Der Sultan von Karisi. Felicitas Dakota

Der Sultan von Karisi - Felicitas Dakota


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es. Fatma sah sich um. Sie waren in einer Höhle. Sie wusste nicht, von wo das Licht herkam, das die ganzen Steine anstrahlte, die rundherum waren. Sie leuchteten, blinkten und glitzerten.

      „Kasim, was ist das?“, fragte sie verwirrt.

      Er nahm ihre Hand und half ihr aus dem Wasser.

      „Das ist die Höhle der leuchtenden Sterne. Es ist meine Höhle. Mein Geheimnis. Die zeige ich nicht jedem.“

      Sie setzten sich hin und Fatma sah sich um.

      „Von woher kommt das Licht, das die Steine so leuchten lässt?“

      „Das weiß ich auch nicht.“

      Sie lehnte sich nach links und stützte sich mit der Hand ab.

      „Autsch!“

      „Was ist Fatma?“

      „Irgendetwas hat mich gestochen.“

      Sie wühlte vorsichtig im Sand und zum Vorschein kam ein ca. fünf Zentimeter großer, runder Stein.

      „Wow. Ist der schön“, sagte Fatma staunend und hielt ihn hoch.

      „Das ist dein Stein. Er gehört dir. Den darfst du dir mitnehmen.“

      „Nein, so etwas Kostbares will ich gar nicht haben. Ich lasse ihn lieber hier. Hier ist er besser aufgehoben“, entgegnete sie und vergrub ihn ein Stück weiter hinten.

      Kasim lächelte.

      „Wieso lächelst du?“

      „Weil du das Richtige getan hast. Derjenige, der viele Steine mitnehmen will, nur des Geldes wegen, kommt hier um. Denn er kommt gar nicht erst durch die Pforte. Die Steine wiegen dann so schwer, dass er nicht mehr hochkommt. Nicht mal, wenn du nur einen Stein ungefragt mitnimmst. Derjenige, der ihn für etwas Bestimmtes braucht, der darf welche mitnehmen. Derjenige, der ihn nur des Geldes wegen mitnimmt, wird hier sterben oder gezwungen die Steine hierzulassen. Miriam wollte welche mitnehmen. Sie wollte damit ihrer Familie helfen, doch die Pforte ließ sie nicht durch. Weil ihre Familie nämlich gar kein Geld brauchte, denn sie hatten genug. Sie musste zurück und die Steine hierlassen. Darum wurde sie auch bestraft und der See half ihr nicht. Jetzt kennst du die Wahrheit des Sees. Das wissen die wenigsten. Miriam hatte ich es gezeigt, weil sie meine erste Frau war. Aber danach war ich vorsichtiger. Du bist die erste nach langer Zeit, die dieses Reich hier sieht. Wenn ihr abreist, hole ich von hier vier Steine für eure Bezahlung. Und für das Krankenhaus, weil sie euch ersetzen mussten.“

      „Wie viel ist so ein Stein wert?“

      „Bei uns nicht so viel, aber bei euch sicher ein paar Hunderttausend, je nach Größe und Gewicht.“

      „Jetzt verstehe ich es auch, wenn sie sagen du seiest reich, aber nicht wie reich. Das kann man ja gar nicht schätzen. Mir wird nur schwindlig dabei.“

      Sie legte sich zurück und sah hoch.

      „Dadurch treffen sie ihren Mann in einem fernen Land mit viel Sand und bunten Sternen. Jetzt verstehe ich das auch. Es war nicht der Sternenhimmel gemeint, sondern der Himmel mit den bunten Sternen hier.“

      Sie griff hoch und tat so, als könnte sie die Steine streicheln.

      „So kommt also immer die Wahrheit raus.“

      „Wir müssen leider wieder zurück. Man darf sich auch nicht zu lange hier in der Höhle aufhalten.“

      „Tschau ihr Sterne. Ich komme wieder zu euch und lasse mich von euch kitzeln.“

      Kasim sah sie verwundert an.

      „Hast du das nicht gespürt? Als ich so dagelegen habe, hat mich das Licht gekitzelt.“

      „Nein, bei mir war das noch nie so.“

      Dann tauchten sie ab und Fatma kam ohne Probleme wieder hoch. So als wäre der Weg jetzt kürzer gewesen. Kasim sah ihren fragenden Blick und sagte: „Nein, das macht die Höhle. Sie schleust dich ganz rasch heraus, wenn sie dir wohlgesonnen ist. Und du hast auf der ganzen Linie gesiegt.“

      Am Abend kuschelten sie wieder am See. Sie wollte Kasim noch etwas beibringen, wenn er es überhaupt machte.

      „Kasim, geht dein Dieb immer nur ins Himmelreich oder auch in die Hölle?“

      Er wusste nicht, was sie meinte.

      „Na das Himmelreich ist die Lusthöhle für deinen Sesamstab und die Hölle liegt gleich dahinter.“

      Jetzt wusste er, was sie meinte.

      „Ja, aber nur als Bestrafung, wenn eine Frau ungehorsam ist.“

      „Und was muss man tun, damit man bestraft wird.“

      „Das kommt immer darauf an. Wenn man nicht will, dass sie schwanger wird, weil sie sich selbst befriedigt hat oder mit einem anderen Mann alleine war. Oder so was Ähnliches.“

      „Bestrafst du mich auch?“

      Er drehte sich zu ihr um und blickte sie erstaunt an.

      „Wieso soll ich dich bestrafen? Du bist ja willig und gefügig.“

      „Und wenn ich dich darum bitte, mich zu bestrafen?“

      „Nein Fatma, das mache ich nicht.“

      „Aber es muss sein, du musst doch darauf vorbereitet sein, wenn du demnächst mal wieder eine deiner Frauen bestrafen musst. Falls jetzt etwas reißt, dann hast du immer noch den See zum Heilen. Im Palast geht das dann nicht mehr.“

      Er sah sie verwirrt an.

      „Das ist jetzt doch nicht dein Ernst, oder?“

      „Doch mein voller Ernst und bei uns zuhause ist es keine Strafe. Oder was glaubst du, wieso ich noch Jungfrau war! Männer machen das gerne, denn es ist dort sehr eng.“

      „Nein, ich kann das nicht, tu mir das bitte nicht an.“

      „Doch! Ich muss irgendetwas finden, damit du mich bestrafst. Ein Mann ist nicht da, also muss ich mir etwas anderes überlegen.“

      Sie verschwand im Zelt.

      „Fatma komm her.“

      Sie hörte ihn nicht mehr. Wenn sie ungehorsam war und nicht folgte, dann musste er sie bestrafen, das war noch das einfachste. Oder sie musste sich vor ihm selbst befriedigen. Das tat sie nie gerne, aber wenn der Zweck die Mittel heiligte? Er kam ihr in das Zelt nach.

      „Komm her meine Blume. Du wirst dich doch nicht selber so erniedrigen wollen.“

      „Doch Kasim ich muss es tun! Deinetwillen!“

      Sie sahen sich gegenseitig böse an.

      „Und ich werde es nicht tun!“

      „Doch du wirst es tun! Du musst es tun!“

      Und sie verschwand hinter dem Vorhang. Das war ihr Reich. Da durfte er ihr nicht folgen. Sie setzte sich in eine Ecke und überlegte was sie noch tun konnte. Sie musste sich ja gar nicht selbst befriedigen. Sie konnte nur so tun. Hier durfte er nicht hinein. Sie tat so, als würde sie es sich selbst machen.

      „Fatma! Tu das nicht! Bitte mach das nicht! Ich muss dich sonst wirklich bestrafen.“

      Sie stöhnte immer lauter. Und gab einen Orgasmus zum Besten.

      „Fatma! Jetzt ist Schluss mit dem Spiel! Du willst es nicht anders. Komm heraus und hole dir deine Bestrafung ab.“

      Jetzt war er wirklich wütend. Sie kam beschämt heraus.

      „Knie dich nieder!“

      Sie schüttelte den Kopf. Sie wollte ihm keinen blasen, sie wollte in den Anus gefickt werden. Mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen.

      „Zieh dich aus!“, sagte er schon wirklich wütend.

      Sie schüttelte wieder den Kopf, denn sprechen durfte sie nicht. Sonst würde er es merken, dass sie spielte. Er riss ihr


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