Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Strahl aber fiel hinaus in den Vorraum und blendete Stadium.

      Diesen Moment nutzte Rander erneut für sich aus.

      Er schob die Last des anderen Körpers von sich und faßte nach der Waffe. Er mußte sich zwar strecken, ja, fast vorwerfen, aber er erreichte sie glücklich.

      Sie lag sofort schußbereit in seiner Hand. Sie war entsichert und konnte sofort benutzt werden.

      Butch Stadium wollte aus dem Lichtkegel herauslaufen, aber er war nicht schnell genug. Er hatte die Übersicht verloren. Gegen einen Kämpfer wie Mike Rander kam er nun doch nicht an.

      Der Revolver bäumte sich in Randers Hand auf, als er abgedrückt hatte. Stadium fluchte wütend auf, knickte ein und warf sich dann geistesgegenwärtig in die Dunkelheit, um nicht noch einmal erwischt zu werden.

      Mike Rander war es gelungen, den Mordanschlag zu verhindern. Er hatte nicht auf Wunder gewartet, sondern seinen Kopf und seine Nerven angestrengt und sich selbst geholfen.

      Aber durfte er sich als bereits gerettet betrachten?

      Gewiß nicht, denn Stadium und der andere Jugendliche lebten noch. Würden sie nach dieser Abfuhr die Flucht ergreifen? Oder waren sie hartnäckig genug, hier unter der Erde zu bleiben?

      Mike Rander rechnete mit der letzten Möglichkeit. Er nutzte die im Moment herrschende Dunkelheit aus, erst einmal aus dem Bunker zu huschen. Er stolperte über ein Fundament am Boden, schlug der Länge nach hin und entging so einem Schuß, der auf ihn abgefeuert worden war.

      Er drehte sich um, ging hinter dem Fundament in Deckung und lauerte auf seine Chance. Er besaß nur dieses eine Magazin, mußte mit seinen Schüssen also vorsichtig umgehen.

      Viel nervöser waren Butch Stadium und seine Begleiter. Sie getrauten sich verständlicherweise nicht, das Licht einer anderen Taschenlampe einzuschalten. Aber sie waren versessen darauf, Mike Rander zu erledigen. Sie feuerten wahllos in den ehemaligen Kesselraum hinein und vergaßen in ihrer Wut und Aufregung, daß zwangsläufig Querschläger entstehen mußten.

      Ja, und dann schrie tatsächlich eine Stimme auf und ging in ein Gurgeln über. Einer der vielen Querschläger hatte also sein Opfer gefunden. Nach diesem Aufschrei aber wurde es sehr still in dem Kellerraum. Unheimlich still.

      Zogen sich die jugendlichen Gangster nun endlich zurück? Waren sie bedient worden, wie man so sagt? Hatten sie die Nerven verloren?

      Mike Rander beging nicht den Fehler, einen Schuß zu lösen. Er hielt den Atem an, um besser hören zu können.

      Nein, sie versuchten nicht, an ihn heranzukommen. Sie hatten sich tatsächlich zurückgezogen und stiegen nach oben.

      Mike Rander hörte das Schnarren ihrer Schuhe auf den Steigeisen. Schnell kamen sie nicht voran. Die Verletzungen machten ihnen wohl zu schaffen. Rander verzichtete darauf, ihnen nachzulaufen.

      Er pirschte sich erst einmal zurück in den Bunker, und barg die Taschenlampe, die er ausgeschaltet und in die Rocktasche steckte. Dann durchsuchte er den regungslosen Gangster, der augenscheinlich sehr schwer verwundet worden war.

      Zu seiner Freude fand er ein Ersatzmagazin in der Rocktasche des jugendlichen Banditen. Damit war seine Feuerkraft wesentlich erhöht. Nun war er in der Lage, sich hier unten zu verteidigen. Aber wurde er überhaupt angegriffen?

      Rander riskierte es, in den Schacht hineinzuleuchten. Er war leer. Auf dem Boden fand er Blutspuren. Seine Schüsse hatten also gesessen. Das Aufschreien war nicht vorgetäuscht worden.

      Der Anwalt ließ den Lichtkegel der Lampe weiterwandern. Er wußte, daß er sich in einem ehemaligen Kesselhaus befand. Es mußte demnach doch noch eine andere Möglichkeit geben, wieder ans Tageslicht zu kommen.

      Mike Rander, der zu der eingestürzten Wand hinübergehen wollte, blieb plötzlich stehen und lauschte.

      Jawohl, er hatte sich nicht getäuscht. Das waren Revolverschüsse gewesen, die man über der Erde abgefeuert hatte. War Hilfe eingetroffen? Oder legten die Gangster sich nun gegenseitig um?

      Rander lief zurück zum Rohrschacht. Er war vorsichtig, denn die Schüsse konnten nur zum Schein abgefeuert worden sein, um ihn in den Schacht hineinzulocken. Er erreichte den senkrecht aufsteigenden Schacht und konnte nun die Schüsse deutlich hören.

      Nein, das war kein Theater. Das war harte Realität. Die Gangster schienen überrascht worden zu sein.

      Bevor Mike Rander jedoch einen Entschluß fassen konnte, wie er sich zu dieser Schießerei verhalten sollte, hörte er seinen Namen. Er wehte laut und deutlich nach unten.

      »Sir, darf ich Sie bitten, nach oben zu kommen? Oder bedürfen Sie meiner Hilfe?«

      »Hallo, Parker!« schrie Mike Rander erleichtert nach oben, »Sie verflixter Teufelskerl, wie haben Sie das denn wieder geschafft? Moment, ich bin gleich oben!«

      *

      »Butch Stadium, der Anführer der Gorillas, ist leider entwischt, Parker«, sagte Mike Rander, nachdem er die abgeschossenen Gangster besichtigt hatte, »einer der jungen Burschen liegt unten im Bunker. Sie haben die beiden Leibwächter Molsters gestellt und diesen jungen Mann dort. Es fehlt Butch Stadium.«

      »Das bedaure ich ungemein«, erwiderte der Butler, »leider konnte ich ihn nicht mehr stoppen. Ich würde allerdings Vorschlägen, Sir, so schnell wie möglich zu den Geschwistern Canters zu fahren. Meiner Ansicht nach wird Stadium erraten haben, wer mich hierhergeleitet hat. Er wird versuchen, sich an Art Canters zu rächen.«

      »Ist er mit einem Wagen entwischt?«

      »Er war zu Fuß und war offensichtlich verwundet worden, Sir.«

      »Schön, schön, ich bin auch dafür, zu den Canters zu fahren, aber was geschieht mit den Gangstern? Wir können sie doch nicht allein zurücklassen?«

      »Ich glaube, Sir, daß Sie der Sorge bereits enthoben worden sind«, antwortete der Butler. Er hatte zum Tor hinübergesehen, wo jetzt ein Polizeistreifenwagen auftauchte.

      Rander gab den Polizeibeamten Bescheid.

      Rander und Parker gingen zu dem Alfa hinüber und fuhren los. Auf der Fahrt erzählten sie sich gegenseitig ihre Erlebnisse.

      Dann näherten sie sich bereits dem Haus C. Walt Bellgons.

      »Wir lassen den Wagen in der Seitenstraße stehen«, schlug Rander vor, »falls Stadium schon da ist oder noch kommt, darf er nicht gewarnt werden.«

      Parker nickte, ließ den Alfa in die bewußte Seitenstraße einlaufen und bremste. Sie stiegen aus und gingen auf die Mauer des Gartengrundstücks zu. Sie wollten sich dem Gartenhaus heimlich nähern. Und sie hofften, nicht zu spät zu kommen!

      *

      Butch Stadium, der Chef der Gorillas, war tatsächlich, verwundet worden. Zwei Schüsse hatten ihn angekratzt. Seine rechte Schulter, war getroffen worden und seine Hüfte. Er hatte rasende Schmerzen, aber er konnte sich noch auf den Beinen halten.

      Nach dem Schußwechsel mit Butler Parker war es ihm gelungen, sich auf die Straße zu retten. Er sah sich schleunigst nach einem Wagen um. So, wie er augenblicklich aussah, konnte er sich auf der Straße nicht für längere Zeit sehen lassen. Er blutete stark und hätte nur Aufsehen erregt.

      Stadium stand in einem Hausflur und schaute die Straße hinunter. Innerlich kochte er vor Wut. Er glaubte zu wissen, wer ihn verraten hatte.

      Als Verräter kam nur Art Canters in Betracht. Nun, er nahm sich vor, es diesem verdammten Weichling zu zeigen.

      Durfte er einem Taxi winken?

      Das hatte keinen Sinn. So, wie er aussah, würde jedes Taxi schleunigst weiterfahren. War man nicht schon auf ihn aufmerksam geworden? Stadium wurde nervös und zog sich tiefer in den Hausflur zurück. Er hatte das Gefühl, als würde er bereits beobachtet.

      Er war froh, daß er noch seine Waffe hatte. Solange er sie in der Hand hielt, glaubte er, ihm könne nichts passieren. Er fühlte sich als Held, als Rächer der Enterbten


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