Der Sultan von Karisi. Felicitas Dakota

Der Sultan von Karisi - Felicitas Dakota


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die Mittagszeit zog Fatma das violette Kleid mit der violetten Kette an. Sie wurde zu den Würdenträgern geführt und dort mit dem Sultan vermählt. Der sah sie nur mit bewundernden Blicken an. Und erfreute sich ihres guten Geschmacks. Dann wurde sie zu den Frauen geführt, wo gefeiert wurde und der Sultan ging zu den Männern.

      Er wäre jetzt schon gerne mit ihr fortgeritten. Dass er beabsichtigte mit ihr wegzureiten, wussten nur Omar und Kadir. Er wollte nicht, dass sie seine oder ihre Schreie hören würden. Obwohl sehr viel Lärm wäre. Aber es gab immer Lauscher. Den Sultan beschäftigte auch das Problem mit der Jungfräulichkeit. Was sollte er machen, wenn sie keine Jungfrau mehr war? Sie sagte doch, dass sie den Sex genoss? Er musste das später überlegen. Jetzt forderten alle seine Aufmerksamkeit. Die Nacht nahte und nach dem Nachtgebet durfte sie endlich zu ihm. Fatma wurde in die dafür vorbestimmten Räumlichkeiten gebracht, in denen er schon wartete. Sie kam wie vermutet in dem blauen Kleid mit dem blauen Schmuck. Die Frauen verabschiedeten sich.

      „Fukran“, sagte die Braut zu ihnen.

      Jetzt waren sie alleine. Ihr war trotzdem nicht ganz wohl dabei. Er starrte sie nur an. Sie sah atemberaubend aus. Er hatte sich sogar rasiert für sie. Nicht ganz, aber der Bart wurde kräftig gestutzt. Das gefiel ihr. Sie hatte sich mal beschwert, dass er nur Haare im Gesicht hatte und ob er die nicht etwas schneiden lassen könnte. Er musste ihn ja nicht ganz abrasieren. Denn hier trugen die meisten Männer Bärte.

      Als die Frauen weg waren, schlich Omar herein.

      „Die Luft ist rein“, sagte er.

      Was sollte das? Wieso kam Omar, wenn sie beide alleine sein sollten? Er brachte auch eine andere Kleidung für sie mit. Alles auch in Blau gehalten. Sogar der Turban war blau.

      „Dort hinten kannst du dich umziehen. Wir bleiben nicht hier. Ihr würdet sagen, wir machen Flitterwochen. Zieh dich bitte rasch um.“

      Er wirkte etwas nervös. Zu was hatte er sie dann so anziehen lassen? Fatma tat wie befohlen und zog sich um. Das Kleid wich einer weiten Hose und einem kurzen Kaftan. Dann nahm er sie bei der Hand und zog sie mit sich. Sie schlichen durch einen Geheimgang hinaus zu den Ställen. Es passte keiner auf. Alle feierten. Die Pferde waren schon gesattelt. Darum musste sie unbedingt reiten lernen. Der Sultan selbst stahl die Braut! Sie führten die Pferde durch das Tor, stiegen draußen auf und ritten davon. Fatma wusste nicht wohin. Sie ließ sich von Kasim und Ari führen.

      Sie ritten in die aufkommende Nacht. Fatma traute sich nicht zu fragen wohin. Sie musste ihm und Ari vertrauen. In weiter Ferne sah man einen Lichtschein. Die Pferde ritten darauf zu. Vor dem Steingebirge sah man einen Mann bei einem Feuer sitzen. Daneben stand ein Pferd. Er begrüßte den Sultan. Sie stiegen ab und gingen mit den Pferden weiter. Der Mann blieb. Kasim übernahm die Führung. Sie durchquerten eine Schlucht. Am Ende stand ein Stall mit Wasser und Futter für die Pferde. Dort band man sie an. Der Sultan führte seine Braut durch eine niedrige Höhle, durch die sie gebeugt gehen mussten. Fatma staunte nicht schlecht, als sie das andere Ende der Höhle erreichten und aus dieser heraustraten.

      Sie standen in einer großen Oase. In ihrer Mitte lag ein kleiner See, umgeben von Dattelpalmen und Feigenbäumen.

      Nicht unweit davon entfernt stand es ein großes Zelt. Auf das steuerte Kasim zu. Er ließ sie eintreten. Es war mit Teppichen, Decken und Kissen ausgelegt. Fatma kam aus dem Staunen nicht heraus. Kasim legte seine Jacke und den Turban ab. Fatma war immer noch hin und weg von dem Anblick. Er stellte sich hinter sie und sagte: „Ist meine Fatma sprachlos? Habe ich dich so überrascht?“

      „Ja und wie. Auf so etwas war ich hier in der Wüste nicht gefasst.“

      „Das ist mein Versteck. Wenn ich alleine sein will, fliehe ich hierher. Hier hört uns keiner. Da kann ich, sollte ich Schmerzen haben, schreien - und deine Lustschreie wird man auch nicht hören.“

      Er küsste sie. Doch sie erwiderte seinen Kuss nicht so, wie er es gewohnt war.

      „Was ist mit meiner Blume? Hat sie die Lust verlassen oder …“

      „Oder was?“, fragte sie.

      „Bist du unpässlich?“

      Sie sah ihn verwirrt an.

      „Nein, nein, das war schon. Aber ich bin noch so überwältigt von der Schönheit der Oase und dass hier ein Zelt steht mit allem Drum und Dran.“

      „Das wurde in der letzten Woche aufgebaut. Für dich und mich. Am liebsten würde ich dich jetzt überwältigen.“

      „Du hättest keine Freude an mir. Meine Gedanken sind immer noch draußen.“

      Er nahm zwei Gläser und das eisgekühlte Getränk und ging hinaus.

      „Nimmst du bitte zwei Kissen und eine Decke mit?“

      Sie nahm das Gewünschte, schmiss endlich ihren Turban weg und folgte ihm. Sie setzten sich in die Nähe des Sees. Dann füllte er die Gläser.

      „Auf die Zukunft!“

      „Auf die Zukunft!“

      „Mmmhhhh, das schmeckt aber gut. Was ist das?“

      „Ein Sharbat. Ein Mixgetränk aus verschiedenen Früchten und Kräutern.“

      „Schmeckt nach mehr“, sagte Fatma grinsend und hielt ihm bereits ihr leeres Glas hin.

      Er schenkte ihr nach und nahm sich selbst auch noch ein wenig. Dann sahen sie hoch zu den Sternen. Fatma wurde immer ruhiger. Die Vermählung, die Feier und der lange Ritt hatten sie nervös gemacht und ziemlich mitgenommen. Er nahm ihre Hand.

      „Ist meine Blume schon ruhiger geworden?“

      „Ja. Hier ist es so herrlich.“

      Sie sah noch mal hoch, schloss die Augen und genoss die Ruhe.

      „Das ist schon besser als im Palast bei diesem Lärm. Ich glaube, ich hätte da heute nicht schlafen können.“

      „Ich auch nicht. Aber aus einem anderen Grund.“

      Sie sah zu ihm und er beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss. Diesmal erwiderte sie ihn.

      „Ja, so kenne ich meine Fatma.“

      „Ja Kasim“

      Er wurde schon ganz heiß. Kasim schnappte sie, hob sie hoch und trug sie zum Zelt. Er legte sie auf die Kissen. Dann holte er noch etwas aus der mitgebrachten Tasche. Und legte es neben das vorbereitete Bett. Fatma war inzwischen aufgestanden. Sie wollte sich nicht liegend ausziehen. Das wäre zu umständlich gewesen mit dieser Kleidung.

      „Was machst du?“, fragte er.

      „Das hier“, sagte sie lächelnd und fing an sich auszuziehen.

      Bald stand sie nackt vor ihm. Ihr Atem ging rascher. Vor Erregung und Nervosität rann ihr eine Gänsehaut über den Körper. Auch er zog sich aus. Sie ging auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. Er nahm sie, küsste und streichelte sie. Sie spürte schon seine steife Männlichkeit an ihrem Bauch. Er wollte sie unter sich legen.

      „Bitte lass mich beim ersten Mal die Führung übernehmen. Ich will, dass es dir so wenig wie möglich Schmerzen bereitet.“

      Sie musste es ja wissen.

      „Was soll ich tun?“

      „Leg dich bitte auf die Decke. Auf den Rücken … und lass mich einfach machen.“

      Er machte, was sie sagte. Seine Männlichkeit ragte steif in die Höhe. Zuerst musste sie ihn noch begutachten und strich mit ihrer Hand darüber. Er regte sich sofort. Sie hatte wieder mal gute Arbeit geleistet. Dann setzte sie sich über ihn und führte ihn zu ihrer Höhle. Setzte ihn an und ließ sich mit einem Ruck herunterfallen. Es gab einen kurzen Schmerz. Sie hatte die Augen geschlossen. Auch er spürte etwas. Aber weniger seinen Schmerz als den ihren. Wie konnte es sein, dass sie noch Jungfrau war? Er suchte sofort die Schatulle, nahm den Schlüssel von seinem Hals und sperrte sie


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