Wer zuerst lacht, lacht am längsten. Felix Dvorak

Wer zuerst lacht, lacht am längsten - Felix  Dvorak


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Himalaya. So hoch war auch der Preis. Auto haben wir uns heuer keines geleistet. Die Birnstingls, unsere Nachbarn, haben sich natürlich wieder ein neues Auto gekauft. Das Fabrikat habe ich noch nie vorher wo gesehen. Damit haben uns die Birnstingls wieder übertrumpft.

      Nur so aus Interesse habe ich einen Autohändler gefragt: »Können Sie mir ein Auto nennen, das bei uns gar keiner hat?«

      Hat er gesagt: »Ja, ein Auto auf Barzahlung.«

      Aber wieder zu unserem Urlaub. Am letzten Schultag haben wir schon unsere Campingausrüstung im Wagen verstaut gehabt und sind vor die Schule von unserem Sprössling gefahren. Dort haben wir dann, mit laufendem Motor, versteht sich, in der ersten Startreihe, sozusagen in der Poleposition, gewartet.

      Ich hab den Sigismund schon Wochen vorher trainieren lassen: Zeugnis in Empfang nehmen – Kehrtwendung – raus aus der Klasse – Stiegen hinunter – raus aus der Schule – hinein zu uns ins Auto – Gas geben – und ab ging die Post. In einer Spitzenzeit waren wir auf der Autobahn, und dann nur Vollgas.

      Im Auto habe ich mir dann das Zeugnis von unserem Bubi angeschaut. Das hätte ich nicht machen sollen – wir hätten uns fast überschlagen. Na, dem habe ich die Livetten gelesen. Da hat er dann geweint.

      Na ja, der Sigismund ist typisch das Kind von meiner Frau – was das Hirn anlangt. Im Aussehen ist er ja sehr lieb. Da schaut er mir ähnlich. Er ist ein schöner Bub geworden. Aber deppert wie die Nacht.

      In einer Spitzenzeit waren wir an der Grenze. Das heißt, eigentlich 40 Kilometer davor. So weit hat der Stau gereicht. Aber das macht ja nichts. Man ist ja davor gewarnt worden. Wir sind halt derweil ausgestiegen, haben ein kleines Picknick gemacht, weil wir ja sowieso auf Camping eingerichtet waren. Andere mussten in die Umgebung ausschwärmen, in die Wirtshäuser. Da gibt es um die Zeit überall Stau-Menüs.

      Nach acht Stunden waren wir dann über der Grenze in Italien. Nach der Grenze geht es sowieso nur mehr bergab. Um zwei Uhr früh waren wir endlich am Ziel. Aber leider ist in der Nacht unser Campingplatz tschiuso, das heißt zugesperrt. Haben wir uns halt einen Parkplatz davor gesucht. Das ist gar nicht so leicht im Finstern. Ich habe eine winzige Parklücke gefunden und mit meinem ganzen Können elegant eingeparkt. Und so haben wir halt im Auto geschlafen. Das war nicht gerade bequem, aber wer auf Urlaub ist, muss leiden.

      In der Früh haben uns dann die Arbeiter geweckt. Die waren nämlich gerade dabei, wo ich geparkt habe, eine neue Diskothek hinzubauen, und da haben sie verlangt, ich soll ihnen von der Baggerschaufel herunterfahren. Dann sind wir endlich auf unseren Platz, wo wir jedes Jahr campen.

      Das Meer ist da wunderbar. Es geht bis zum Ufer. Nur damit man hineinkommt, muss man über Rohre darübersteigen. So dicke Rohre. Nicht Erdgas. Nein, ich kenne die Rohre. Aus Frankreich. Da haben wir nämlich einmal ein Sonderangebot für Dreitageferien an der Rivera genommen. Und dort bin ich dann den Rohren nachgegangen. Dabei hat sich herausgestellt, das sind die Kanalrohre von den großen Hotels. Deswegen heißt die Rivera ja auch Kot d’Azur. Und genau solche Rohre haben wir auch da. Na ja, ich tu ja nicht schnorcheln. Das habe ich nur einmal probiert. Da hat mich einer für einen Riesenkraken gehalten und hat mich harpuniert. Der Haken ist sehr schwer herausgegangen. Jetzt bin ich sehr vorsichtig. Ich gehe überhaupt nicht mehr ins Wasser. Steigt eh einer auf den anderen drauf. Dabei ist das Wasser da so praktisch. Man braucht sich gar nicht mit Öl einreiben, weil das ist eh schon alles im Wasser drinnen.

      Jetzt geht’s zum Abendessen. Ich bin heute dafür zuständig. Wir haben ja alles mit. In Dosen. Gefüllte Paprika, Szegediner Gulasch, Linsen mit Speck, Ravioli. Alles in Dosen. Und Haubenküche. Den Tipp haben wir von Andi und Alex, den zwei Traumköchen, die die Sendung »Frisch gekocht« machen. Die sehen wir sehr gerne. Allein wie uns der Andi begrüßen tut: »Griaß eich die Madln, servas die Buam.« Das hat schon der Heinz Conrads gesagt. Eben »Weltklasse«, wie der Andi sagt. Kochen kann man von den zwei Burschen zwar nicht lernen, aber dafür urassen, weil so viel, wie von denen weggeschmissen wird, das ist schon »Weltklasse«.

      Wir haben Verpflegung für zwei Monate mit, und bleiben tun wir nur 14 Tage. Andere Camper, die sich nicht so versorgt haben, können sich aufhängen. Weil in den Ristorantes streiken s’ seit einer Woche. Von mir aus können sie streiken, so viel sie wollen. Ich ess eh nicht, was die da servieren. Vor drei Jahren hab ich nämlich einen Ausschlag kriegt. Ich hab ausg’schaut wie ein Fliegenpilz. Voller Tupfen. Das war von die Schampis. Kennen Sie die? Die schauen aus wie Engerlinge und schmecken nach Hundeflocken.

      Überhaupt, die verstehen ja gar nix vom Kochen und Essen. Wenn man ein Fleisch bestellt, schaut’s aus, wie mit einer Rasierklinge abgeschnitten, so dünn und durchsichtig. Dabei ist das eh nur ein sogenanntes Heimwehfleisch – voller Sehnen. Das Einzige, was es da immer gibt, sind Spaghetti. In den ersten paar Jahren habe ich nur die Nudeln gegessen. Ich hab gewickelt, sag ich Ihnen. So einen Tennisarm hab ich davon bekommen.

      Heute mache ich das Nachtmahl. Meine Frau ist nämlich in einem Bräunungsstudio. Wir haben nämlich dauernd das Adriatief da. Und die Leute sollen ja sehen, dass wir in Italien waren.

      Bei uns in Österreich ist es ja fad. Man weiß sich ja in dieser Ruhe auf der Alm nichts anzufangen. Ich hab schon Angst um die Zukunft. Wenn die Gewerkschaft durchsetzt, dass wir drei Monate Urlaub kriegen, was mach ma dann mit der Zeit. Ich müsste glatt in Österreich bleiben, weil so lang kann ich es mir da nicht leisten.

      Bitte, unsere Politiker bleiben ja fast alle in Österreich in den Ferien. Nur die ÖVP war ganz im Geheimen mit ihrem ganzen Nationalratsklub auf der Insel Capri. Und wissen Sie, warum ausgerechnet auf Capri? Weil die möchten nämlich auch einmal sehen, wie die rote Sonne im Meer versinkt.

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