Die Jobsiade: Ein komisches Heldengedicht in drei Teilen. Karl Arnold Kortum

Die Jobsiade: Ein komisches Heldengedicht in drei Teilen - Karl Arnold Kortum


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      Zu Hause könnt’ predigen, wenn’s nöthig wär.

      6.

      Es that also der Gedanke bei ihm aufsteigen,

      Wie er sich daheim den Eltern könnt’ zeigen,

      Damit man nicht auf diese Manier

      Den kahlen Zustand der Sache erführ.

      7.

      Zuletzt fiel es ihm ein zu sagen,

      Wenn man nach Koffer und Mantelsack wollt fragen,

      Daß ihm Alles gestohlen wär

      Auf seiner Reise gen Hause her.

      8.

      Auch thaten einige Seufzer entstehen;

      Armer Hieronime! wie wird’s dir ergehen,

      Wenn man dich einmal examinirt?

      Denn du hast nichts gelernt noch studirt.

      9.

      Zwar hat’s ihm herzlich gereut und verdrossen,

      So daß er fast Thränen darob vergossen,

      Weil er für alle Kosten und Zeit

      Nicht erworben mehrere Gelehrsamkeit.

      10.

      Aber alles sein Trachten, Dichten und Denken,

      Wünschen, Seufzen, Jammern und Kränken

      Brachten ihm itzo keinen Gewinn,

      Denn die Zeit war einmal dahin.

      11.

      Um also seine Grillen zu verlieren,

      Ließ er formaliter invitiren

      Seine Freunde auf der Universität,

      Und gab ihnen den Schmaus zum Valet.

      12.

      Hier wurde dann tapfer nochmal geschmauset,

      Getrunken, gelärmet und gesauset,

      Bis endlich der traurige Morgen kam

      Und Hieronimus Abschied nahm.

      13.

      Dieser ging ihm recht sehr zu Herzen

      Und erregte ihm fast herbe Schmerzen,

      Ja, er hat wirklich laut geweint

      Und im Arm seiner Freunde gegreint.

      14.

      Eh er aber sein Ade genommen,

      Ist er vorher zum Professor gekommen,

      Dieser hat ihm für baares Geld,

      Ein academisch Zeugniß zugestellt.

      15.

      Es ist zwar nicht gar löblich gewesen,

      Doch Hieronimus, ohne es zu lesen

      (Denn es war gesetzt in Griechisch und Latein)

      Steckte es in den Schubsack hinein.

      16.

      Ich lasse ihn also nach Hause reisen,

      Und vorher will ich noch dem Leser weisen

      Im oben bevorstehenden Kupferblatt,

      Wie’s um seine Gelehrsamkeit gestanden hat.

       Wie Hieronimus mit Stiefeln und Sporen bei den lieben Seinigen wieder angelanget ist.

       Inhaltsverzeichnis

      1.

      Als einst nach eingenommener Mittagsspeise

      Der Senator Jobs (denn es war so seine Weise)

      Mit seinem Pfeifchen im Lehnstuhl saß

      Und die politische Zeitung las;

      2.

      Indeß Frau Jobs einiger Sachen wegen

      In der Küche ein kleines Lärmen that erregen,

      Auch sonst einige Ordnung gemacht

      Und keine Seel an was Böses gedacht;

      3.

      Kam ein stolzer Reiter mit starken Schritten

      Auf der Straße eilig daher geritten,

      Und gleich hörten sie, Knall und Fall

      Vor der Hausthür einen Karbatschenschall.

      4.

      Ob diesem fast fürchterlichen Knallen

      Ließ Jobs die Zeitung aus der Hand fallen,

      Und die Pfeife selbst war in Gefahr;

      Frau Jobs aber verstummte gar.

      5.

      Aber aus diesem recht panischen Schrecken

      That sie der Reiter bald aufwecken;

      Weil er, im völligen Reisestaat,

      Zu ihnen in die Stube trat.

      6.

      Die Alten schienen beide ihn nicht zu kennen,

      Er wollte sich auch vorerstlich nicht nennen,

      Bis endlich der gute Vater da

      In ihm seinen lieben Hieronimus sah.

      7.

      Es fehlt mir schier an allen nöthigen Dingen,

      Die gewaltig große Freude zu besingen,

      Welche der fromme Senator empfand,

      Fast entging ihm aller Verstand.

      8.

      Auch die Mutter konnte sich nicht fassen,

      Noch vor Freude Händ’ und Füße lassen,

      Als sie eben itzt und nunmehr

      Sah, daß es Hieronimus wär.

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