ZU-GA-BE!. Willi Armbröster

ZU-GA-BE! - Willi Armbröster


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Armbrösterfans im Siebengebirge und darüber hinaus ausfallen. Wer wie ich das Vergnügen hatte, vier Jahrzehnte die karnevalistische Karriere dieses Vollblutredners als Genusszuhörer begleiten zu dürfen, freut sich auch auf die literarische Fortsetzung seines Schaffens.

      Willi Armbröster wurde bereits von Altbürgermeister Günter Hank als „Botschafter der Stadt Königswinter“ geadelt, ein Titel, den sich Willi redlich verdient hatte. Er, der zu den großen seiner Zunft gehört, hat auch Königswinter immer wieder auf Kölner Augenhöhe – und manchmal darüber hinaus – gehoben.

      Schön ist es, und dafür bin ich dankbar, dass Willi Armbröster so viel an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und der Region zurückgibt und gegeben hat. Ich denke hierbei an die vielen unentgeltlichen Auftritte bei Seniorensitzungen, oft im Gespann mit Hänschen Remig, einem weiteren karnevalistischen Urgestein aus unserer Stadt.

      Freuen wir uns also auf Anekdoten, Rückblicke und auch persönliche Begegnungen mit „unserem“ Willi.

      Peter Wirtz

      Bürgermeister der Stadt Königswinter

       Vorwort

      von Lothar Vreden

      „Bekannt wie ein bunter Hund“ ist im Rheinland durchaus ein besonderes Kompliment. Und bekannt und beliebt ist „uns‘ Willi“, der Karnevalist und Entertainer vom Siebengebirge, durch seine Auftritte, durch Rundfunk und Fernsehen seit 50 Jahren. Mit über 80 Jahren legt er nun in einem vierten Band die besten seiner selbstgereimten klassischen Typenreden vor, die er in seiner „Laufbahn“ meistens auswendig vorgetragen hat.

      Die Ideen für seine Reden hat Willi Armbröster seiner guten Beobachtungsgabe und seiner großen Kontaktfreudigkeit zu verdanken. Hinzu kommt die Verwurzelung in seiner Heimat am Rhein, u.a. durch die Mitgliedschaft bei den Bläserfreunden Niederdollendorf, in Gesangs-, Heimat- und Karnevalsvereinen, als Ritter vom Siebengebirge oder als Schauspieler bei der „Sproch- und Spelljrupp Niederdollendorf“.

      Kraft und Rückhalt findet der Autor bei seiner Frau Inge. Sie gibt ihm Tipps, schneidert seine Kostüme und war auch schon Partnerin als Blömchessänger. Oft hat sie ihn auf seinen Fahrten zu den meist abendlichen Auftritten begleitet, was bei einem Haushalt mit vier Kindern gewiss nicht immer einfach war. Auch Heinz Meyer, lange Jahre Kapitän auf dem Rheinschiff Beethoven, hat sich immer wieder als Chauffeur betätigt.

      Als Büttenredner hat Willi Armbröster viele Menschen zum Lachen gebracht, aber er war und ist nicht nur im Karneval unterwegs, sondern er sorgt auch mit seinen Vorträgen für Freude, gute Laune, Fröhlichkeit und Entspannung auf Familienfeiern und Vereinsveranstaltungen. Die Zuhörer spüren dann, dass da einer „aus dem wahren Leben“ schöpft, wenn er z.B. in der Figur eines Rentners, als Nassauer oder als Fußballfan die Stärken und Schwächen des Einzelnen treffend und manchmal genüsslich beschreibt, aber immer mit Feingefühl und Takt.

      Dabei finde ich seine Sprache faszinierend: Obwohl er hier am Fuße des Siebengebirges mit der hiesigen Mundart aufgewachsen ist, wandert er in seinen Werken vom Hochdeutschen über „Hochdeutsch mit Knubbeln“ bis hin zur Mundart – uusem Platt – mit all den Facetten der Region. So gibt er dem Zuhörer bei seinen Veranstaltungen das Gefühl, angenommen und mitgenommen zu sein.

      Und darauf können auch Sie sich verlassen, lieber Leser, beim Studieren oder Vortragen von Willi Armbrösters Bestem aus 50 Jahren.

      Lothar Vreden

      Ehrenvorsitzender des Heimatvereins Oberdollendorf und

      Römlinghoven e.V.

      Königswinter, im September 2017

       Es tut sich was

      Wenn sich die Schwalben leis verdrücken,

      die Störche in den Süden jücken,

      der Urlaubstraum ist ausgeträumt,

      der Pützchens Maat ist abgeräumt,

      wenn permanent nach Ladenschluss,

      versammelt sich der Festausschuss,

      die Tanzkorps machen Sonderschichten,

      die Dichter fangen an zu dichten,

      wenn Wagenbauer in den Hallen

      zum Basteln sich zusammenballen,

      verzweifelt suchen Literaten

      bis weit hinein in die Karpaten,

      die Agenturen abzuklopfen,

      um Löcher im Programm zu stopfen,

      die Kassenwarte disponieren,

      sind pausenlos am Recherchieren:

      „Wat koss dies Johr bei Schmitz & Co

      der Doppelzentner Haribo?“,

      im Radio hört man plötzlich wieder

      Ostermann und Bläck-Fööß-Lieder,

      et Trömmelchen klingt durch die Jass,

      – dann tut sich was.

      Kurz gesagt: Es ist soweit.

      Auf in die fünfte Jahreszeit!

       En Entrittskaat

      En Entrittskaat, dat es en Kaat

      mit unterschiedlichem Format.

      Mal ist sie groß und manchmal klein,

      und irgendwo kommt man mit rein.

      Sei‘s Oper, Zirkus oder Zoo,

      Theater oder anderswo,

      bei keinem Karnevalsverein

      kommst du heut ohne Karte rein.

      Und je nachdem, wat die dann koss,

      ist manchmal drinnen schwer wat loss.

      Doch manchmal – kann ich mich entsinnen –

      war draußen mehr gekoch als drinnen.

      Wer su en Entrittskaat geordert,

      ist auch verpflichtet und gefordert,

      bei jedem Blödsinn mitzumachen,

      mit zu schunkeln und zu lachen.

      Lachen, wenn der Präsident

      ne Witz verzällt, den jeder kennt,

      lachen, wenn dann aus der Bütt

      derselbe Witz noch eemol kütt,

      lachen, kommt der Prinz dann an,

      bringt ihn noch ens an de Mann.

      Wenn dir so was Gutes widerfährt,

      dann ist das schon die Eintrittskarte wert.

       Der Wander-Riesling

      (Vortrag zum Geburtstag mit Weinflasche)

      Es gibt so manches auf der Welt,

      was sich erstaunlich lange hält.

      Doch irgendwann kommt mal die Stunde,

      da geht et höösch de Berg erunder.

      Heh jück dich jet, do deit jet wieh,

      jet anderes funktioniert nit mieh,

      de halve Daach söök mer de Brill,

      und vieles klappp nit wie mer will.

      So zeigt sich täglich überall

      en Spur von Haltbarkeitsverfall.


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