Little Pearl. Madlen Schaffhauser

Little Pearl - Madlen Schaffhauser


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Zeigefinger zu sich. Dieses Angebot kann ich nicht ausschlagen, drücke Kyle meine Flasche in die Hand und mache mich auf den Weg, geradewegs in ihre Arme. Kaum bin ich bei ihr, legt sie mir ihre manikürten Hände auf die Schulter.

      »Amüsierst du dich?«

      Ihre Stimme ist etwas quietschig. Egal, ihr Körper macht es wett.

      »Und selbst?«, frage ich zurück, ohne ihr eine Antwort zu liefern.

      »Jetzt, auf jeden Fall«, meint sie und fährt sich mit der Zunge unanständig über die Lippen.

      Ich verfolge ihre Zunge, das könnte interessant werden. Ich lege meine Hände auf ihren Rücken und bewege mich mit ihr zur wummernden Musik. Dabei streift ihr Busen ständig meinen Oberkörper. Ich senke den Blick von ihrem Gesicht in ihren Ausschnitt. Was sich da nur halbwegs verbirgt, gefällt mir. Ich kann es kaum erwarten, ihr den kleinen Fetzen Stoff auszuziehen. Aber ich muss es langsam angehen – wenigstens ein wenig. Meine Linke wandert zu ihrem Hintern. Sie schnurrt wie eine Katze, als ich zudrücke und schmiegt sich enger an mich. Das ist mein Zeichen. Meine Hände gehen weiter auf Erkundung. Mein Daumen berührt die Unterseite ihrer Brüste.

      »Was ist mit deinem Auge passiert?« Sie fährt mir zärtlich über das Veilchen.

      »Es gab da eine kleine Meinungsverschiedenheit.« Ihr tische ich sicher nicht die blöde Lüge von der Hantel auf. Ich will mich ja nicht zum Idioten machen.

      »Das sieht echt übel aus.«

      »Du müsstest mal den anderen sehen«, gebe ich an. Plötzlich regt sich ein schlechtes Gewissen in mir. Aber warum? Dylan hat es verdient. Schnell verdränge ich das miese Gefühl. Lieber konzentriere ich mich auf das kurvige Bunny in meinen Händen.

      Sie lächelt und fährt mir mit ihren langen Fingernägeln über die Brust. »Du trainierst viel«, stellt sie fest, dabei gibt sie wieder ihr Schnurren von sich.

      »Ein wenig.« Dass ich ein Fitnesscenter betreibe, braucht sie nicht zu wissen. Ich bin bloß auf einen geilen Fick aus.

      Ihre Nägel schlüpfen unter mein schwarzes T-Shirt und befühlen meine Bauchmuskeln. »Das fühlt sich gut an«, raunt sie dicht an meinem Ohr.

      Ich kneife ihr zur Antwort in ihr Hinterteil. Mit der anderen Hand wandere ich unauffällig nach oben, wobei ich mit dem Zeigefinger einen harten Nippel berühre. Das gefällt meinem Schwanz.

      Die Braut in meinen Armen stöhnt, als ich ihr leicht in die Knospe kneife. »Wollen wir uns einen ruhigeren Ort suchen?«, fragt sie mich mit heiserer Stimme.

      Ich nehme ihre Hand und führe sie nach draußen zu meinem Chevy. Heute kommt wieder mal die Rückbank zum Zug.

      Kapitel 2

      Evan

      Ich schrecke aus einem traumlosen Schlaf hoch, als der Wecker auf dem Nachttisch losschrillt. Müde reibe ich mir die Augen, dabei berühre ich das linke kaum. Obwohl ich gestern Nacht relativ früh nach Hause kam, nachdem ich einen ziemlich heißen Quickie hatte, fühle ich mich heute irgendwie antriebslos. Ich habe keine Energie. Es fühlt sich an, als fehle mir irgendwas. Nur habe ich beim besten Willen keine Ahnung was.

      Ich falle zurück ins Kissen und schnauze mich an, weil ich meiner Schwester versprochen habe, mit ihr auf Autokauf zu gehen. Heute hätte ich ausschlafen und herumhängen können, denn ich muss erst am Nachmittag ins Fitnessstudio. Aber nein, weil ich ein so hilfsbereiter, lieber Bruder bin, muss ich jetzt schon raus aus den Federn.

      Bevor ich mich noch länger selbst bemitleide, werfe ich die Decke zurück und gehe in die Küche, um mir ein anständiges Frühstück zu machen.

      Na super, der Kaffee ist alle. Und als ich die Kühlschranktür aufmache, fällt mir wieder ein, dass ich unbedingt einkaufen gehen muss. Das kann nachher Cee für mich erledigen. Ich helfe ihr schließlich beim Autokauf, und der braucht bestimmt mehr Zeit, als schnell durch den Supermarkt zu springen.

      Ich nehme alles, was der Kühlschrank hergibt und setze mich an den Tisch, röste ein paar Toastscheiben und bestreiche sie mit Butter und belege sie mit Schinken.

      Nachdem ich mich satt gegessen habe, ziehe ich mich an und mache mich auf den Weg zu meiner Schwester. Ich parke vor dem Blue House Inn, dem Bed & Breakfast, das unseren Eltern gehört, und das seit Jahren von Cee geführt wird. Kurz nach Dads Unfall, hat sie es übernommen, weil es für Mom zu viel wurde, sich um das B&B und gleichzeitig um Dad zu kümmern. Cee macht es hervorragend, ihr liegt das richtig im Blut.

      Meine Brüder und ich waren irre erleichtert, als sie die Aufgaben und Verantwortung des B&B bereitwillig angenommen hat, um Moms Kindheitstraum weiterzuführen.

      Das Blue House Inn ist, wie es der Name schon sagt: Blau. Hellblau wie der Himmel. Die Veranda, die um das gesamte Haus führt und die Säulen, die das Dach über der Veranda halten, sind weiß. Ich nehme die Stufe auf die Veranda mit einem großen Schritt und gehe rechts herum auf die Rückseite. Wenn es so schönes Wetter ist wie heute, ist Cee meistens draußen am Wäsche aufhängen.

      Hinter dem B&B gibt es eine große Grünfläche. Meine Eltern haben damals an verschiedenen Stellen ein paar Bänke aufgestellt, die zum Verweilen einladen. Am Rand des Grundstücks steht eine Baumgruppe, von wo man jetzt gerade Vögel pfeifen hört. Es ist wie ein kleiner Park.

      »Hey Schwesterherz!«, rufe ich, als ich Cécile entdecke, die gerade ein Laken aus dem Wäschekorb hebt, um es an einer Leine aufzuhängen.

      Wie vom Blitz getroffen, fährt sie herum, wirft dabei fast den Korb voller Laken um. Sie fasst sich erschrocken ans Herz. »Ich bring dich noch um, ich schwöre!«, faucht sie wütend und zeigt mit dem Finger auf mich. Doch als ich sie in eine herzhafte Umarmung ziehe, vergisst sie gleich wieder, was sie mir gedroht hat.

      Cee kann es nicht ausstehen, wenn man sie erschrickt. Aber da ihr schon bei dem leisesten Huh das Herz in die Hose fällt, kann ich einfach nicht widerstehen, ihr ab und zu einen Schrecken einzujagen. Gemein, ich weiß, aber das ist eben echte Geschwisterliebe.

      »Ich bin gleich fertig«, meint meine Schwester mit in den Nacken gelegtem Kopf, damit sie mir ins Gesicht sehen kann. Sie ist über einen Kopf kleiner als ich. »Das sieht übel aus. Hast du es gekühlt?« Cee sieht mich mit besorgtem Blick an, der, wie ich mir sicher bin, nicht nur von meinem zugeschwollenen Auge herrührt. Ihre blauen Augen, die sonst immer vor Freude leuchten, wirken heute traurig, fast leblos.

      »Ich spüre es kaum mehr.«

      »Okay«, sagt sie bloß und dreht sich zum Korb, um weitere Laken aufzuhängen.

      Ich könnte eine Bemerkung bringen, wie zum Beispiel, dass es Dylan hundertprozentig mieser geht, doch ich halte mich zurück. Ich glaube nicht, dass ich ihr damit ein besseres Gefühl geben würde. Es tut weh, sie so erschöpft und freudlos zu sehen. Weshalb ich mir überlege, wie ich sie von ihrem Kummer ablenken kann. »Ich hatte was mit Em.«

      »Was?! Nein!« Cees blonde Haare, die ihr knapp bis zur Schulter reichen, fliegen mir fast um die Ohren, als sie sich auf mich stürzt. »Sag, dass das nicht dein Ernst ist. Du nimmst mich nur auf die Schippe, stimmt’s?«

      Als ich ihren entsetzten Gesichtsausdruck sehe, pruste ich los, dabei zucke ich unschuldig mit den Schultern.

      Sie schüttelt lachend den Kopf und widmet sich wieder der Wäsche. »Du bist so ein Dummkopf.«

      Ich sage nichts, denn ich habe gerade mein Ziel erreicht: Meine Schwester hat gelächelt. Und wenigstens für einen Moment ihren Kummer vergessen.

      Emily ist Cees beste Freundin. Und obwohl sie ein heißer Feger ist, wird zwischen uns nie etwas laufen. Denn sie ist wie eine Schwester für mich. Außerdem ist Em auf etwas Festes aus, wozu ich nicht bereit bin. Ich brauche Abwechslung. Ich will keine Verpflichtungen eingehen. Ich will Spaß, so wie letzte Nacht.

      Ich mache keinem Mädchen Hoffnung. Nicht wie Dylan es bei meiner Schwester getan hat, nur um sie dann zu betrügen. Und das noch mit einer guten Freundin von ihr.

      Meine


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