Rückruf Null. Джек Марс

Rückruf Null - Джек Марс


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die Maya kontaktiert hatte, um sie einzuladen, wenn sie das nächste Mal in der Stadt wäre. Die Einladung hatte sie vor zwei Monaten gemacht. Maya war dieses Wochenende in Virginia, um ein paar Schulfreunde zu treffen und hatte zögernd zugestimmt, zu kommen. Nur zum Abendessen. Sie würde nicht bleiben. Das gab sie sehr deutlich bekannt.

      „Hey,” sagte Maria sanft hinter ihm, „ich weiß, dass jetzt vielleicht nicht der beste Zeitpunkt dafür ist, aber...”

      Null zuckte zusammen. Er wusste, was sie sagen würde und wünschte, dass sie es nicht täte.

      „Ich habe meinen Eisprung.”

      Für einen langen Moment erwiderte er nichts. Es war lang genug, um zu bemerken, dass die Stille, die zwischen ihnen gähnte, unangenehm war.

      Als sie zusammenzogen, waren sie sich einig, dass keiner der beiden besonders an einer Hochzeit interessiert war. Kinder waren nicht mal auf seinem Radar. Doch Maria war nur zwei Jahre jünger als er, sie ging stark auf die Vierzig zu. Auf ihrer biologischen Uhr gab es keine Schlummertaste mehr. Zuerst bemerkte sie es nebenbei in einer Unterhaltung, doch dann hörte sie auf, zu verhüten und begann, ihren Zyklus streng zu verfolgen.

      Dennoch hatten sie sich niemals zusammengesetzt, um es zu besprechen. Es war, als ob Maria einfach annahm, dass weil er schon zwei Kinder hatte, er gerne wieder Vater würde. Er sprach es zwar niemals laut aus, doch insgeheim hatte er den Verdacht, dass dies der Grund war, warum sie nicht darauf drängte, dass er zur Agentur zurückkehrte oder zumindest zur Universität. Es gefiel ihr, wo er war, denn es bedeutete, dass jemand da wäre, um sich um ein Baby zu kümmern.

      Wie kann das sein, dachte er verbittert, dass mein Leben als arbeitsloser Ziviler komplizierter ist als jenes, das ich als Geheimagent hatte?

      Er hatte mit seiner Antwort zu lange gewartet, und als er schließlich sprach, klang es erzwungen und lahm. „Ich glaube”, erwiderte er schließlich, „dass wir damit erst mal langsam machen sollten.”

      Er spürte, wie ihre Arme von seiner Taille fielen und fügte hastig hinzu: „Nur, bis wir diesen Besuch hinter uns haben. Dann reden wir darüber und entscheiden -”

      „Weiter zu warten.” Sie spuckte die Worte fast aus und als er sich drehte, um sie anzusehen, starrte sie mit unverhohlener Enttäuschung auf den Teppich.

      „Das sage ich doch gar nicht.”

      Doch, das sagst du.

      „Ich glaube nur, dass es ein ernsthaftes Gespräch braucht”, erklärte er.

      Damit ich genügend Mut aufbringe, um zuzugeben, dass ich es nicht will.

      „Wir sollten uns zumindest zuerst darum kümmern, was jetzt vor uns liegt.”

      Wie die Tatsache, dass die beiden Kinder, die ich schon großgezogen habe, mich hassen.

      „Ja”, stimmte Maria leise zu. „Du hast recht. Wir warten weiter.” Sie wandte sich um und ging aus dem Schlafzimmer.

      „Maria, warte...”

      „Ich muss das Abendessen fertigkochen.” Er hörte ihre Schritte auf der Treppe und schalt sich selbst leise dafür aus, dass er so schlecht mit der Situation umgegangen war. So wie mit seinem ganzen Leben in letzter Zeit.

      Dann klingelte es an der Tür. Das Geräusch sandte ein elektrisches Kribbeln durch sein Nervensystem.

      Er hörte, wie die Tür sich öffnete. Marias fröhliche stimme: „Hallo! So schön, dich zu sehen. Komm rein, komm rein.”

      Sie war hier. Plötzlich fühlten sich Nulls Füße wie Bleigewichte an. Er wollte nicht heruntergehen. Wollte sich der Situation nicht stellen.

      „Und du musst Greg sein...” sagte Maria.

      Greg? Wer zum Teufel ist Greg? Plötzlich fand er die Willenskraft, sich zu bewegen. Eine Stufe nach der anderen geriet sie langsam in sein Blickfeld. Es waren erst ein paar Monate vergangen, seitdem er sie gesehen hatte, doch sie raubte ihm dennoch den Atem.

      Maya war jetzt achtzehn, kein Kind mehr, und das zeigte sich schneller als er zugeben wollte. Als sie sich im vergangenen Sommer zum Mittagessen trafen, war ihr Haar noch lang und zu dem durch das Militär vorgeschriebenen Knoten gebunden, doch seitdem hatte sie es kürzer geschnitten, ein sogenannter Pixie-Schnitt, kurz an den Seiten und am Hinterkopf, zog er sich über ihre Stirn, hob ihr schlankes Gesicht hervor, das reifer und kantiger wurde. Sie sah stärker aus, die Muskeln in ihren Armen entwickelten sich, klein doch fest.

      Sie sah ihm jeden Tag ähnlicher, während er täglich weniger wie er selbst aussah und sich fühlte.

      Maya blickte zu ihm herauf, als er die Treppe herunterkam. „Hallo.” Es war eine passive Begrüßung, nicht freudig, aber auch nicht widerwillig. Neutral. Wie jemand, der einen Fremden begrüßt.

      „Hallo Maya.” Er bewegte sich auf sie zu, um sie zu umarmen und ein Anflug von Unbehagen warf einen Schatten über ihr Gesicht. Er ließ es bei einer halben Umarmung bleiben, legte einen Arm um ihre Schultern, während ihre Hand einmal auf seinen Rücken klopfte. „Du siehst... du siehst gut aus.”

      „Mir geht es gut.” Sie räusperte sich und fuhr fort: „Das ist Greg.”

      Der Junge, wenn man ihn überhaupt so nennen konnte, tat einen Schritt nach vorn und streckte eine enthusiastische Hand aus. „Mr. Lawson, es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen.” Er war groß, etwa eins-neunzig, mit kurzem blonden Haar, perfekten Zähnen und gebräunten Armen, um die sich die Ärmel seines Polo-Shirts spannten.

      Er sah aus wie der Quarterback eines High School Footballteams.

      „Äh, ebenfalls, Greg.” Null schüttelte die Hand des Jungen. Greg hatte einen festen Griff, fester als notwendig.

      Null war er sofort unsympathisch. „Du bist ein, äh, Freund von Maya aus der Akademie?”

      „Mein Freund”, sagte Maya unbeirrbar.

      Der Typ? Null gefiel er jetzt noch weniger. Sein Lächeln, seine Zähne. Eifersucht brannte in ihm. Dieser grinsende Idiot stand seiner Tochter nah. Näher als Null es erlaubt war.

      „Warum stehen wir hier herum? Kommt rein, bitte.” Maria schloss die Tür und führte sie auf das Wohnzimmer zu. „Setzt euch. Das Abendessen ist noch nicht ganz fertig. Kann ich euch was zu Trinken anbieten?”

      Sie antworteten, doch Null hörte es nicht. Er war zu beschäftigt damit, diese relativ fremde Person in seinem Haus zu inspizieren - und damit meinte er nicht Greg. Maya blühte zu einer jungen Frau auf mit ihrem neuen Haar, ihrer gebügelten Kleidung, dem Freund, der Akademie und ihrer Karriere... und er war kein Teil davon. Hatte nichts damit zu tun.

      Trotz allem, was geschehen war, hatte Maya sich nicht von dem Ziel abbringen lassen, das sie sich fast zwei Jahre zuvor gesetzt hatte. Sie wollte eine CIA Agentin werden - noch mehr, sie wollte die jüngste Agentin in der Geschichte der CIA werden. Doch es hatte nichts damit zu tun, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Sie hatte selbst einige fürchterliche Erlebnisse überstanden, das schlimmste davon, als sie von einem psychopathischen Attentäter entführt und einem Menschenhändlerring übergeben wurde. Deshalb wollte sie zu den Beschützern gehören, die verhindern, dass solche Dinge anderen jungen Frauen geschehen.

      Nachdem sie das letzte Jahr der High School übersprungen hatte, bewarb sich Maya ohne Nulls Mitwissen bei der Militärakademie West Point. Obwohl ihre Noten hervorragend waren, hatte sie keine Ausbildung als Reserveoffizier und nicht vor, in den Militärdienst zu treten, weshalb sie nicht die beste Kandidatin wäre. Doch auch dafür hatte sie einen Plan.

      Mit einer List und Tücke, die auf eine illustre Karriere im Geheimdienst vorahnen ließ, ging Maya über den Kopf ihres Vater zu dem Agentenkollegen (und Freund) Todd Strickland. Durch ihn, und weil sie Agent Nulls Tochter war, schaffte sie es, ein Empfehlungsschreiben des damaligen Präsidenten Eli Pierson zu bekommen, der dachte, er täte Null einen persönlichen


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