Die amerikanischen Präsidenten. Barbara Friehs

Die amerikanischen Präsidenten - Barbara  Friehs


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href="#u682841fe-37de-4be9-8e18-527baf227b63">JAMES EARL CARTER, JR.

       RONALD WILSON REAGAN

       GEORGE HERBERT WALKER BUSH

       WILLIAM JEFFERSON CLINTON

       GEORGE WALKER BUSH

       BARACK HUSSEIN OBAMA

       LITERATURVERZEICHNIS

      EINLEITUNG

      Der jeweilige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gilt in der heutigen Zeit als einer der bekanntesten, aber auch mächtigsten Menschen der Welt. Bislang wurden die USA von 43 Präsidenten regiert, wobei Grover Cleveland Ende des 19. Jahrhunderts das Amt mit einer Unterbrechung zweimal innehatte. Nicht alle Präsidenten übten ihre Funktion mit gleichem Erfolg aus, alle prägten allerdings die Geschicke des eigenen Landes, und spätestens ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts auch jene der ganzen Welt maßgeblich mit.

      Der amtierende amerikanische Präsident hat sowohl die Funktion des Staatsoberhauptes als auch des Regierungschefs des Landes inne und ist Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte. Als Regierungschef leitet er das von ihm ernannte Kabinett, dessen Mitglieder (»Secretaries«) er jederzeit entlassen kann. Gegenüber dem Kongress, welcher das Parlament darstellt, hat er regelmäßig Berichte zur Lage der Nation zu erstatten, was meist jährlich in der »State of the Union Address« erfolgt.

      Der amerikanische Präsident wird für jeweils vier Jahre gewählt, wobei seit 1951 nur eine Wiederwahl zulässig ist. Somit verkörpert er die Exekutivgewalt, der Kongress ist für die Gesetzgebung zuständig und den Bundesgerichten kommt die Verantwortung für die Judikative zu. Der Grundsatz der Gewaltenteilung untersagt dem Präsidenten die Mitgliedschaft im Kongress und die Übernahme von Funktionen in Bundesgerichten. Die Trennung der Staatsgewalten und die damit verbundene wechselseitig Kontrolle wird in den USA als »checks and balances« bezeichnet.

      Da der Präsident häufig einer anderen Partei als die Mehrheit der Abgeordneten angehört, muss er sich stets intensiv um die Unterstützung des Kongresses, welcher die oberste Gesetzgebungsinstanz darstellt, bemühen. Falls der Präsident gegen bestimmte Gesetze Vorbehalte hat, kann er ein Veto einlegen, welches allerdings vom Kongress mit Zweitdrittelmehrheit in beiden Kammern, also dem Senat und dem Repräsentantenhaus, zurückgewiesen werden kann.

      Der amerikanische Präsident schließt im Namen der USA Verträge mit anderen Staaten ab, die vom Senat mit Zweidrittelmehrheit ratifiziert werden müssen. Er ist zuständig für die Entsendung von Diplomaten und den Empfang von Gesandten aus anderen Ländern, wofür er ebenfalls die Zustimmung des Senats benötigt. Diese ist auch für die Ernennung von Richtern an Bundesgerichten erforderlich, wobei jene von Richtern des Obersten Gerichtshofes auf Lebenszeit erfolgt.

      Der Präsident kann den Kongress nicht auflösen, aber auch nicht von diesem entlassen werden. Eine Amtsenthebung ist nur durch das »Impeachment« möglich, welches ein strafrechtliches Verfahren ist, das zum Einsatz kommt, wenn dem Präsidenten Verstöße gegen Gesetze vorgeworfen werden. Das Repräsentantenhaus fasst mit einfacher Mehrheit einen Beschluss zur Einleitung eines solchen Amtsenthebungsverfahrens, über das dann der Senat in Form eines Urteils entscheidet. Zur Enthebung des Amtes ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.

      Die Wahl des Präsidenten folgt einem komplizierten Verfahrensablauf. Am Beginn stehen Vorwahlen, in deren Rahmen die Präsidentschaftskandidaten einer Partei nominiert werden. Daraufhin erfolgt die Wahl eines dieser Kandidaten durch das Volk und anschließend durch die Wahlmänner, deren Stimmenmehrheit letztendlich über den Sieg entscheidet. Aufgrund dieses Systems ist es möglich, dass ein Kandidat Präsident wird, obwohl sein Gegenspieler vom Volk mehr Stimmen erhalten hat: Um als Präsident gewählt werden zu können, muss man von Geburt an die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen, darf nicht vorbestraft oder entmündigt sein, muss mindestens 35 Jahre alt sein und seinen Wohnsitz über längere Zeit in den Vereinigten Staaten gehabt haben. Der Amtssitz des amerikanischen Präsidenten befindet sich im Weißen Haus in der Hauptstadt Washington, D. C.

      Das vorliegende Buch versucht nun, die Biographien der amerikanischen Präsidenten – bislang hat noch nie eine Frau dieses Amt bekleidet – nachzuzeichnen, ihren Werdegang zu beleuchten und deren Tätigkeit im höchsten Amt des Staates zu dokumentieren. Das private Leben der Präsidenten wird ebenso thematisiert, wie ihre Ausbildung, die politische Laufbahn und die Zeit nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt.

      GEORGE WASHINGTON

      * 22. Februar 1732 in Wakefield, Virginia

      † 14. Dezember 1799 in Mount Vernon, Virginia

      1. Präsident der USA (1789–1797) – Föderalist

      »Seine Integrität war die reinste, seine Rechtsauffassung die unbedingteste, die ich je erlebt habe. Keine Motive des Interesses oder der Blutsverwandtschaft, von Freundschaft oder Hass waren fähig, seine Entscheidung zu beeinflussen. Er war in der Tat, in jeder Hinsicht der Worte, ein weiser, ein guter und großer Mann«

      (THOMAS JEFFERSON IN EINER WÜRDIGUNGSREDE

      ÜBER GEORGE WASHINGTON).

      George Washington, ein stattlicher General, war der militärische Oberbefehlshaber im Unabhängigkeitskrieg der USA und der erste Präsident der Vereinigten Staaten. Geboren wurde er am 22. Februar 1732 in Virginia, als Nachfahre englischer Auswanderer. Der Vater war ein erfolgreicher Plantagenbesitzer und verstarb, als der junge George elf Jahre alt war. Seine Vormundschaft übernahm daraufhin sein älterer Halbbruder Lawrence. George Washington erhielt eine einfache Schulbildung und arbeitete ab dem siebzehnten Lebensjahr als Landvermesser. Nach dem Tod seines Halbbruders erbte er 1752 den familiären Landbesitz Mount Vernon, den er im Laufe seines Lebens noch beträchtlich vergrößern sollte.

      Im Alter von zwanzig Jahren wurde er, ebenso wie sein inzwischen verstorbener Bruder, Major der Miliz von Virginia. In dieser Funktion übernahm er Ausbildungsaufgaben und befasste sich intensiv mit militärischer Kriegsführung. George Washington nahm selbst auf Seiten Großbritanniens am »French and Indian War« (1754–1763) teil und errang viel Ruhm als Kriegsheld. Im Rahmen dieser kriegerischen Auseinandersetzungen der beiden Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien wurde, jeweils von indianischen Verbündeten unterstützt, um die Vorherrschaft in Amerika gekämpft.

      1759 heiratete George Washington Martha D. Custis, die Witwe eines wohlhabenden Plantagenbesitzers. Sie brachte zwei Kinder mit in die Ehe, die George Washington, der selbst keine Kinder hatte, adoptierte. Die Familie lebte von den Einkünften der Plantagen, die hauptsächlich von schwarzen Sklaven bewirtschaftet wurden. 1758 wurde George Washington in das Kolonialparlament von Virginia gewählt. Er entwickelte sich immer stärker zu einem Führer der Opposition gegen die britische Kolonialpolitik und nahm als Delegierter Virginias 1774 am ersten Kontinentalkongress teil. Ein Jahr später wurde er am zweiten Kontinentalkongress, welcher sich mehr und mehr zum revolutionären Machtorgan der aufständischen Kolonien entwickelte, wegen seiner militärischen Erfahrungen zum General der Kontinentalarmee ernannt. George Washington galt als gemäßigt, für radikale Revolutionäre hatte er wenig Verständnis. Er setzte sich jedoch ganz für die amerikanische Unabhängigkeit ein und verstand sich als überzeugter Republikaner.

      George Washington führte seine Armee im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zum Erfolg und kehrte im Dezember 1783 auf sein Landgut zurück. Die ersten Jahre in der Unabhängigkeit machten deutlich, dass die dreizehn Staaten eine starke Zentralregierung benötigten, um Fragen rund um Steuern, Währung, Wirtschaft, Verteidigung,


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