Butler Parker 109 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker 109 – Kriminalroman - Günter Dönges


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sich mit Sicherheit Dinge ab, die das Licht der Öffentlichkeit zu scheuen hatten.

      »Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen«, wunderte sich Joe Filmore, »unsere Gäste sind vollkommen in Ordnung. Wer hier mitmacht, ist wenigstens dreimal durchleuchtet worden. Dafür leg’ ich meine Hand ins Feuer.«

      Es handelte sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen verbotenen Spielclub, soviel hatte der Butler be-reits herausgehört. Er wunderte sich nur, daß Joe Filmore so ohne weiteres die Katze aus dem Sack ließ. Besonders mißtrauisch schien der junge Schnauzbart nicht zu sein.

      Bevor Parker seinen kleinen Bluff weiter ausdehnen konnte, wurde die Tür aufgestoßen.

      Zwei Männer traten ein, die recht unterschiedlich aussahen. Einer von ihnen war mittelgroß, schlank und sah aus wie ein überkorrekter Buchhalter. Er trug, und das war recht pikant, einen schwarzen Bowler wie Parker. Und er war auch mit einem Regenschirm ausgestattet, der an seinem linken Unterarm hing.

      Sein Begleiter war ein Schrank von einem Mann, etwa dreißig Jahre alt, dessen Nase die typischen Merkmale eines Boxers aufwies. Das Nasenbein war eingedrückt und hing schief im Gesicht. Die kleinen Augen verrieten Härte und Tücke.

      »Ich bin Harold Steeple«, stellte der Buchhalter sich vor.

      »Hallo, Max«, redete Joe Filmore den Boxer an, um sich dann verblüfft dem Butler zuzuwenden. »Und wer, zum Teufel, sind Sie?«

      »Parker mein Name.« Der Butler lüftete höflich seine schwarze Melone. »Josuah Parker, um genau zu sein.«

      »Verdammt«, stieß Joe Filmore hervor, um dann blitzschnell zu schalten. »Max, schnapp’ ihn dir! Der Vogel hat sich unter ’nem falschen Vorwand eingeschlichen!«

      Max machte sich daran, den fremden Vogel einzufangen …

      *

      Josuah Parker ließ sich nicht einen Moment lang aus der Ruhe bringen.

      Natürlich war Max ihm bei weitem körperlich überlegen, doch das focht einen Josuah Parker nicht an. Von rohen Kräften hielt er nichts. Seiner stets bescheidenen Ansicht nach kam es auf den Geist an, der Ber-ge versetzen konnte. Und in diesem Fall auch einen gewissen Max …

      »Sie haben etwas übersehen«, sagte er zu dem Kleiderschrank und zeigte mit dem Zeigefinger seiner rech-ten Hand, die übrigens in schwarzen Handschuhen steckten, steil hinauf zur Zimmerdecke. Max fiel auf die-sen Trick herein. Er blieb stehen und sah nach oben.

      So entging ihm leider die blitzschnelle Bewegung, die der Butler ausführte. Mit dem Unterarm warf er seinen Universal-Regenschirm nach oben, um ihn dann mit beiden Händen unten an der Stahlzwinge zu er-fassen. Dann holte er äußerst elegant aus und betätigte sich als perfekter Golfspieler. Da ihm der Ball fehlte, begnügte er sich mit der breiten und eckigen Kinnspitze des Kleiderschranks.

      An dieser Stelle muß wohl gesagt werden, daß Parkers Schirm einige Überraschungen barg. So war zum Beispiel der Bambusgriff mit Blei ausgegossen. Und genau diesen Griff benutzte Parker jetzt als Waffe. Er ließ sie durch die Luft zischen und setzte sie auf der Kinnspitze des Mannes ab.

      Die Wirkung war geradezu verheerend, denn Max wurde kalt erwischt, um bei der Fachsprache der Boxer zu bleiben. Es knackte diskret in der Kinnlade. Max schielte zu Parker herüber, rollte die Augen, schielte intensiv und gab dann einen Laut von sich, den Parker nicht zu identifizieren vermochte.

      Dann riß es ihm die Beine unter dem Leib weg.

      Max warf sie hoch und landete krachend auf dem Boden. Er benutzte dabei seinen Rücken als Auflage und rollte sich schnaufend auf die Seite. Er scharrte noch ein wenig mit den Beinen, blieb dann aber ruhig und entspannt liegen.

      Joe Filmore war zu keiner Reaktion fähig.

      Er starrte auf Parker und öffnete vor Staunen weit den Mund. Anders Harold Steeple, der mehr war als nur ein gewöhnlicher Buchhalter, wie es den Anschein hatte. Steeple griff in seine Manteltasche und zerrte schnell einen Browning hervor, auf dem ein kurzer Schalldämpfer saß.

      Parkers improvisierter Poloschläger fand augenblicklich ein neues Ziel.

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