EheHure | Erotischer Roman. Michael Bennett
ob sie das erste Mal als »Ehehure« zur entgeltlichen Nutzung freigegeben würde. Ich entschied mich, den Post zu erweitern, um die vielen Fragen vorwegzunehmen.
Also schrieb ich darunter:
»Meine Frau wird zum ersten Mal versteigert. Sie hatte noch nie Sex gegen Geld gehabt. Sie ist keine Professionelle. Sie wird Kleidung nach Wunsch tragen. Ihre Brüste und ihr Hintern dürfen angefasst werden. Sie wird das Sperma schlucken. Auf Wunsch trägt sie einen Analplug. Es wird zu keinen sexuellen Aktivitäten kommen, außer dem Blowjob. Während des Blowjobs wird sie keine anale Stimulation vornehmen – weder mit ihren Fingern noch mit einem Dildo. Ein Termin wird mit dem Höchstbietenden vereinbart.«
Was mich am meisten faszinierte, war jedoch, wie viele einfach nur einen Betrag in ihre Nachricht schrieben. Und der höchste Betrag zu diesem Zeitpunkt war siebenhundert Pfund. Ich schaute mir das Profil des Nutzers an. Demnach war er achtundfünfzig Jahre alt. Er sah unscheinbar aus. Ein paar Fotos gab es, auf denen er im Garten zu sehen war und darauf lächelte. Aber er schien Geld zu haben. Zumindest ließ sein Angebot darauf schließen. Da es mir nicht ums Geld ging, sondern um den »Kick«, meine Frau für Geld anzubieten, waren die Gebote nicht so wichtig. Es ging darum, jemanden zu finden, von dem ich glaubte, dass meine Frau sich von ihm angemacht fühlte. Also am besten ein junger Bursche mit guter Figur. Da wurde sie immer schwach. Wobei, für sie spielte der Charakter auch eine wichtige Rolle. Er musste nett sein. Höflich. Gepflegt. Und am besten witzig. Sie lacht einfach gern.
Ich schaute die einzelnen Kandidaten durch. Es waren so viele, und ständig kamen neue Mails. Es war Freitagabend. Ich hörte die Haustür. Meine Frau kam von der Arbeit. Ich schloss die Website und schenkte uns das obligatorische Glas Weißwein ein, das wir allabendlich nach Feierabend zusammen tranken.
Sie schaute mich komisch an, mit einem ganz frechen Grinsen.
»Ich habe mich kurz in unser Profil eingewählt«, meinte sie.
Daran hatte ich gar nicht gedacht. Die Überraschung war nun keine mehr. Zweifel kamen in mir auf.
»Du willst mich also wie eine billige Hure an einen Fremden verkaufen?«
Ich senkte den Kopf. Nun war es mir peinlich. Der Pornokanal in meinem Kopfkino war wohl zu kreativ gewesen, zu pervers. Ich hätte es mit ihr besprechen müssen. Ich war ein Idiot!
Doch dann beugte sie sich ganz nah an mein Ohr und flüsterte: »Allein der Gedanke daran macht mich schon total geil.«
Offenbar schwingen unsere sexuellen Gedanken doch synchron. Das ist es, was eine echte Beziehung ausmacht. Meine Frau ist, wie es sprichwörtlich heißt, meine Hälfte. Ich war erleichtert.
»Wann endet denn deine perverse Auktion?«, fragte sie.
Das war eine gute Frage. Ich hatte offenbar an vieles gedacht, aber nicht daran, der Auktion ein Enddatum zu geben. Ich erklärte ihr, dass ich es nicht als wirkliche Auktion geplant hatte, sondern eher so, den auszusuchen, von dem ich ausging, dass er ihr gefallen würde. Sie nahm mich zärtlich in den Arm und drückte mich ganz fest. Dann schaute sie mir einen Moment in die Augen und sagte: »Wir müssen das schon richtig machen. Gewinner wird sein, wer das höchste Gebot abgibt. Ich will eine gute Hure sein.«
Wir schauten gemeinsam die ganzen Nachrichten durch. Immer wieder kamen neue. Es schien endlos zu sein. Sie hatte recht. Es musste ein Enddatum gesetzt werden für die Auktion. Also erweiterte ich den Foreneintrag abermals und erklärte, dass die Auktion um Mitternacht beendet wäre und dann der Höchstbieter kontaktiert würde.
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