Rückruf Null. Джек Марс

Rückruf Null - Джек Марс


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Und seitdem er sein Gedächtnis wieder erhalten hatte, war das der Name, mit dem er sich selbst identifizierte. Doch er war weder Kent noch Null, nicht mehr. Er war nicht mehr Professor Lawson. Verdammt, er fühlte sich kaum noch wie er selbst, sein wahrhaftiges Selbst, Reid Lawson, Vater von zwei Kinder, Geschichtsprofessor und verdeckter CIA Agent und mit was auch immer er sich sonst noch identifizierte. Obwohl achtzehn Monate vergangen waren, erinnerte er sich immer noch verbittert daran, wie die dunklen Verschwörer seinen Namen durch den Schlamm gezogen hatten, sein Bild an die Medien freigaben, ihn einen Terroristen nannten und versuchten, ihm den Mordversuch anzuhängen. Natürlich wurde er von diesen Anschuldigungen freigesprochen und er hatte keine Ahnung, ob sich jemand anders überhaupt noch daran erinnerte. Doch er tat es. Und jetzt fühlte sich der Name fremd für ihn an. Er vermied es, sich als Reid Lawson bekanntzugeben und das ging soweit, dass das Haus, die Rechnungen und sogar die Autos alle in Marias Namen waren. Keine Post mit seinem Namen kam an. Niemand rief jemals an und fragte nach Reid.

      Oder Kent.

      Oder Null.

      Oder Vater.

      Also wer zum Teufel bin ich dann?

      Er wusste es nicht. Doch er wusste, dass er es selbst herausfinden musste, denn das Leben, das er jetzt führte, war es nicht wert, gelebt zu werden.

      KAPITEL ZWEI

      Null war froh, dass er nicht über sie sprechen musste. Doch Alan wusste, dass er besser nicht nach den Mädchen fragte.

      Reidigger blieb für eine dreiviertel Stunde, bevor er vom Gartenstuhl aufstand, sich streckte und auf seine gewöhnlich Art erklärte, dass er sich besser auf den „alten, staubigen Weg” machte. Null umarmte ihn kurz und winkte ihm nach, als der Kleintransporter von der Auffahrt fuhr. Er dankte ihm still, dass er nicht nach seinen Töchter gefragt hatte. Die Wahrheit war, dass Null Alans Frage nicht hätte beantworten können.

      Maria stand mit einer Schürze über ihrer Arbeitskleidung in der Küche und hackte eine Zwiebel. „Guter Besuch?”

      „Ja.”

      Stille. Nur das rhythmische Schlagen des Messers gegen das Schnittbrett.

      „Bist du bereit für heute Abend?” fragte sie nach einem langen Moment.

      Er nickte. „Ja. Absolut.” Er war es nicht. „Was machst du?”

      „Bigos.” Sie ließ den Inhalt des Schnittbretts in einen großen Topf auf dem Herd fallen, in dem sich schon köchelnde Krakauer, Kohl und anderes Gemüse befanden. „Das ist ein polnisches Gericht.”

      Null runzelte die Stirn. „Bigos. Seit wann machst du Bigos?”

      „Das habe ich von meiner Großmutter gelernt.” Sie grinste. „Es gibt immer noch viel, das du nicht über mich weißt, Mr. Steele.”

      „Anscheinend.” Er zögerte, wunderte sich, wie er am besten das Thema ansprechen sollte, das ihm durch den Kopf ging und entschied sich dann, dass er es besser direkt täte. „Äh... hey. Also heute Abend, meinst du, dass du versuchen könntest, mich nicht Kent zu nennen?”

      Maria hielt mit dem Messer über einem getrockneten Champignon inne. Sie blickte dunkel, doch nickte. „OK. Wie soll ich dich dann nennen? Reid?”

      „Ich...” Er wollte gerade zustimmen, doch dann merkte er, dass er das auch nicht wollte. „Ich weiß es nicht.” Vielleicht, dachte er, könnte sie ihn einfach gar nicht ansprechen.

      „Ha.” Ihr Ausdruck war eindeutig einer von Sorge, sie wollte weiter drängen, was in ihm vor sich ging, doch es war nicht der richtige Zeitpunkt, um das alles auszupacken. „Wie wär’s, wenn ich dich einfach ,Herzelchen’ nenne?”

      „Sehr witzig.” Er grinste trotz allem.

      „Oder ,Schnuckelputz’?”

      „Ich ziehe mich jetzt um.” Er ging aus der Küche, während Maria ihm noch nachrief und sich amüsierte.

      „Wart’ mal, ich hab’s. Ich nenne dich , Honigpferdchen’.”

      „Ich ignoriere dich”, rief er zurück. Er wusste zu schätzen, was sie versuchte, zu tun, dass sie versuchte, die Situation mit Humor entwaffnen. Doch als er die kurze Treppe, die zum Dachgeschoss hinaufführte, hochgestiegen war, stieg wieder Angst in ihm auf. Er war froh über Alans Besuch gewesen, weil er bedeutete, dass er nicht darüber nachdenken musste. Er war froh, dass Alan nicht nach den Mädchen gefragt hatte, denn es bedeutete, dass er sich keinen Fakten oder Erinnerungen stellen musste. Doch jetzt konnte er das nicht mehr vermeiden.

      Maya kam zum Abendessen.

      Null inspizierte seine Jeans, versicherte sich, dass sie keine Löcher oder Kaffeeflecken hatte und wechselte sein altes T-Shirt durch ein gestreiftes Hemd aus.

      Du bist ein Lügner.

      Er fuhr sich mit dem Kamm durch sein Haar. Es wurde zu lang. Er ergraute langsam, besonders an den Schläfen.

      Mama starb wegen dir.

      Er drehte sich zur Seite und inspizierte sich im Spiegel, zog die Schultern zurück und versuchte, den kleinen Bauch einzuziehen, der sich um seinen Nabel gebildet hatte.

      Ich hasse dich.

      Die letzte bedeutungsvolle Unterhaltung, die er mit seiner ältesten Tochter hatte, war beißend. In dem Hotelzimmer des Plaza, als er ihnen die Wahrheit über ihre Mutter sagte, war Maya vom Bett aufgestanden. Sie begann ruhig, doch ihre Stimme erhob sich schnell um eine Oktave. Ihr Gesicht wurde immer röter, als sie ihn verfluchte. Sie nannte ihn bei jedem Schimpfwort, das er verdient hatte. Sagte ihm ganz genau, was sie über ihn, sein Leben und seine Lügen dachte.

      Danach war nichts mehr wie früher. Ihre Beziehung hatte sich plötzlich dramatisch verändert, doch das war nicht der schmerzhafteste Teil. Wenigstens war sie damals noch körperlich anwesend. Nein, was danach kam war viel schlimmer. Nach dem Geständnis im Hotel, nachdem sie wieder zurück in ihr Haus in Alexandria gekehrt waren, ging Maya zurück zur Schule. Sie beendete die elfte Klasse. Zwar hatte sie zwei Monate verpasst, doch sie konzentrierte sich so stark auf ihre Aufgaben, wie Null es noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte.

      Dann kam der Sommer und dennoch verschloss sie sich in ihr Zimmer zum Lernen. Er brauchte nicht lange, um zu verstehen, was geschah. Maya war extrem intelligent - zu schlau für ihr eigenes Wohl, hatte er oft gesagt. Doch in diesem Fall war sie zu clever für sein Wohl.

      Maya lernte und arbeitete hart und konnte aufgrund einer wenig bekannten Statut ihrer Schule das letzte Jahr überspringen, indem sie alle Abschlussprüfungen schaffte. Sie schoss die High School vor dem Ende dieses ersten Sommers ab - doch es gab keine Zeremonie, keine Kappe und Robe, kein Abschlussfest mit den Klassenkameraden. Keine stolzen, lächelnden Fotos neben ihrem Vater und ihrer Schwester. Sie erhielt nur eines Tage einen formalen Brief und ein Zeugnis in der Post, was zu Nulls elendem Erstaunen führte, als er verstand, was sie versuchte, zu tun.

      Und dann, erst dann, war sie weg.

      Er seufzte. Das war schon länger als ein Jahr her. Er hatte sie zuletzt diesen letzten Sommer gesehen, im Juli oder August, kurz nach seinem vierzigsten Geburtstag. Sie kam nur selten zurück von New York. Bei dieser Gelegenheit war sie zurückgekehrt, um eine ihrer Sachen aus dem Lagerplatz abzuholen und hatte zögernd zugestimmt, mit ihm zu Mittag zu essen. Ihr Treffen war ungelenk, angespannt und größtenteils still. Er fragte, drängte sie dazu, von ihrem Leben zu erzählen und sie gab kurze Antworten und vermied Blickkontakt.

      Und jetzt kam sie zum Abendessen.

      „Hey.” Er hatte Maria nicht in das Loft-Schlafzimmer eintreten hören, doch er spürte ihre Arme um seine Taille, wie ihr Kopf sich gegen seinen Rücken lehnte, als sie ihn von hinten umarmte. „Es ist in Ordnung, nervös zu sein.”

      „Ich bin nicht nervös.” Er war sehr nervös. Ich


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