Die Jobsiade: Ein komisches Heldengedicht in drei Teilen. Karl Arnold Kortum

Die Jobsiade: Ein komisches Heldengedicht in drei Teilen - Karl Arnold Kortum


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ich mich allem wilden Lärmen,

      Und schließe mich mit den Büchern allein

      Auf meiner Studirkammer weislich ein.

      9.

      Außer den nöthigen Kosten und Speise

      Erspar ich, liebe Eltern! auf alle Weise

      Und trink vor’n Durst kaum einmal Thee,

      Denn Geld ausgeben thut schrecklich mir weh.

      10.

      Andre Studenten, die lüderlich prassen,

      Thun mich wegen meiner Eingezogenheit hassen,

      Und sagen: da geht der Knicker einher,

      Er studirt, als wenn er ein Pfarrer schon wär.

      11.

      Manchen Verdruß sie drob schon mir machten,

      Ich thu aber ihre Spötterei verachten,

      Und was man von meiner Frömmigkeit spricht.

      Vergeßt doch die 30 Ducaten nicht!

      12.

      Täglich hab’ ich mich zehn ganze Stunden

      In den Collegiis bisher eingefunden,

      Und wann dann diese Collegia aus,

      Studir’ ich in übrigen Stunden zu Haus.

      13.

      Die Professors sind trefflich mit mir zufrieden,

      Und rathen fast, mich nicht so zu ermüden

      In meinen beständigen Studiis

      Philosophicis und Theologicis.

      14.

      Es möchte sich zwar nicht geziemen

      Mich gegen euch, liebe Eltern! selber zu rühmen,

      Doch sage und versich’r ich euch frei,

      Daß ich der fleißigste von Allen sei.

      15.

      Oft will mir von allen gelehrten Dingen

      Fast der Kopf, sammt dem Hirn, zerspringen,

      Und manchmal wird mir gar wunderlich.

      (A propos! die Ducaten erwarte ich.)

      16.

      Ja, liebe Eltern! ich lese schier beständig

      Und strap’ziere meine Sinnen sehr elendig,

      Und meistentheils wird sogar die Nacht

      Mit tiefem Meditiren zugebracht.

      17.

      Nächstens gedenk’ ich auf die Kanzel zu steigen,

      Und mich einmal im Predigen zu zeigen;

      Ich disputir’ mich auch im Collegium

      Ueber gelehrte Materien tapfer herum.

      18.

      Vergesset doch nicht die Ducaten zu schicken,

      Damit ich sie schier baldigst möge erblicken.

      Ihr bekommt einst dafür in meiner Person

      Einen hochgelehrten und klugen Sohn.

      19.

      Da ich auch ein Privatissimum gesonnen

      Zu halten und wirklich schon begonnen,

      Welches 20 Reichsthaler kosten thut:

      So erwart’ ich auch diese wohlgemuth.

      20.

      Auch thu ich euch, liebe Eltern! zu wissen,

      Daß ich jüngst meinen Rock sehr zerrissen,

      Also füget zu obigen Geldern doch

      Zwölf Thaler zum neuen Rocke noch.

      21.

      Habe auch neue Stiefel sehr nöthig,

      Es ist auch kein Schlafrock mehr vorräthig,

      Imgleichen sind meine Pantoffeln und Hut

      Auch andre Kleidungsstücke caput.

      22.

      Da ich nun dies alles nicht kann entbehren,

      Wollt ihr mir noch a part 4 Louisd’or verehren,

      Welche alsdann zur Nothdurft mein

      Vielleicht möchten hinreichend sein.

      23.

      Ich bin auch kürzlich todtkrank gewesen,

      Und kaum mit genauer Noth wieder genesen,

      Doch versich’re ich euch mit Hand und Mund

      Daß ich itzo sei wieder ziemlich gesund.

      24.

      Der Medicus, welcher mich curiret,

      Hat dafür 18 Gulden aufgeführet,

      Und die aus der Apotheke gebrauchte Arznei,

      Machet, laut Rechnung, zwanzig und drei.

      25.

      Damit nun Arzt und Apotheker kriegen

      Das Ihre, werdet ihr gütigst fügen,

      Diese ein und vierzig Gulden dazu.

      Seid übrigens wegen meiner Gesundheit in Ruh.

      26.

      Die Aufwärterin, welche mich that laben

      In der Krankheit, möchte auch wol was haben.

      Drum sendet noch sieben Gulden dafür

      Und addressirt’s mit dem übrigen an mir.

      27.

      Für Citronen, Geleen und Confituren,

      Zur Stärkung kranker und schwacher Naturen,

      Steht auch noch als ein kleiner Rest,

      Acht Gulden bei dem Conditor fest.

      28.

      Diese bemeldte Posten allzumalen

      Möchte ich gerne nächstens richtig bezahlen,

      Denn ich liebe Ordnung und hüte mich

      Vor allen Schulden sorgfältiglich.

      29.

      Ich traue also zu euern milden Händen,

      Daß sie mir Alles, nebst den 30 Ducaten senden,

      Sobald als euch es möglich wird sein.

      Noch fällt mir eine Kleinigkeit ein:

      30.

      Vor 15 Tagen hatte ich’s Ungelücke,

      Und fiel hoch von der Treppe zurücke,

      Als ich ging ins Collegium,

      Und stieß mir den rechten Arm fast krumm.

      31.

      Der Chirurgus verlanget derohalben

      Zwölf Thaler für Balsam, Pflaster und Salben,

      Spiritus und sonstige Schmiererei;

      Drum thut auch diese zwölf Thaler noch bei!

      32.

      Doch, damit ihr euch nicht alteriret,

      Ich bin, Gottlob! ganz wieder curiret

      Und


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