Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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ich wäre gern dabei«, sagte Rander.

      »Er wird zurückkommen, Sir«, meinte Parker, »dann will Lammers zuschlagen. Ich glaube nicht, daß wir noch lange warten müssen.«

      »Hoffentlich!.« erwiderte Rander und zündete sich eine Zigarette an, »ich bin froh, wenn wir diese Hetzjagd hinter uns gebracht haben.«

      Lagarda war ein hartgesottener Gangster, aber ihm fehlte die Gerissenheit und Intelligenz seines Chefs Molster.

      Und wie einfach hatte er sich die Verkaufsverhandlungen mit Wellman vorgestellt.

      Er war hinaus zum Treffpunkt gefahren und wartete auf das Erscheinen Wellmans. Sie hatten Ort und Zeit genau ausgemacht.

      Lagarda rief den Club ›Golden-Tree‹ an und fragte nach Wellman.

      Von Minute zu Minute wurde Lagarda unruhiger. Er rauchte eine Zigarette nach der anderen und schimpfte in sich hinein.

      Aber Wellman erschien nicht.

      Endlich verlor Lagarda die Geduld.

      Lagarda rief den Club ›Golden-Tree‹ an und fragte nach Wellman.

      »Na endlich«, sagte er ungeduldig, als Wellman sich gemeldet hatte, »wie ist das mit Ihnen, wollen Sie nicht kommen?«

      »Gut, daß Sie angerufen haben, Lagarda«, antwortete Wellman, »leider kann ich heute abend nicht kommen. Meine beiden Chefs sind aufgetaucht. Morgen wird es bestimmt klappen. Ich kann Ihnen aber schon jetzt sagen, daß wir auf Ihre Bedingungen eingehen werden. Das Geschäft ist so gut wie perfekt. Ich werde das Geld dann gleich mitbringen!«

      »Na ja, das ist ja was wert«, sagte der ahnungslose Lagarda. Wie gesagt, er war nicht so gerissen wie sein Chef. Er ließ sich sehr leicht täuschen. Denn er hatte keineswegs mit Wellman gesprochen. Wellman befand sich ganz in der Nähe. Er war nicht allein. Er hatte einige seiner Leute mitgebracht. Wellman beabsichtigte, Lagarda heimlich zu folgen und ihm alle Unterlagen abzujagen.

      Lagarda hatte inzwischen die Sprechzelle verlassen und war wieder beunruhigt.

      Er ging zu seinem Wagen, den er erst vor einer Stunde gestohlen hatte. Er setzte sich ans Steuer und fuhr zurück zu seinem möblierten Zimmer. Die Enttäuschung hatte er bereits heruntergeschluckt. Hauptsache, das Geschäft war perfekt.

      Natürlich schaute er routinegemäß hinauf in den Rückspiegel. Er sah eine Reihe von Wagen hinter sich, aber er schöpfte keinen Verdacht. Hatte er nicht eben noch mit Wellman gesprochen?

      Um aber ganz sicherzugehen, fuhr Lagarda einige Umwege, um etwaige Verfolger abzuschütteln. Dann erreichte er die Musikalienhandlung und brachte den gestohlenen Wagen in eine Seitenstraße, wo er ihn abstellte. Zu Fuß ging er zurück, öffnete die Haustür und ging nach oben auf sein Zimmer. Er wollte einen Schluck Whisky trinken und sich dann zu Bett legen.

      Inzwischen tat sich einiges auf den Straßen.

      Wellman war seinerseits sehr vorsichtig und kontrollierte immer wieder im Rückspiegel, ob er verfolgt wurde. Da Inspektor Lammers aber mit mehreren Wagen arbeitete, die Wellman verfolgten, konnte der Gangster keinen Verdacht schöpfen. Er sah nie denselben Wagen hinter sich, er wurde von seinen Verfolgern überholt und dann an den nächsten Kontrollwagen weitergereicht.

      Wellman hatte Lagarda nicht aus den Augen gelassen. Er wußte nun inzwischen, wo Lagarda abgestiegen war. Nachdem der Mann die Musikalienhandlung betreten hatte, flammte in einem Zimmer über dem Ladenlokal ein Licht auf. Dort mußte Lagarda also wohnen.

      Wellman stieg aus.

      Er war nicht allem.

      Er hatte sich zwei Berufsschützen mitgenommen.

      Bevor sie das Haus betraten, schauten sie sich nach allen Seiten um. Alles in bester Ordnung, dachte er. Der letzten Unterhaltung mit Lagarda stand nichts mehr im Wege.

      Die Polizeibeamten, die Wellman verfolgt hatten, sahen den Gangster und zwei weitere Männer das Haus betreten. Sie ahnten sofort, was das zu bedeuten hatte. Sie schlossen dichter auf, wollten einen Mord verhindern, aber sie schafften es nicht mehr.

      Sie standen noch im Treppenhaus, als in der oberen Etage einige schallgedämpfte Schüsse fielen.

      Sie rannten über die Treppenstufen hinauf und … wurden mit Feuer empfangen.

      Die beiden Berufsschützen verlegten den Polizeibeamten den Weg. Aber Wellman hatte die Unterlagen, die er sofort gefunden hatte, an sich gerissen und flüchtete auf die Rückseite der Etage. Hastig stieg er nach unten in den Hof hinunter und rannte durch den Torweg zurück auf die Straße zu seinem Wagen.

      Überraschenderweise hatte er freie Bahn. Er konnte nicht wissen, daß ihn die Polizei absichtlich laufen ließ. Er sollte annehmen, die Schießerei sei von den Leibwachen Lagardas angezettelt worden.

      Wellman ging der Polizei auf den Leim.

      Er kam ungehindert an seinen Wagen heran, setzte sich ans Steuer und ließ den Anlasser röhren. Er sah hinauf zum Fenster. Er konnte noch die Schüsse hören.

      Wellman beeilte sich, aus dieser Gegend zu kommen. Er grinste, als er an die prallgefüllte Tasche dachte, die er Lagarda abgejagt hatte.

      Nun besaß er die Unterlagen und war keinen einzigen Cent losgeworden. Das war wirklich ein gutes Geschäft gewesen.

      Er hatte keine Bedenken, zurück zum Club ›Golden-Tree‹ zu fahren, wo ihn seine beiden Geldgeber erwarteten. Abgesehen von der dicken Geldprämie, die sie ihm für die Beschaffung der Unterlagen in Aussicht gestellt hatten, erhöhte dieser Coup sein Ansehen. Nun wußten die Geldgeber wirklich, daß er der Mann war, der das Rauschgift in der Stadt kontrollieren konnte. Seine Stellung war damit restlos gefestigt.

      »Es ist soweit, Sir«, sagte Butler Parker zu Mike Rander. Er mußte seine Worte noch einmal wiederholen, denn Rander war eingeschlafen. Als der Anwalt sich auch jetzt noch nicht rührte, stieg der Butler vorsichtig aus dem Wagen. Er wollte Rander schlafen lassen.

      Über Sprechfunk war die Meldung durchgekommen, in der Wohnung Lagardas habe es eine tolle Schießerei gegeben. Lagarda sei schwer verwundet worden und befinde sich auf dem Weg ins Spital. Zwei Gunner, die Wellman mitgebracht hatte, seien von der Polizei nach einem Feuergefecht ausgeschaltet worden. Wellman sei planmäßig die erlaubte Flucht gelungen und er habe Kurs auf den Nachtclub genommen.

      Josuah Parker hatte den Regenschirm über den linken Unterarm gelegt und ging nun zu Fuß auf den Club zu. Auch das war mit Inspektor Lammers so ausgemacht worden. Parker wollte sich als lebendes Ziel anbieten, Wellman verblüffen und zu einer Dummheit veranlassen.

      Josuah Parker blieb auf dem Rasen, hielt sich in Deckung der kleinen, einstöckigen Bungalows und baute sich am Hintereingang zum Haupthaus auf. Er war nicht zu erkennen, denn er hatte sich hinter einem Mauervorsprung aufgestellt.

      Lange brauchte er nicht zu warten.

      Ein Wagenmotor war zu hören, die Lichtfinger der Wagenscheinwerfer beschrieben einen Halbkreis, Sekunden danach war der Wagen auch schon zu sehen.

      Die Tür knallte ins Schloß, schnelle Schritte näherten sich dem hinteren Eingang. Ja, es war Wellman, und er achtete kaum auf seine Umgebung.

      Er brannte darauf, seinen Geldgebern die Unterlagen zu übergeben. Er triumphierte. Seine Stellung war bereits restlos gefestigt. Er hatte das Vertrauen seiner Geldgeber nicht enttäuscht.

      »Einen schönen guten Abend wünsche ich!« sagte Parker und trat hinter dem Mauervorsprung hervor.

      Wellman erstarrte.

      »Sie kamen pünktlich, Mister Wellman«, redete Parker höflich weiter. »Hoffentlich haben Sie Mister Lagardas Unterlagen gleich mitgebracht!«

      »Sie …!«

      »Oh, ich vergaß, Ihnen meinen Namen zu nennen«, sagte Parker nun wieder, »aber kennen wir uns nicht? Hatten wir nicht schon das Vergnügen in dem kleinen Motel?«

      »Verschwinden Sie, Parker!« sagte


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