Butler Parker Staffel 11 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Staffel 11 – Kriminalroman - Günter Dönges


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der Butler beeilten sich, um mit der Polizei genau vor dem Haus zusammenzutreffen.

      *

      Buckhurst war stolz auf seinen Plan.

      Seine Begegnung mit der Polizei auf der Blumenrabatte im Hydepark hatte ihn auf einen geradezu genia-len Gedanken gebracht. Wenn der Butler es schon mit List und Raffinesse versuchte, konnte er das schließ-lich auch.

      Er war zurück in seinen Privatclub gefahren und hatte zwei weitere Mitarbeiter umgehend in Polizisten umfunktioniert. Die benötigten Uniformen hatte er sich in einem Kostümverleih beschafft. So etwas war in Soho eine Kleinigkeit.

      Nun saß Buckhurst am Anfang der schmalen, vornehmen Straße in einem Wagen und beobachtete die Ak-tion seiner beiden Polizisten, die übrigens einen echten Streifenwagen gestohlen hätten. Was ausgerechnet vor einer Polizeistation klappte.

      Der Wagen sollte anschließend schleunigst weggeschafft werden. Hauptsache, er diente als Tarnung, um die beiden falschen Polizisten an und ins Haus der älteren Lady zu schmuggeln.

      Buckhurst war natürlich sehr aufgeregt.

      Hoffentlich klappte dieser Coup.

      Er wußte von seinem Spitzel, der das Haus der Lady überwachte, daß die Besitzerin, Parker und die bei-den Frauen anwesend waren. Fielen sie nun auf diesen Trick herein oder nicht? War ein Butler Parker zu täuschen? Oder roch er im letzten Moment noch Lunte?

      Die beiden falschen Beamten hatten das Haus noch nicht ganz erreicht, als der Butler in der sich öffnen-den Tür erschien und höflich seine Melone lüftete.

      Hinter ihm waren die beiden Frauen zu sehen. Vor allen Dingen Mandy Saxon war erotisch aufreizend an-zusehen. Ihr Gang allein war eine einzige eindeutige Aufforderung.

      Sie blieb zusammen mit der Lady und Parker vor den beiden Polizisten stehen, die jetzt wohl irgendwel-che Fragen stellten, um jedes aufkommen de Mißtrauen im Keim zu ersticken.

      Ja, es klappte.

      *

      »Oh …« sagte Parker nur, als die beiden Polizisten plötzlich Schußwaffen zeigten. Er hatte sofort ver-standen!

      »Zurück ins Haus«, sagte einer den beiden Pseudo-Beamten, »und keine falsche Bewegung! Auf ’ne blaue Bohne kommt es uns nicht an.«

      »Sie Lümmel«, stellte Agatha Simpson fest. Sie hatte noch nicht ganz begriffen.

      »Schnauze, Mädchen«, sagte der zweite Polizist. »Jetzt sind wir am Drücker.«

      »Mylady haben es mit zwei falscher Beamten zu tun«, warf der Butler ein. »Ich fürchte, daß man einem Trick des Mister Buckhurst aufgesessen ist.«

      »Stimmt haargenau«, sagte der erste Beamte und grinste triumphierend. »So gerissen wie Sie, Parker, sind wir schon lange.«

      »Ich möchte nicht versäumen, Ihnen mein Kompliment auszusprechen. Sie waren überaus überzeugend.«

      Josuah Parker suchte nach einer Möglichkeit, die beiden Gangster in den Polizeiuniformen auszuschalten, doch im Moment war daran wohl nicht zu denken. Sie waren ungemein vorsichtig und gaben sich keine Blö-ße. Sie ließen ihre drei Gefangenen nicht aus den Augen, als sie sie zurück ins Haus drängten.

      Parker dachte an die richtige Mandy Saxon.

      Hoffentlich war sie so klug, sich nach oben ins Haus zu flüchten. Hoffentlich hatte sie bemerkt, was sich knapp vor der Haustür abgespielt hatte.

      Agatha Simpson erhielt einen derben Stoß in den Rücken, als sie nach Ansicht der beiden falschen Uni-formierten nicht schnell genug ging. Daraufhin drehte sie sich ungeniert um und verabreichte dem Täter ei-nen noch derberen Knuff mit der Ellbogenspitze, worauf der Getroffene unter Luftschwierigkeiten litt.

      »Keine Dummheiten«, warnte der zweite Mann sofort und nahm die Waffe hoch, die übrigens mit einem Schalldämpfer versehen war. »Wir haben Feuer frei für Streifschüsse. Merkt euch das!«

      Parker hörte Schritte auf der Treppe, wandte sich ein wenig um und entdeckte Buckhurst, der soeben auf der Szene erschien. Buckhursts Haltung war ein einziger Triumph.

      »Na also«, sagte er. »Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis … Jetzt bin ich an der Reihe!«

      »Sie Monster!« rief Agatha Simpson ihm wütend zu. »Dafür werde ich Sie noch ohrfeigen.«

      Buckhurst lachte nur laut. Was sollte ihm jetzt noch passieren?

      *

      »Alle Spuren verwischt«, sagte Buckhurst und wandte sich vom Erkerfenster ab. »Der Streifenwagen ist weg.«

      »Das besorgte sicher einer Ihrer Mitarbeiter, nicht wahr?« Parker saß in einem Sessel. Man hatte ihm die Hände auf dem Rücken zusammengebunden.

      »Genau, Parker. Der Junge, der das Haus beobachtet hat. Damit sinken Ihre Aussichten auf Null, oder?«

      »Ich fürchte, ich muß Ihnen beipflichten.«

      »Sie sind ein Rüpel«, stellte Agatha Simpson böse fest, denn auch sie saß gebunden in einem Sessel.

      Kathy Porter in ihrer Rolle als Mandy Saxon stand neben dem Kamin. Sie wirkte sehr eingeschüchtert. Auch jetzt spielte sie ihre Rolle erstklassig, falls sie nicht wirklich Angst hatte. Die beiden Schläger in Poli-zeiuniform hatten sich vor ihr aufgebaut und warteten nur darauf, daß Buckhurst einen entsprechenden Be-fehl gab.

      Buckhurst schlenderte genießerisch auf sie zu und – ohrfeigte sie. Kathy Porter als Monroe-Kopie nahm ängstlich die Arme hoch und schluchzte prompt auf.

      »Das ist nur ’ne kleine Warnung«, stellte Buckhurst fest. »Also, wo ist der Sex-Report, Mandy? Red’ schnell, ich habe nicht viel Geduld!«

      Kathy Porter hütete sich zu antworten. Wenn sie Mandy Saxon auch äußerlich ungemein glich, so war sie doch nicht in der Lage, die etwas piepsige Stimme der Monroe-Kopie zu imitieren.

      »Ich glaube, wir verpassen ihr erst mal ’ne kleine Tracht Prügel«, schlug Buckhurst vor. »So was wird sie in Stimmung bringen. Und dann schreibt sie uns mal ’ne Liste der Personen auf, mit denen sie’s getrieben hat. Haben Sie mich verstanden, Mandy?«

      Kathy Porter nickte und schluchzte weiter, um nicht antworten zu müssen.

      Die beiden falschen Streifenbeamten ohrfeigten sie, wobei Kathys Perücke leider etwas verrutschte, wie Parker sah.

      Er schloß die Augen. Jetzt mußte der ganze Schwindel herauskommen.

      »Stop!« rief Buckhurst, der ebenfalls aufmerksam geworden war. »Was haben wir denn da?«

      Er riß ihr die Perücke vom Kopf und demaskierte sie. Doch damit nicht genug. Buckhurst fetzte ihr die Kleidung vom Körper, wobei die Behelfspolster, die die üppigen Linien vorgetäuscht hatten, auf dem Boden landeten.

      Innerhalb weniger Sekunden war Kathy Porter nur noch mit Slip und BH bekleidet, und sie sah darin ein-fach hinreißend schlank, jugendlich und sportlich aus.

      »Besser als das Original«, sagte selbst Buckhurst verblüfft, »das haut einen doch glatt vom Schlitten!«

      Kathy Porter empfand das wahrscheinlich als eine Aufforderung.

      Sie schlug nämlich zu.

      Und zwar mit ihrer linken Handkante.

      Daß sie eine erstklassige Karatekämpferin war, zeigte sich innerhalb weniger Sekunden.

      Buckhurst brüllte auf und ging in die Knie. Als er nach seiner Waffe greifen wollte, erhielt er einen Fuß-tritt und kollerte rücklings über den Teppich genau auf Mylady zu.

      Mylady ließ sich diese günstige Gelegenheit nicht entgehen. Ihre Füße, die natürlich wieder in derben Schuhen steckten, traten hart zu. Die Schuhspitze erwischte den Gangsterchef am Kinn, der daraufhin weich und schlaff auf dem Teppich liegenblieb.

      Die beiden Uniformierten hatten es mit einem Wirbelwind zu tun.


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