Butler Parker 121 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker 121 – Kriminalroman - Günter Dönges


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bot. Der Butler ließ seinen Wagen auf einem der Parkplätze für das künstlerische Personal stehen und stieg aus. Unauffällig hielt er Ausschau nach dem Morris. Der kleine Wagen stand auf der Zufahrtsstraße und hielt ebenfalls an. Die beiden Männer blieben vorerst noch im Wagen und sondierten erst einmal die Lage.

      Parker legte sich seinen Universal-Regenschirm über den linken Unterarm, vergewisserte sich, daß seine schwarze Melone korrekt auf dem Kopf saß und begab sich dann ohne jede Hast hinüber zum Kofferraum seines Wagens. Er öffnete ihn bedächtig und schien wirklich keine Ahnung davon zu haben, daß er intensiv beobachtet wurde. Parker griff nach einem kleinen, schwarzen Kasten, der nicht größer war als eine Zigarrenkiste. Er klemmte ihn sich unter den rechten Arm und ging dann auf den Bühneneingang zu.

      Rechts davor gab es eine Taxushecke, die einen Weg verdeckte. Über diesen Weg gelangte man zu den Magazinräumen, die unter der Erde lagen. Von dieser Hecke aus beobachtete der Butler die beiden Männer. Sie hatten sich in Bewegung gesetzt und waren im Laufschritt hinter ihm her.

      *

      »Ich möchte bloß mal wissen, was der alte Knacker da unten auf der Freilichtbühne will«, sagte der erste Verfolger. Er hatte zusammen mit seinem Partner die Taxushecke erreicht.

      »Das holen wir gleich aus der Type raus«, meinte der zweite Verfolger. »Los, den haben wir gleich. Da hinten geht er ja.«

      Die beiden Verfolger setzten sich wieder in Bewegung. Es waren handfest aussehende Männer, jeder von ihnen knapp vierzig Jahre alt. Sie machten einen durchaus professionellen Eindruck und schienen über die nötige Härte des Berufes zu verfügen. Ihr Opfer hatte sie inzwischen entdeckt und rannte jetzt los. Es hielt auf einen Seitengang zu und verlor dabei den schwarzen Kasten. Im Licht der Lampen, die hier die ganze Nacht über brannten, war das genau zu sehen.

      Die beiden Jäger waren mit schnellen Sätzen herangekommen und bremsten ihren Schwung ab. Das schwarze Kästchen übte einen geradezu magischen Zwang auf sie aus. Einer von ihnen bückte sich danach und wog es nachdenklich prüfend in der Hand.

      »Das kann ’ne Falle sein«, warnte der zweite Mann.

      »’ne Falle? Von der komischen Type? Das soll doch wohl ’n Witz sein, oder?« Während er noch redete, fingerte er am Verschluß herum und beugte sich leichtsinnigerweise etwas vor.

      »Nun mach schon!« verlangte der andere Jäger ungeduldig. »Die Type darf uns nicht durch die Lappen gehen.«

      Der Neugierige hatte sich mit der Mechanik des Verschlusses vertraut gemacht. Gewarnt von seinem Partner, löste er den kleinen Metallriegel nur sehr vorsichtig und hielt mit den linken Fingern den Deckel sicherheitshalber zu. Er wollte keine Überraschung erleben.

      Der Mann konnte natürlich nicht wissen, daß Josuah Parker dieses Kästchen absichtlich zurückgelassen hatte. Er konnte noch weniger wissen, daß es in Parkers Bastelstube präpariert worden war. Es enthielt zwei äußerst starke, jetzt unter Druck stehende Spiralfedern, die den Widerstand der sichernden Finger ganz leicht überwanden. Der Deckel schnellte mit solch einer Wucht nach oben, daß die Hand des Mannes förmlich zur Seite geschleudert wurde.

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