bis zur Haltestelle. Ein Blick genügt, um zu sehen, dass ich die Bahn vor ein paar Minuten verpasst habe. Die nächste fährt erst in einer knappen Stunde wieder.

      „Tja … das ist etwas lang“, murmle ich gähnend vor mir hin und sehe mich nach einem geeigneten Café um, was sich um diese Zeit als recht schwierig erweist. Am Marktplatz werde ich wohl die meiste Auswahl haben und Zeit habe ich ja zur Genüge. Ich schlendere gemütlich die kaputte Straße entlang und werfe ab und an einen Blick in die schlichten Schaufenster, immer meine Umgebung im Auge behaltend. Eine Gruppe von ungefähr sieben Männern fällt mir direkt auf, da sie sich in einer dunklen Ecke schlagartig sammeln und das Unheil liegt förmlich in der Luft. Einer der bunt gemischten Bande mit einer Glatze, die im Licht der matten Laternen schimmert als wäre sie poliert starrt die ganze Zeit wie fixiert nach rechts. Ich folge seinem Blick und erkenne, dass sie es höchstwahrscheinlich auf zwei junge Frauen abgesehen haben, die gerade den Fehler begehen und in eine Seitengasse einbiegen. Die Männergruppe setzt sich sofort mit großen Schritten in Bewegung, den beiden Opfern hinterher.

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