Dr. Brinkmeier Staffel 2 – Arztroman. Sissi Merz

Dr. Brinkmeier Staffel 2 – Arztroman - Sissi Merz


Скачать книгу

      Ihre Bitte schien erhört worden zu sein, denn es war kein Notfall, sondern ein angenehmer Besuch. Vor der Tür standen Christa Graf und Thomas Berger. Der Landarzt freute sich, die beiden zu sehen.

      »Kommt nur herein. Wie geht es euch? Ihr schaut aus, als ob die Dinge sich jetzt endlich zum Guten gewandt hätten.«

      Thomas lächelte zufrieden. »Das stimmt auch. Aber Sie sehen beide so schick aus, gewiß wollten Sie ausgehen. Da möchten wir auch nicht lange stören.«

      »Ein bissel Zeit haben wir schon noch, setzt euch.«

      Christa tauschte einen liebevollen Blick mit Thomas, dann erzählte sie: »Der Vater gibt sich große Mühe, sich zu ändern. Es liegt wohl auch ein bissel an unserem Mariele. Er ist ganz narrisch auf unser Butzerl, will es aber um nix auf der Welt zugeben. Tja, so ganz kann sich wohl niemand ändern.«

      »Dann habt ihr euch ausgesprochen?«

      Christa nickte. »Der Vater hat mir erzählt, wie es in seiner Ehe ausgeschaut hat. Er hat eingesehen, daß er vieles falsch gemacht hat, auch bei mir.«

      »Das klingt so gar net nach dem Rudi Graf«, merkte Josef Brinkmeier an. »Daß der alte Streitnagel noch mal vernünftig werden und eine Einsicht haben könnte, hat fei keiner angenommen. Um so schöner ist’s, net wahr?«

      »O ja, das stimmt. Am Anfang hab’ ich ein bissel Angst gehabt, daß er den Thomas schlecht behandeln würde. Aber das hat er zum Glück nicht getan. Im Gegenteil, gelt?«

      Der Bursch nickte. »Er hat mir eine faire Chance gegeben. Und ich denk, wir verstehen uns jetzt recht gut. Zumindest was den Hof angeht, ziehen wir an einem Strang. Dafür hab’ ich Ihnen beiden danken wollen, denn das haben ja Sie bewirkt. Der Bauer hat zugegeben, daß es ihn wirklich beeindruckt hat, wie Sie ihm ins Gewissen gefahren sind.«

      »Ist schon recht. Hauptsache, ihr seid glücklich.«

      »O ja, das sind wir!« Christa lächelte strahlend. »In zwei Monaten wollen wir Hochzeit feiern. Und die Brinkmeiers sollen unsere Ehrengäste sein, denn Ihnen haben wir ja unser Glück zu verdanken!«

      »Das ist wirklich zuviel der Ehre«, scherzte Max. »Wir kommen gern zur Hochzeitsfeier. Aber das ist doch allein euer Tag, da sollt ihr im Mittelpunkt stehen.«

      »Und unser Mariele.« Christa wurde ein wenig verlegen. »Unsere Tochter wird nämlich am gleichen Tag getauft. Und da haben wir uns gedacht, daß Sie beide doch die Paten sein könnten.«

      Max warf seinem Vater einen fragenden Blick zu, der nickte. »Eine feine Idee, ich bin dabei. Das kleine Madel geht uns hier richtig ab, net wahr, Max? Wir freuen uns schon auf die Taufe.«

      »Fein! Dann wäre ja alles besprochen. Aber jetzt müssen wir auch heim. Die Rosa ist ganz allein mit dem Butzerl. Und sie ist ja auch nimmer die Jüngste.«

      »Grüßt schön. Und auf bald.« Max und Anna begleiteten das junge Paar noch zur Haustür, dann machten auch sie sich auf den Weg. Zunächst holten sie Tina und Lukas ab, die sich über die Verspätung wunderten.

      »Wir hatten noch Besuch.« Der Landarzt erzählte, was er Neues erfahren hatte, und Lukas murmelte nachdenklich: »Das ist schon eine außergewöhnliche Geschichte. Da taucht dieses Findelkind mitten in der Nacht vor dem Doktorhaus auf, kein Mensch weiß, wohin es gehört oder von wem es kommt. Und jetzt sind nur ein paar Wochen vergangen, und schon planen die Eltern ihre Hochzeit und dem Butzerl geht es gut. Mei, das laß ich mir gefallen.«

      »Ganz so einfach war es ja auch wieder net«, erinnerte Tina ihn. »Die Christa hat lange um ihr Lebensglück bangen müssen. Und es hat net wenige in Wildenberg gegeben, die sicher waren, daß der Graf-Bauer sich niemals ändern wird.«

      »Daß er es doch getan hat, grenzt schon an ein Wunder…«

      »Ein Brinkmeier-Wunder«, scherzte Anna Stadler. »Die Christa hat gesagt, daß der Max und sein Vater das erreicht haben.«

      »Geh, Anna, das mußt nicht an die große Glocke hängen«, bat Max bescheiden. »Und ganz davon abgesehen haben wir nur den Anstoß gegeben. Schließlich kann man niemanden zwingen, sich zu ändern. Die Entscheidung dazu muß jeder Mensch selbst treffen. Und das hat der Vater von der Christa getan.«

      »Ja, es ist nicht leicht, sich zu ändern«, pflichtete Anna ihm bei. »Manch einer schafft das nie.«

      »Der Lukas hat es geschafft«, warf Tina ein. »Er war ein recht griesgrämiger Eigenbrötler, und jetzt ist er der beste Ehemann der Welt.«

      »Geh, Tina, übertreib es net«, brummte der Bauer. »Du hast ja keine Vergleichsmöglichkeit. Bist schließlich nur mit mir verheiratet, mit keinem anderen.«

      »Stimmt eigentlich. Vielleicht sollte ich das ändern«, scherzte sie, woraufhin Lukas ihr ein dickes Busserl verpaßte, um jede weitere Überlegung im Keim zu ersticken. Anna mußte schmunzeln, und auch Max freute sich, daß sein Bruder und seine Frau so verliebt wie zwei Teenager waren.

      Es wurde noch ein sehr fröhlicher Abend für die vier Menschen, die einander nah standen und sich nun alle gut verstanden. Für Max und Lukas war das nicht ganz selbstverständlich. Schließlich waren die Brüder früher kaum miteinander ausgekommen, da hatte der Jüngere stets Neid und Eifersucht empfunden, wenn von seinem studierten Bruder die Rede war. Doch sie hatten sich in der Zwischenzeit zusammengerauft. Und seit Lukas Tina kannte, war er auch selbstbewußter geworden, was seinen Umgang mit Max doch sehr erleichtert hatte. Tina stellte an diesem Abend fest, daß Anna und Max wirklich gut zusammenpaßten. Und die junge Apothekerin himmelte den Landarzt manchmal richtig an. Sie mußte sehr in Max verliebt sein, davon war Tina nun überzeugt.

      »Wir sollten mal was tun, damit dein Bruder endlich merkt, was er an der Anna hat«, sagte Tina zu Lukas, als sie am späten Abend gerade zu Bett gegangen waren. »Du hast doch bestimmt auch gemerkt, wie gut die zwei sich verstehen. Herrschaftszeiten, was hat der Max davon, wenn er immer nur an eine Frau denkt, die Tausende von Kilometern weit weg ist, obwohl da eine neben ihm herlebt, die ihn von Herzen gern hat?«

      Lukas nahm Tina in den Arm und schaute sie liebevoll an. »Du hast schon recht, mein Schatz. Aber ich halte mich da an eine Maxime vom Vater; es ist nie gut, wenn man sich in anderer Leute Beziehungen einmischt. Und das gilt auch in diesem Fall. Ich würde es dem Max von Herzen wünschen, daß er und die Anne zusammenfinden. Aber das liegt nur an ihm. Und wir zwei sollten uns da besser raushalten.«

      »Wie du meinst«, gab Tina nach, aber man sah ihr an, daß sie eigentlich anderer Meinung war. Und so ganz mochte sie ihren Plan, der Liebe zwischen ihrem Schwager und der schönen Anna Stadler ein wenig auf die Sprünge zu helfen, nicht aufgeben. Schließlich wußte man nie, was die Zukunft noch bringen würde…

Die schöne Lügnerin

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAQEAY
Скачать книгу