Günter, der innere Schweinehund, geht ins Büro. Stefan Fradrich

Günter, der innere Schweinehund, geht ins Büro - Stefan  Fradrich


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      Stefan Frädrich · Tanja Kampe

      Günter,

      der innere Schweinehund,

      geht ins Büro

      Ein tierisches Office-Handbuch

      Illustriert von Timo Wuerz

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Lektorat: Christiane Martin, Köln

      Umschlaggestaltung: Martin Zech Design, Bremen,

       www.martinzech.de

      Illustrationen: Timo Wuerz, Hamburg

      © 2013 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

      Das E-Book basiert auf dem 2008 erschienenen Buchtitel "Günter, der innere Schweinehund, geht ins Büro" von Stefan Frädrich und Tanja Kampe, © 2008 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

      Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

      ISBN Buchausgabe: 978-3-89749-803-7

      ISBN epub: 978-3-86200-891-9

       www.gabal-verlag.de

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      Der schlaue Spruch, bevor es losgeht:

      Es kommt nicht darauf an,

      mit dem Kopf durch die Wand zu gehen,

      sondern mit den Augen

      die Tür zu finden.

       Unbekannt

      1. Günter, der innere Schweinehund

      Günter will dein Freund und Helfer sein – und gibt dir leider oft falsche Tipps.

      Das ist Günter. Günter ist dein innerer Schweinehund. Er lebt in deinem Kopf und bewahrt dich vor allem Übel dieser Welt. Immer, wenn du mal etwas lernen, dich anstrengen oder verändern sollst, ist Günter zur Stelle: »Lass das sein!«, sagt er dann. »Viel zu schwierig!« oder »Das ist doch gefährlich!«, warnt er dich. Warum? Nun, früher, als du noch ein wenig jünger und Günter noch ein kleiner Ferkelwelpe war, hat er immer gut aufgepasst, wenn dir ältere Schweinehunde die Welt erklärt haben: »Lernen ist anstrengend!«, »Arbeit ist doof!« oder »Wer tut, was er immer schon tut, erlebt keine bösen Überraschungen!«, haben sie gesagt. Und weil Günter ein schlauer Schweinehund ist, hat er sich alles gut gemerkt. Bis heute! Wie schade.

      »Wieso schade?«, wundert sich Günter zwar. Aber mal ehrlich: Ist es nicht so, dass dich dein Schweinehund mit seinen Tipps oft ausbremst? Oder dass du Wichtiges einfach aufschiebst? Zum Beispiel beim Sport? »Ist Mord!«, sagt Günter. Wäsche bügeln? »Reicht auch morgen noch!« Den dringenden Anruf beim Kunden? »Den erwischst du kurz vor Feierabend sowieso nicht mehr!« Kommen dir solche Bremsen im Kopf bekannt vor? Günters Ratschläge scheinen manchmal in die falsche Richtung zu laufen. Obwohl er dir eigentlich nur helfen will – schließlich sollst du es schön bequem haben! Tja, eigentlich …

      2. Eine Frage der Perspektive

      Je länger du das Gleiche tust, desto schwerer fällt es dir, Neues auszuprobieren.

      Mal andersherum betrachtet: Ist es nicht angenehmer, eine lästige Pflicht hinter sich zu haben als vor sich? Sind die meisten Aufgaben nicht viel einfacher als gedacht? Ist es nicht herrlich, am Ziel zu sein? »Du hast ja recht«, gesteht Günter kleinlaut.

      Weil Günter aber am liebsten immer das Gleiche tut, lebt er in seiner eigenen kleinen Welt – und oft tut er dann nicht, was eigentlich getan werden müsste. Zum Beispiel manchmal etwas Neues ausprobieren. »Auf keinen Fall, das könnte schiefgehen!«, warnt Günter. Vor deinem geistigen Auge passieren dann lauter Katastrophen, und du bleibst bei dem, was du kennst. Schade! Denn: Was, wenn vieles anders besser ginge? Was, wenn Neues Spaß machen würde? Und was, wenn du dann gar nicht mehr so leben oder arbeiten wollen würdest wie vorher?

      »Trotzdem zu riskant!« Oh, Günter! Du sollst ja nicht ständig dein ganzes Leben auf den Kopf stellen, sondern nur einen Teil mancher Gewohnheiten ablegen.

      3. Alltagstrott – oder auf zu neuen Ufern?

      Schon kleine Dinge können deinen Alltag bereichern – du musst sie nur suchen!

      »Wie merke ich denn, ob etwas Neues besser ist als das Alte?«, will Günter jetzt wissen. Ganz einfach: am Ergebnis deiner bisherigen Handlungen! Denn es könnte ja sein, dass sich in deinem Leben einiges verbessern ließe. Ein Beispiel: Nimm morgen doch mal eine andere Strecke für den Weg ins Büro. Vielleicht brauchst du so ja weniger Zeit? »Und wenn nicht, dann komme ich zu spät!« Aber Günter! Natürlich solltest du für diesen Test mal fünf Minuten früher losfahren. Vielleicht sparst du aber bald auf längere Sicht viele Stunden ein? »Und wenn es trotzdem länger dauert?« Dann probierst du übermorgen eben eine dritte Strecke aus, bevor du wie üblich im Stau stehst!

      »Ich finde aber alles ganz bequem, so wie es ist. Ich weiß genau, wie lange mein Weg ins Büro dauert, wie ich fahren muss und wo ich mein Auto abstelle.« Vorsicht, lauter typische Günter-Fallen: »Es ist, wie es ist!«, »Da kann man nichts machen!« und »Das ist schon immer so gewesen!« Klar, Günter! Bloß nichts ändern – und der Alltagstrott hat dich fest im Griff.

      Aber mal ehrlich: Wird es nicht längst Zeit, deinen Büroalltag etwas genauer unter die Lupe zu nehmen?

      4. Schöne heile Welt!

      Alte Vorstellungen passen oft nicht mehr zu den heutigen Aufgaben im Büro.

      »Da brauche ich gar nichts unter die Lupe zu nehmen!«, wehrt sich Günter. »Büroschweinehunde schreiben E-Mails, telefonieren, kochen Kaffee und sortieren ihre Unterlagen und vor allem die Weibchen sollten dabei noch ein bisschen aufgehübscht sein, damit sich Kunden und Besucher wohlfühlen!«

      Aber Günter, das klingt ja nach »Schweinehundefräulein zum Diktat«! Wie ein alter Film aus den Wirtschaftswunderjahren. Völlig absurd! Glaubst du wirklich, Büroschweinehunde sind heute noch brave Mäuslein, die an Stenoblock und Schreibmaschine gekettet sind? Die außer Post öffnen und Protokolle tippen nichts weiter zu tun haben? Der unscheinbare Schatten ihres dominanten Chefs?

      Die Zeiten haben sich gründlich geändert! Und damit auch die Aufgaben: Wer heute im Büro arbeitet, hat ganz andere Tätigkeitsbereiche, muss selbst Verantwortung übernehmen und im Team arbeiten können.

      5. Arbeiten im Chaos

      Sekretariat als Chaoszentrale? Vorsicht, Missverständnis: Es geht um klare Aufgaben!

      »Egal,


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